Lokalsport VfL kontert Legats Truppe dreimal aus

Jüchen · Landesliga: Mit einem stabilen Abwehrriegel und effektivem Konterspiel stellten die Jüchener den FC Remscheid vor unlösbare Aufgaben. Nach dem 3:0-Heimerfolg hat Viktoria nun vier Zähler Vorsprung auf die direkten Konkurrenten.

 Die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben: Remscheids Trainerduo Thorsten Legat und Dirk Abel saß nachdenklich an der Seitenlinie. Verständlich nach dem schwachen Auftritt beim 0:3 gegen den VfL Jüchen/Garzweiler.

Die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben: Remscheids Trainerduo Thorsten Legat und Dirk Abel saß nachdenklich an der Seitenlinie. Verständlich nach dem schwachen Auftritt beim 0:3 gegen den VfL Jüchen/Garzweiler.

Foto: Lothar Berns

Die Landesliga bietet einige illustre Namen, doch einer überstrahlt sie alle: Thorsten Legat, ehemaliger Fußballprofi, Promiboxer und Dschungelbewohner, leitet als Trainer die Geschicke beim früheren Zweitligisten FC Remscheid. Geholfen hat es dem Club aus dem Bergischen Land aber auch nichts, denn der VfL Jüchen/Garzweiler gewann das Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um den Abstieg verdient mit 3:0. Remscheid droht der Absturz in die Bezirksliga mehr denn je.

Zunächst war es nicht mehr als Stückwerk, was beide Mannschaften den rund 200 Zuschauern auf der Anlage in Jüchen boten. Die Hausherren machten die Räume eng und versuchten, schnell zu kontern. So hatten sie auch den ein oder anderen gefährlichen Ballgewinn, doch diese Ansätze verpufften regelmäßig. Es war also harte Kost für alle Zuschauer. Noch härter muss es jedoch für Legat gewesen sein, denn sein Team spielte völlig uninspiriert und hatte überhaupt keine Ideen, den Grevenbroicher Abwehrriegel zu knacken. Bis auf mehrere Anweisungen an Rechtsverteidiger Benjamin Wünschmann kamen jedoch auch keine Impulse von der Bank. Da war Sebastian Muyres, Trainer der Jüchener, deutlich aktiver.

Dass der VfL in der 33 Spielminute in Führung ging, war dem Spiel nach so nicht zu erwarten, spielte dem Heimteam aber natürlich absolut in die Karten. Einen langen Freistoß von der Außenbahn unterschätzte Remscheids Schlussmann Nico Tauschel komplett. Am langen Pfosten hatte Philipp Reichartz genau hierauf spekuliert und brachte den Ball wieder in den Strafraum. Dort missglückte ein Rettungsversuch des FCR, so dass die Kugel im Getümmel plötzlich Thorben Schmitt vor die Beine fiel und für den Torjäger vom Dienst kein Problem mehr darstellte.

Legat nahm diesen Rückschlag regungslos hin und hoffte wahrscheinlich, in der Pause die richtigen Worte zu finden. So kamen die Remscheider auch deutlich energischer aus der Kabine und setzten den VfL unter Druck. Die beiden besten Möglichkeiten boten sich nach Standards. Doch einmal rettete Reichartz gerade noch vor dem einschussbereiten Gegner und das andere Mal lenkte Tom Watolla den Freistoß von Domenico Cozza an den Pfosten. Die Jüchener Spieler warfen sich in alle Bälle und belohnten sich durch ihre Konterstärke. Zunächst vergab der eingewechselte Manuel Sousa noch kläglich, als er, freigespielt von Schmitt, zum Lupfer ansetzte. Doch dann entschied der starke Christoph Spinrath die Partie mit einem platzierten Schuss ins Eck. Sousa war es, der nach einem katastrophalen Fehler von Tauschel mit dem 3:0 sogar noch einen draufsetzte und den Schlusspunkt setzte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren alle mitgereisten Remscheider bedient, verschlechtert dieses verlorene Sechs-Punkte-Spiel die Lage im Tabellenkeller doch immens. Anders die Stimmung beim VfL, die den erst dritten Heimsieg dieser Saison in der Kabine lautstark feierten.

"Wir haben über 90 Minuten alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. In der ersten Halbzeit war noch viel Angst dabei. Keiner wollte einen Fehler machen. Das ist in der unteren Tabellenregion aber auch klar. Es war wieder sehr wichtig, dass wir hinten sicher gestanden haben. Remscheid hatte eigentlich keine richtige Torchance", so der erleichterte VfL-Chefcoach Muyres.

(NGZ)
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