Filiz Und Alexandro Pape Zwei Neusser an der Nordsee

Neuss · Beim Wort "Neuss" geraten beide ins Schwärmen, in ihre Augen schleicht sich ein richtiger Glanz. "Alle paar Monate fahren wir nach Hause", sagen die beiden, die sich in jungen Jahren in Neuss kennengelernt, dann geheiratet haben und seit knapp 20 Jahren aber ganz woanders leben: auf Sylt. Dort haben der Koch Alexandro Pape und seine Frau Filiz gemeinsam mit ihren beiden Töchtern eine neue Heimat gefunden. Die ist aber gar nicht so weit von der alten entfernt. Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern immer mal wieder übers Jahr verteilt, geht es nach Hause, um die Familie zu besuchen.

Beim Wort "Neuss" geraten beide ins Schwärmen, in ihre Augen schleicht sich ein richtiger Glanz. "Alle paar Monate fahren wir nach Hause", sagen die beiden, die sich in jungen Jahren in Neuss kennengelernt, dann geheiratet haben und seit knapp 20 Jahren aber ganz woanders leben: auf Sylt. Dort haben der Koch Alexandro Pape und seine Frau Filiz gemeinsam mit ihren beiden Töchtern eine neue Heimat gefunden. Die ist aber gar nicht so weit von der alten entfernt. Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern immer mal wieder übers Jahr verteilt, geht es nach Hause, um die Familie zu besuchen.

Es war aber ihre Familie, die mit der Liebe der beiden anfangs gar nicht einverstanden war. "Aber das hat sich gelegt." Die türkisch-stämmige Filiz war 18 Jahre alt und arbeitete als Schwester im Lukas-Krankenhaus, er war mit 20 dort ebenfalls für kurze Zeit beschäftigt, als sich die beiden über den Weg liefen. Für ihn stand sofort fest: "Das ist mein Mädchen." Auch sie verliebte sich in den charmanten Sohn eines Bauarbeiters aus Sardinien und einer Grimlinghausenerin. Ihre Eltern waren nicht einverstanden, die beiden blieben trotzdem zusammen, wohnten zunächst auf 14 Quadratmetern. Seine Lehre als Koch machte er im Swissotel, das ihn sehr geprägt hat. Aber auch die anschließenden vier Jahre im "Herzog von Burgund" hat Pape nicht vergessen. In der "Residence" in Kettwig und im "Hummerstübchen" in Düsseldorf-Lörick schnupperte der junge begabte Koch damals schon Sterne-Luft.

Die ließ ihn offenbar nicht mehr los. 1999 heuerte er auf Sylt im "Fährhaus" an und entwickelte seinen eigenen Kochstil. Mit dem Ergebnis, dass er vor sieben Jahren mit zwei Michelin-Sternen gekrönt wurde. Das aber ist alles vorbei. Pape steht nicht mehr im "Fährhaus" am Herd, sondern bedient Maschinen. Vor vier Jahren eröffnete er seine eigene kleine Firma. In der stellt er zum einen Salz aus dem Wasser der Nordsee her, verwendet die 3000 Liter Wasser, die dadurch täglich anfallen, zum Bierbrauen und produziert seit kurzem auch noch Nudeln. Alles unter dem Logo "Made auf Sylt".

Ehefrau Filiz hatte zunächst noch als Krankenschwester gearbeitet, steht jetzt aber mit im Geschäft und verkauft die Produkte, die ihr Mann in den hinteren Räumen herstellt. Die Töchter, 2002 und 2007 geboren, gehen auf der Insel zur Schule. Mittlerweile betreibt Pape mit anderen aber auch wieder ein kleines Restaurant: das "Brot & Bier" in Keitum auf Sylt. In dem selbstverständlich das Watt-Bier, gebraucht von Pape, ausgeschenkt wird.

Dass die Supermärkte auf der Insel die Pape-Produkte verkaufen, ist ebenfalls schon fast selbstverständlich. Aber nur wenige Meter von der alten Neusser Heimat entfernt, in Meerbusch-Büderich, stehen Salz und Nudeln mittlerweile auch im Regal: bei Delikatessenhändler Ralf Bos. Die beiden haben sogar noch gemeinsam eine passende Tomatensauce entwickelt, von der Pape behauptet, sie schmecke genauso wie in seiner italienischen Heimat.

Anke Kronemeyer

(NGZ)
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