Hochschule Studenten erforschen sicheres Fahren im ADAC-Zentrum

Grevenbroich · Worauf kommt es bei der richtigen Blickführung für Autofahrer an? Dieser Frage wollen Master-Studierende der Hochschule Niederrhein nachgehen. Im Rahmen ihrer Untersuchungen waren sie nun im ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Grevenbroich zu Gast, um unter sicheren Bedingungen eine erste Datenerhebung durchzuführen.

 Mit Eyetracking-Brillen ausgerüstet, starteten die Studenten ihre Versuche.

Mit Eyetracking-Brillen ausgerüstet, starteten die Studenten ihre Versuche.

Foto: HH

Fahrschullehrer bringen ihren Schülern bei, den Blick weit voraus auf die Fahrbahn zu richten. Doch ist das auch beim engen Umfahren von Hindernissen richtig? Bei Experten ist das umstritten. Verkehrspsychologe Sebastian Rabe hielt im vergangenen Semester einen Sondervortrag vor den Studierenden, dabei verwies er auf die schlechte Datenlage, die die Aussagen der Fahrschullehrer stützen könnte. Daraus entstand die Idee, im Grevenbroicher Elsbachtal eigene Daten zu erheben.

Manuela Huber und Thomas Eilers vom Fahrsicherheitszentrum zeigten sich von der Idee begeistert und stellten sowohl sich als auch ein Fahrzeug für die Versuche zur Verfügung. Mit einer Eyetracking-Brille, zwei Kameras und jeder Menge Instruktionsanweisungen zur Blickführung zogen die Studierenden los, um in einem ersten Schritt zu prüfen, ob beim Umfahren von Pylonen eine bessere Spurführung des Fahrzeugs mit dem Blick auf die Pylonen, oder mit dem Blick auf den Fahrweg zwischen den Pylonen zu erzeugen ist.

Die Aufnahmen sind im Kasten, nun wartet eine Menge von Videodaten auf ihre Auswertung. Aufnahmen gibt es von den Blickbewegungen beim Autofahren, den Innenblick auf die Fahrbewegungen des Lenkrads und die Außenaufnahmen zum Fahrverhalten beim Umfahren der Pylonen.

Entgegen der Meinung der Experten waren einzelne Studierende der Überzeugung, dass der Blick auf die Pylonen zu einem besseren Fahrverhalten führe. Ob das die Videodaten auch belegen, wird die Analyse zeigen. Professor Monika Eigenstetter freut sich, mit den Studierenden zusammen an den Daten zu arbeiten: "Mit konkreten Fragestellungen wissenschaftliche Kompetenzen zu erwerben, entspricht meinem Ideal von Lehre. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse. Wir werden daraus viel für die nächsten Versuchsanordnungen lernen."

(NGZ)
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