Lokalsport VdS Nievenheim beendet schwarze Serie

Rhein-Kreis · Landesliga-Fußballer des VfL Jüchen/Garzweiler führen gegen Benrath mit 2:0, verlieren nach Roter Karte noch mit 2:4 und fühlen sich vom Schiedsrichtergespann unfair behandelt. SC Kapellen kassiert in Rath die vierte Niederlage in Folge.

Während der SC Kapellen auf dem besten Weg ist, den guten Eindruck der ersten Saisonhälfte nach dem Abstieg aus der Oberliga zunichtezumachen, geht die Berg- und Talfahrt des VfL Jüchen/Garzweiler durch die Fußball-Landesliga weiter. Aufatmen dagegen in Nievenheim: Nach zuvor sieben sieglosen Spielen in Folge gewann der ehemalige Oberligist mit 3:0 in Heiligenhaus.

SSVg Heiligenhaus - VdS Nievenheim 0:3 (0:2). Die nur vom 1:1-Unentschieden gegen Amern unterbrochene Niederlagenserie des VdS ist Geschichte. Kein Wunder, dass Trainer Sascha Querbach einfach nur erleichtert war, "denn wir haben zuletzt ja viel auf die Fresse gekriegt." Extra für dieses Match hatte er das System umgestellt und im reaktivierten Kai Pelzer einen zusätzlichen Mann vor der Abwehr postiert. Diese Maßnahmen griffen so gut, "dass wir heute auch 5:0 oder 6:0 hätten gewinnen können", befand der Coach. Schon vor der Halbzeitpause dokumentierten die beiden Tore von Sebastian Schweers in der 18. und 41. Minute die Kräfteverhältnisse auf dem Spielfeld. Endgültig im Sack waren die im Kampf um den Klassenverbleib immens wichtigen Zähler, als Alexander Hauptmann im gegnerischen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde und Kevin Scholz (14. Saisontor) den fälligen Elfmeter zum 3:0 (63.) in die Maschen hieb. Querbach: "Wenn du die Ergebnisse der Konkurrenten siehst, war unser Sieg doppelt wichtig."

Rather SV - SC Kapellen 2:1 (1:0). Die vierte Pleite in Folge handelte sich der SCK schon in der ersten Hälfte ein. "Das war nix", schimpfte Trainer Oliver Seibert, der seine Jungs mit dem einen Gegentreffer von Goalgetter Matthias Fenster (12.) noch gut bedient sah. "Da war ihnen die Verunsicherung von der 0:7-Niederlage gegen Nettetal noch deutlich anzumerken." Erst nach einem Tobsuchtsanfall in der Kabine, in dem der junge Coach von seinen viel zu zaghaften Schützlingen endlich "Herrenfußball" einforderte sowie Spieler, "die vorneweg gehen und Verantwortung übernehmen", wurde es allmählich besser. Doch trotz einer, so Seibert, "absoluten Weltklasseleistung" des nach Verletzung in den Kasten zurückgekehrten Christopher Möllering fing sich der SCK (ausgerechnet) durch den zu Saisonbeginn noch an der Erft tätigen Derman Disbusak noch das 0:2 (61.). "Danach haben wir richtig Druck gemacht, waren klar fitter als der Gegner", sagte Seibert. Doch der Ball wollte nicht ins Rather Netz. Robert Wilschrey patzte sogar vom Elfmeterpunkt. Erst in der Nachspielzeit waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt: Wieder trat Wilschrey zum Strafstoß an und markierte diesmal das 1:2. Für die Wende aber war es da schon zu spät. VfL Jüchen/Garzweiler - VfL Benrath 2:4 (2:0). Die Viktoria lieferte in einem fairen Fußballspiel die vielleicht beste erste Hälfte in dieser Saison ab und führte nach Toren von Konstantine Jamarishvili (25./38.) auch vollkommen verdient mit 2:0. Einziges Manko: "Wir hätten mit 5:0 vorneliegen müssen", haderte Trainer Michele Fasanelli.

Dann jedoch wurde es bitter für die Gastgeber: Nach der ersten Ecke der um den Klassenverbleib kämpfenden Benrather verkürzte Shohei Yamashita auf 1:2 (49.). Jamarishvili sah die Rote Karte (68.), als ihm nach einer weiteren harten Attacke, "davon viele von hinten" (Fasanelli) die Sicherungen durchbrannten. Zu allem Überfluss führte der folgende Freistoß zu einem Elfmeter, den Yannick Krohn zum 2:2 nutzte. Danach fühlten sich die Hausherren vom Schiedsrichtergespann um Samet Alpaydin (Moers) mehr als unfair behandelt. Ihre Leistung bezeichnete Fasanelli als bodenlose Frechheit und meinte sogar. "Selbst mit Messi und Ronaldo hätten wir heute nicht gewonnen ..." Er warf den Unparteiischen vor, blitzsaubere Treffer von Jonas Kell und Fatlum Ahmeti wegen angeblicher Abseitsstellungen (zu Unrecht) die Anerkennung verweigert zu haben. Und bei Yamashitas 3:2 (75.) sei Jüchens Keeper Achim Venten zuvor regelwidrig angegangen worden. "Diese Leistung muss einfach Konsequenzen haben", forderte er ungehalten.

Allerdings wollte er auch seine Jungs nicht aus der Verantwortung für die bittere Niederlage entlassen: "Nach dem 2:2 läuft Metin Türkay zweimal alleine aufs Tor zu, macht das Ding aber nicht." Vielleicht, sinnierte er, komme der Rückschlag aber auch genau zur rechten Zeit. "Das lehrt uns, demütig zu sein."

(NGZ)
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