Lokalsport Unbekümmert ins Derby

Gut gelaunt, unbekümmert und mit frisch gestärktem Selbstvertrauen treten die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich die kurze Reise zum rheinischen Derby am Mittwochabend um 20 Uhr bei der HSG Düsseldorf an: "Wir haben nichts zu verlieren. Der Druck liegt bei den Gastgebern", weiß TVK-Coach Olaf Mast um die eigene komfortable Ausgangsposition.

 Für den beim TV Korschenbroich reaktivierten Mirko Bernau ist das Match am Mittwoch in Düsseldorf ein besonderes. Schließlich stieg er in der Saison 2003/2004 mit der HSG in die Bundesliga auf.

Für den beim TV Korschenbroich reaktivierten Mirko Bernau ist das Match am Mittwoch in Düsseldorf ein besonderes. Schließlich stieg er in der Saison 2003/2004 mit der HSG in die Bundesliga auf.

Foto: Hans Jazyk

Mit dem ersten Sieg im Rücken und in der bequemen Rolle des Außenseiters will der Aufsteiger den selbst ernannten Aufstiegsaspiranten im "Burg-Wächter-Castello" in Düsseldorf-Reisholz mächtig ärgern und setzt dabei auch auf die Fans: Mehr als hundert Korschenbroicher Anhänger werden sich aus dem Handballdorf aufmachen, um ihre Lieblinge in der schmucken Neun-Millionen-Arena zu unterstützen.

"Oft sind die Gästefans ja lauter", ahnt HSG-Manager Frank Flatten nichts Gutes und greift in die Trickkiste. Alle Zuschauer, die die Düsseldorfer beim Pokalsieg gegen Bundesligist Füchse Berlin vor Wochenfrist angefeuert haben, erhalten für das Derby gegen Korschenbroich eine Freikarte: "Wir wollen uns für die Unterstützung bedanken", so die offizielle Version.

Angesichts der überschaubaren Zuschauerzahlen in der Handballdiaspora Düsseldorf - bislang verloren sich im Schnitt 820 Fans in der 3500 Zuschauer fassenden fernsehtauglichen Halle - ein wohl dringend notwendiger Akt, um die akustische Übermacht zu wahren.

Dass die Düsseldorfer auch sportlich die Oberhand behalten, scheint für Düsseldorfs angeschlagenen HSG-Coach Georgi Sviridenko unabdingbar: "Wir müssen dieses Spiel gewinnen", sagt der Düsseldorfer Trainer, über dessen Ablösung die Zeitungen angesichts der zuletzt 1:5 Punkte in der Landeshauptstadt bereits offen spekulieren.

Sviridenko hat die Messlatte hoch gelegt: "Wir müssen an der Einstellung arbeiten", sagt der Weißrusse und hofft, dass er seine Schützlinge mit dieser Aufforderung auch tatsächlich erreicht. Darüber hinaus suchen die Gastgeber nach Verstärkung: Am Dienstag weilte der serbische Nationalspieler Dusko Milinovic zum Probetraining.

"Wir wollen uns diesen Spieler mal ansehen, Georgi kann dann entscheiden, ob er uns weiterhelfen kann", so HSG-Manager Flatten. Ein kurzfristiger Einsatz des halbrechten Rückraumspielers gegen den TVK scheint unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

Düsseldorf wird auf Philipp Pöter (Leistenprobleme) und Markus Neukirchen (Knieprobleme) verzichten müssen, während Korschenbroich vor allem unter den Auswirkungen eines Viruses zu leiden hat: Simon Breuer, Jens Warncke und Dennis Marquardt hat es erwischt - ihr Einsatz ist fraglich.

Mit einer Portion Glückshormone wird Kreisläufer Nerijus Kesilis spielen: Er ist am Montag Vater geworden. Rechtsaußen Mathias Deppisch kehrte erst gestern vom Lehrgang der Polizeiauswahl zurück.

Trotz der vielen personellen Fragezeichen ist sich Mast aber sicher: "14 Spieler werden wir bestimmt zusammenbekommen." Besonders auf den reaktivierten Mirko Bernau sind die Gastgeber gespannt, hat der Ex-Nationalspieler doch in der Saison 2003/2004 mit der HSG den Bundesliga-Aufstieg gefeiert, ehe es ihn nach Korschenbroich zog.

Mit Almantas Savonis, Robert Heinrichs, Frank Berblinger, Jens Sieberger und Max Ramota hat Bernau in seiner Zeit bei der HSG Düsseldorf noch selbst zusammen gespielt.

(NGZ)
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