Axel Prahl & das Inselorchester "Tatort"-Kommissar Thiel kann auch singen

Neuss · Wer es bislang nicht glauben wollte, konnte sich im Albert-Einstein-Forum selbst überzeugen: Axel Prahl, einem großen Publikum vor allem als Kommissar Frank Thiel aus dem Münsteraner "Tatort" bekannt, hat das Zeug zum Musiker.

 "Ich bin nun mal so wie ich bin", sang Axel Prahl, begleitet vom hervorragenden Inselorchester - und das Publikum im Kaarster Albert-Einstein-Forum fand ihn gut so, wie er ist.

"Ich bin nun mal so wie ich bin", sang Axel Prahl, begleitet vom hervorragenden Inselorchester - und das Publikum im Kaarster Albert-Einstein-Forum fand ihn gut so, wie er ist.

Foto: Klaus Stevens

Wer es bislang nicht glauben wollte, konnte sich im Albert-Einstein-Forum selbst überzeugen: Axel Prahl, einem großen Publikum vor allem als Kommissar Frank Thiel aus dem Münsteraner "Tatort" bekannt, hat das Zeug zum Musiker.

Er trat den musikalischen Beweis an, dass er keineswegs einer von diesen erfolgreichen Schauspielern ist, die sich aus Langeweile oder Selbstüberschätzung mehr oder weniger talentfrei in einem fachfremden Genre ausprobieren. Prahl kann singen, er kann spielen, und er kann komponieren. Und das nur 1,65 Meter große Energiebündel kann einen ganzen Abend lang, unterstützt von den neun hochprofessionellen Musikern des Inselorchesters, gut unterhalten. Eben das tat er in Kaarst über drei Stunden lang mit seinem Bühnenprogramm "Blick aufs Mehr".

 Axel Prahl an der Gitarre.

Axel Prahl an der Gitarre.

Foto: ""

Authentisch ist ein oft gewähltes Wort, wenn es um Axel Prahl geht. Nur zu gern nimmt das Publikum dem 56-Jährigen die kleinen Anekdoten und Spitzen ab, mit denen er das Programm würzt. Die freundschaftlichen Kabbeleien mit Danny Dziuk, von dem die Arrangements stammen, kommen glaubhaft rüber. Ist natürlich alles einstudiert, nahezu wortwörtlich wiederholen sich die Intros und Dialoge bei jedem Auftritt - aber was macht das schon?! Prahl ist als Schauspieler Profi genug, die Texte unverbraucht und frisch klingen zu lassen. Er, der Kumpel-Typ, weiß um sein Image. Er kann gut mit dem Publikum, lässt Kaarst und das Albert-Einstein-Forum immer wieder in Anmoderationen und Liedtexte einfließen, lobt brav das Bier aus der Region (Boltens Landbier), an dem er aus der Bügelflasche immer wieder nippt.

Dass er, der einst mehrere Semester Musik auf Lehramt studierte, etwas kann, zeigt bereits seine solistische Version von Gershwins "Summertime", wo er die Stimme moduliert, mal rau und rauchig klingt, mal gepresst, kurz auf Kopfstimme umschaltet. Mit Joe Cockers "With a little help from my friends" stoßen die übrigen Musiker dazu, die ihn den Abend über entspannt und souverän begleiten. Das Spektrum reicht von schwermütigen Balladen ("Da brennt ein Boot auf hoher See") über Chansons bis zu opulenten Rocknummern, die Texte thematisieren Liebe ("Das ist meine Frau"), das Meer ("Reise, Reise") , sind mitunter aber auch gesellschaftskritisch ("Polonaise International", BlaBlaBla"). Viel Applaus gibt's für das Duett "Wenn 2 zueinander passen" mit Danny Dziuk und dessen Song "Ich bin so alt", bei dem Prahl sehr witzig den Rap-Part übernimmt. Und wenn das Kaarster Publikum bis dahin noch brav auf den Stühlen sitzengeblieben war, änderte sich das spätestens bei "Liebe hat mir den Tisch gedeckt" und dem Titelsong der CD "Blick aufs Mehr". Ohne mehrere Zugaben, darunter das humorvolle "Gib mir die Zeit" zum Thema Körperpflege, kamen Axel Prahl und das Inselorchester nicht von der Bühne des Einstein-Forums. susa

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort