Cafe Grenzenlos In Horrem Ehrenamtler geben Flüchtlingen Sprachunterricht

Dormagen · Das wochenlange Warten auf Sprachkurse fällt schwer: "Die Flüchtlinge möchten sich so schnell wie möglich verständigen können, da versuchen wir, ihnen dabei zu helfen", erklärt Thomas Fresewinkel. Der 59 Jahre alte Delhovener ist ehrenamtlicher Helfer im "Café Grenzenlos" in Horrem. Seit dem 5. August ist der Treffpunkt für Asylbewerber und Dormagener in den Räumen des Internationalen Bundes (IB) an der Buchenstraße 7 jeweils mittwochs von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Fresewinkel ist einer von rund zehn Helfern, die sich dort engagieren und mit jeweils zwei bis drei ausländischen Gästen die deutsche Sprache üben.

 Thomas Fresewinkel ist einer von sieben ehrenamtlichen Helfern, die das "Café Grenzenlos" für Flüchtlinge in den Räumen des Internationalen Bundes an der Buchenstraße organisieren.

Thomas Fresewinkel ist einer von sieben ehrenamtlichen Helfern, die das "Café Grenzenlos" für Flüchtlinge in den Räumen des Internationalen Bundes an der Buchenstraße organisieren.

Foto: Lothar Berns

Das wochenlange Warten auf Sprachkurse fällt schwer: "Die Flüchtlinge möchten sich so schnell wie möglich verständigen können, da versuchen wir, ihnen dabei zu helfen", erklärt Thomas Fresewinkel. Der 59 Jahre alte Delhovener ist ehrenamtlicher Helfer im "Café Grenzenlos" in Horrem. Seit dem 5. August ist der Treffpunkt für Asylbewerber und Dormagener in den Räumen des Internationalen Bundes (IB) an der Buchenstraße 7 jeweils mittwochs von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Fresewinkel ist einer von rund zehn Helfern, die sich dort engagieren und mit jeweils zwei bis drei ausländischen Gästen die deutsche Sprache üben.

Dabei geht es mit vielen Bildern und praxisnahen Texten um alltägliche Vokabeln und einfache Redewendungen. "Die Asylbewerber sollen sich in ihrer Umgebung verständigen können", beschreibt Fresewinkel die angestrebte Sprach-Perspektive. Die meisten der rund 25 bis 30 Asylbewerber kommen jede Woche. "Ab und zu bringen sie auch jemanden mit", sagt Fresewinkel, der hofft, dass die Gruppe insgesamt zusammenbleibt: "Dann kann man besser auf das Gelernte aufbauen." So hat Fresewinkel vor, mit den 1500 Euro, die der Bund der St.-Sebastianus-Schützenjugend aus Horrem um Jungschützenmeister Martin Walczak bei einer Aktion beim "Horremer Markt" gesammelt hatte (die NGZ berichtete), vor allem Materialien zu kaufen, um den Spracherwerb zu fördern. "Für die meisten Besucher wird das Thannhauser Modell mit praxisnahen Heften eine gute Hilfe sein", erläutert er. Einige Nigerianer sind jedoch Analphabeten und einige Syrer kennen nur arabische Schriftzeichen, so dass für sie andere Methoden gesucht werden. "Wir haben uns sehr über die Spende der Horremer gefreut", sagt der ehrenamtliche Helfer. Damit bei den Treffen neben Kaffee auch Kuchen zur Stärkung angeboten wird, sorgen die Ehrenamtlichen reihum für die Backwaren. "Da wären Kuchenspenden auch sehr schön", sagt Fresewinkel. Seit einem Jahr ist der promovierte Elektrotechnik-Ingenieur freiberuflich im IT-Umfeld tätig, zuvor war er für Bayer in Leverkusen und Köln tätig. "Jetzt möchte ich mich mehr in meiner Heimatstadt Dormagen engagieren", sagt der 59-Jährige, der auch beim Nachbarschafts-Netzwerk "Helfende Hände" aktiv ist. Der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder reist sehr gern und zählt Sport zu seinen Hobbys: Laufen, Schwimmen, Tanzen.

Das "Café Grenzenlos", das es auch im Bürgerhaus Hackenbroich, im Café Micado in Dormagen-Mitte speziell für Jugendliche und im Johanneshaus in Delrath gibt, soll neben Sprachübungen vor allem auch eine offene Anlaufstelle sein, um sich auszutauschen, Probleme zu besprechen und Lösungen zu finden. "Wir würden gern unser Angebot über die Sprachübungen hinaus erweitern, aber das ist erst einmal das Wichtigste", erklärt Fresewinkel. "Wir wollen den Flüchtlingen eine Plattform bieten, sich auszutauschen und die Sprache spielerisch kennenzulernen."

Die Asylbewerber, die ins Horremer "Café Grenzenlos" kommen, stammen vor allem aus Syrien, Ägypten, Nigeria und dem Iran. Rund die Hälfte hat eine eigene Wohnung, die anderen leben in städtischen Wohnheimen. Carina Wernig

(NGZ)
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