Chempark Currenta-Schichtmeister liegt das Tanzen im Blut

Dormagen · Mehr als 10.000 Menschen arbeiten im Chempark Dormagen, und angesichts dieser Zahl ist es nicht verwunderlich, dass darunter einige ein nicht alltägliches Hobby pflegen. Nur wenige haben es dabei allerdings soweit gebracht wie Karsten Korfkamp. Der Schichtmeister aus der Sonderabfallverbrennungsanlage von Currenta tanzte bei den Deutschen Meisterschaften für lateinamerikanische Formationstänze dereinst in der Spitzengruppe, schaffte es einmal sogar auf Rang vier. Das ist zwar inzwischen 17 Jahre her, doch seine Leidenschaft für den Tanzsport hat sich der heute 42-Jährige zumindest im Kleinen bewahrt. Drei Stunden in der Woche unterrichtet er noch Zumba in einem Fitnesscenter. Und manchmal zeigt er befreundeten Paaren den einen oder anderen Kniff für ihren Hochzeitstanz.

 Karsten ist leidenschaftlicher Tänzer. Diese kleine Einlage zeigte er für den Fotografen an seinem Arbeitsplatz: in der Sonderabfallverbrennungsanlage von Chempark-Betreiber Currenta. Foto: Currenta

Karsten ist leidenschaftlicher Tänzer. Diese kleine Einlage zeigte er für den Fotografen an seinem Arbeitsplatz: in der Sonderabfallverbrennungsanlage von Chempark-Betreiber Currenta. Foto: Currenta

Foto: Korfkamp

Mehr als 10.000 Menschen arbeiten im Chempark Dormagen, und angesichts dieser Zahl ist es nicht verwunderlich, dass darunter einige ein nicht alltägliches Hobby pflegen. Nur wenige haben es dabei allerdings soweit gebracht wie Karsten Korfkamp. Der Schichtmeister aus der Sonderabfallverbrennungsanlage von Currenta tanzte bei den Deutschen Meisterschaften für lateinamerikanische Formationstänze dereinst in der Spitzengruppe, schaffte es einmal sogar auf Rang vier. Das ist zwar inzwischen 17 Jahre her, doch seine Leidenschaft für den Tanzsport hat sich der heute 42-Jährige zumindest im Kleinen bewahrt. Drei Stunden in der Woche unterrichtet er noch Zumba in einem Fitnesscenter. Und manchmal zeigt er befreundeten Paaren den einen oder anderen Kniff für ihren Hochzeitstanz.

Das Tanzen und sein Beruf liegen übrigens gar nicht soweit auseinander, wie Laien das vermuten könnten. Denn beides erfordert die Beherrschung hochkomplexer Prozesse. In der Müllverbrennungsanlage werden Abfälle umweltverträglich vernichtet - Vorgänge, die präzise Abläufe und Kontrollen erfordern, zumal die zu verbrennenden Stoffe mitunter nicht unproblematisch sind. Die freigewordene Energie wiederum wird für die Dampfproduktion genutzt. Wesentlicher Bestandteil von Korfkamps Aufgaben ist auch das Zusammenwirken mit Kollegen. Und Teamwork wiederum ist auch auf dem Tanzparkett gefragt, wenn man als Paar oder in einer Formation antritt. Lateinamerikanische Formationstänze seien anspruchsvoll, erzählt Korfkamp. Nicht nur Haltung und Technik müssten stimmen. Das Gefühl spiele ebenfalls eine wichtige Rolle, außerdem die Synchronität. "Man tanzt zusammen mit sieben anderen Paaren. Jede Bewegung muss exakt sitzen, synchron sein. Das geht nur mit einer Menge Training", erklärt der 42-Jährige. Früher kam er auf vier bis fünf Übungseinheiten in der Woche, die er in seine Leidenschaft investierte. Das zahlte sich aus. Korfkamp verbesserte sich stetig. Der Lohn war der Sprung in die Bundesliga.

Auch privat hat das Tanzen Korfkamps Leben nachhaltig geprägt. Denn darüber hat er auch seine Frau, die Mutter seiner Kinder, kennengelernt. "Wir haben eine Zeit lang als Paar getanzt. Die Chemie hat von Anfang an gestimmt, und dann hat es irgendwann gefunkt. Dafür bin ich sehr dankbar", sagt er.

Dabei hatte er sich erst vergleichsweise spät für sein Hobby entschieden - und das auch noch auf einem Umweg. Als er 17 Jahre alt war, hätten ihm seine Eltern einen Tanzkurs geschenkt. "Weil sie der Meinung waren, dass ein Junge in dem Alter ordentlich tanzen können sollte." Und schon bald entwickelte sich mehr daraus: "Nirgendwo sonst konnte ich meine Emotionen so ausleben wie beim Tanzen", betont der Schichtmeister, der seit 2001 im Chempark arbeitet. Auch die Gemeinschaft, die er beim Tanzen erlebte, sei etwas Besonderes gewesen. Darauf habe er nicht mehr verzichten wollen.

Wer Karsten Korfkamp einmal in Aktion sehen möchte, kann sich im Internet ein Bild von seinen Künsten verschaffen. Unter www.youtube.com/watch?v=evsd9VgkL9I ist im Netz ein Video von ihm zu finden, das ihn bei einer Zumba-Einheit zeigt. Das Video belegt nicht nur sein Talent, sondern auch seine Konditionsstärke und seine ausgezeichnete Fitness. Und das wiederum dürfte auch sein Arbeitgeber mit Zufriedenheit registrieren. ssc

(NGZ)
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