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Hartmut Oehmen "Wir genießen unsere neue Rolle total"

Neuss · Der Trainer und Manager des Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants blickt auf den endlich mal guten Saisonstart zurück.

 Immer am Limit: Elephants-Coach Hartmut Oehmen gibt an der Seitenlinie genauso Vollgas wie seine Basketballer auf dem Spielfeld.

Immer am Limit: Elephants-Coach Hartmut Oehmen gibt an der Seitenlinie genauso Vollgas wie seine Basketballer auf dem Spielfeld.

Foto: Thomas Meyer-Boudnik

Herr Oehmen, nach fünf Spielen stehen die Elephants punktgleich mit dem Tabellenführer WWU Baskets Münster auf Rang drei der Regionalliga-Tabelle. Ein ganz ungewohntes Bild, oder?

Hartmut Oehmen Ja. Ich jedenfalls kann mich in Grevenbroich an so einen guten Start nicht erinnern. Im letzten Jahr zum Beispiel sind wir mit zwei Niederlagen in die Saison gegangen und verloren dabei auch noch unseren Import Davon Roberts mit einem Achillessehnenriss. Das war richtig übel.

Damals sind Sie mit Ihren Basketballern als einer der heißen Aufstiegskandidaten in die Spielzeit gegangen. Jetzt ist das anders. Vereine wie die Pro-B-Absteiger EN Baskets Schwelm und die Hertener Löwen sowie Vizemeister WWU Baskets Münster und ART Giants Düsseldorf wurden wesentlich höher gehandelt als die Elephants.

Oehmen Das stimmt. Uns hat keiner auf der Rechnung. Und wissen Sie was? Wir genießen unsere neue Rolle total, fühlten uns wohl als Spielverderber.

Aber vielleicht ist ja in dieser Saison sogar noch mehr drin. 2007 sind die Elephants aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Eine Rückkehr genau zehn Jahre später - das hätte doch was ...

Oehmen Die Situation ist doch folgende: Bis auf Herten, dessen Platz überraschend Bonns Zweite eingenommen hat, stehen in Münster, Hagen, Dorsten, Schwelm, Düsseldorf und uns die üblichen Verdächtigen oben - wenn auch in etwas ungewöhnlicher Reihenfolge. Deshalb muss ich mich doch nicht freuen, nur weil wir mit oben dran sind. Wir halten es wie die Fußballer, gucken immer nur aufs nächste Spiel. Wir denken höchstens in Etappen. Also: Wenn wir von den nächsten drei Spielen in Bielefeld, zu Hause gegen Schwelm und in Herford zwei gewinnen sollten, sind wir zufrieden. Mehr nicht.

Warum so bescheiden?

Oehmen Man muss doch mal die finanzielle Ausstattung von Vereinen wie Düsseldorf oder Schwelm sehen. Unser Budget ist noch nicht mal halb so hoch. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, um Erfolg zu haben: Entweder man tauscht sein Personal so lange aus, bis es passt oder man versucht, sich über die Mannschaftsleistung zusammenzuraufen. Wir in Grevenbroich gehen den zweiten Weg.

Woran machen Sie das fest?

Oehmen Wer sich die Scorerlisten anschaut, der erkennt, dass individuell keiner unserer Spieler auf einem Spitzenplatz auftaucht. Dafür haben wir in Marko Boksic, Sharif Watson, Farid Sadek und Jasper Chiwuzie vier Leute, die durchschnittlich zweistellig treffen. Auch Lennard Jördell kommt auf 9,4 Punkte im Schnitt. Zudem werden wir am häufigsten gefoult. Mit 162 Freiwürfen, von denen wir leider nur 60,5 Prozent verwandeln, liegen wir unangefochten auf Platz eins, die BG Hagen auf Rang zwei stand erst 134 Mal an der Linie.

Aber wie kommt es dann zu Leistungen wie am Samstag beim müden 68:64 gegen Schlusslicht Frintrop?

Oehmen Solche Low-Scoring-Games ärgern mich, klar. Aber diese Spiele zeigen eines deutlich: Bei unserem kleinen Kader können wir uns keine Ausfälle erlauben, möglichst alle müssen gleichzeitig ihr höchstes Leistungsniveau erreichen. Nur wenn uns das gelingt, ist es möglich, dauerhaft oben mitzuspielen.

DIRK SITTERLE FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(NGZ)
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