Tambourcorps Weckhoven 90 Jahre "Gut Schlag"

Neuss · Mit einer letzten Parade, dem Festzug des Hofstaates und einem letzten Ball endeten gestern Abend die Kirmestage in Weckhoven. Die Schützen feierten Heinz-Peter und Petra Claßen als Schützenkönigspaar, doch auch das Tambourcorps Weckhoven, das gestern noch in den Reihen der Grenadiere aufzog, hatte Grund zum Feiern: 90 Jahre existiert der Verein, an dessen Spitze seit 2009 Tambourmajor Helmut Dahmen marschiert. Dahmen ist erst der sechste Tambourmajor seit Gründung des Klangkörpers, den vor ihm besonders Hubert Wirtz (von 1951 bis 1983 im Amt) sowie Friedel Schillings (1983 bis 2009) prägten. Letzterer ist als Ehrenmajor immer noch eine echte Größe im Verein, in dessen Doppelspitze Peter Vogt als Präsident agiert.

 Präsident Peter Vogt und Tambourmajor Helmut Dahmen (3. und 4.v.l.) führen aktuell das Tambourkorps, dem 26. Spielleute angehören.

Präsident Peter Vogt und Tambourmajor Helmut Dahmen (3. und 4.v.l.) führen aktuell das Tambourkorps, dem 26. Spielleute angehören.

Foto: TC Weckhoven

Mit einer letzten Parade, dem Festzug des Hofstaates und einem letzten Ball endeten gestern Abend die Kirmestage in Weckhoven. Die Schützen feierten Heinz-Peter und Petra Claßen als Schützenkönigspaar, doch auch das Tambourcorps Weckhoven, das gestern noch in den Reihen der Grenadiere aufzog, hatte Grund zum Feiern: 90 Jahre existiert der Verein, an dessen Spitze seit 2009 Tambourmajor Helmut Dahmen marschiert. Dahmen ist erst der sechste Tambourmajor seit Gründung des Klangkörpers, den vor ihm besonders Hubert Wirtz (von 1951 bis 1983 im Amt) sowie Friedel Schillings (1983 bis 2009) prägten. Letzterer ist als Ehrenmajor immer noch eine echte Größe im Verein, in dessen Doppelspitze Peter Vogt als Präsident agiert.

Gegründet wurde der Verein in einer Zeit, als Weckhoven noch nicht nach Neuss eingemeindet worden war - das geschah erst 1929 - und ein kleiner Ort war. Nicht mehr als acht Straßen habe es damals gegeben, rechnet Weckhoven-Chronist Martin Kluth vor. In diesen dörflichen Tagen war es üblich, Bekanntmachungen an einer Anschlagtafel anzuzeigen, die an einem Lindenbaum vor der St.-Josefs-Kirche angebracht war. Dort stand im Januar 1927 zu lesen, das am 14. des gleichen Monats Urban Granderath, Bernhard Schröder, Gerhard Jansen und noch ein paar Freunde zu einer Gründungsversammlung in die Gaststätte Engels einladen - erst nach dem Hochamt, versteht sich.

Das "Tambourcorps 1927 Neuss-Weckhoven", wie der Verein seitdem heißt, stellte Gründungsvater Jansen als Tambourmajor an seine Spitze, wo er allerdings nur bis 1933 bieb. Allerdings führte er die Musiker schon 1927 zur Parade, damals noch ohne eigene Uniform. Die wurde erst 1928 angeschafft. 1933 traten die Weckhovener zum ersten Mal beim Neusser Schützenfest in Erscheinung, dessen fester Bestandteil sie seit 1974 sind. "Wir besetzen den dritten Marschblock bei den Grenadieren", sagt Dahmen. 1952 kam noch das Heimatfest in der benachbarten Gartenvorstadt Reuschenberg hinzu, einige Jahre waren die Weckhovener auch bei der Holzheimer Kirmes zu Gast.

Der Zulauf war zwischenzeitig so groß, das 1964 ein Jugendspielmannszug gegründet werden konnte, der später im Hauptkorps aufging. Dreimal in der Vereinsgeschichte stellte das Tambourkorps den Schützenkönig in Weckhoven. Aktuell gehören 26 Spielleute zur Kapelle, die sich über Neuzugänge immer freut. Christoph Kleinau

(NGZ)
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