Lokalsport Über Sommernachtslauf zu Special Olympics

Neuss · Mit dem Inklusionslauf am Samstag in Neuss stimmen sich die Athleten auf NRW-Landesspiele ein.

 Inklusionslauf: (v.r.) Dirk Fink (GWN) mit den Begleitläufern Bernd Weber und Pia Burghammer.

Inklusionslauf: (v.r.) Dirk Fink (GWN) mit den Begleitläufern Bernd Weber und Pia Burghammer.

Foto: GWN

Wenn am Samstag voraussichtlich knapp 4000 Sportler beim Sommernachtslauf der TG Neuss an den Start gehen, weht auch eine leichte Brise Olympia durch die Neusser Innenstadt. Denn zum ersten Mal wird die olympische Fackel präsentiert, die bei den NRW-Landesspielen von Special Olympics zum Einsatz kommt - die Meisterschaften für Menschen mit geistiger Behinderung finden vom 10. bis 12. Juli in Neuss statt.

Dass die Neusser das olympische Feuer bereits am Samstag und damit einen Tag vor Beginn des offiziellen Fackellaufs am Sonntag beim Halbmarathon in Leverkusen zu Gesicht bekommen, ist kein Zufall. Wie in den vergangenen Jahren wird auch diesmal der Inklusionslauf zum Programm des Sommernachtslaufs gehören - der fünf Kilometer lange Lauf, für den sich bisher mehr als 40 Sportler mit und ohne geistige Behinderung gemeldet haben, ist in den um 19.30 Uhr gestarteten zweiten Jedermannlauf eingebettet. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer starten für die Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN), die auch bei den NRW-Landesspielen mit zahlreichen Athleten vertreten sein werden.

Neben dem sportlichen Aspekt zählt dabei vor allem das olympische Motto: "Dabeisein ist alles." Das Besondere daran: Je ein Athlet mit Behinderung geht gemeinsam mit einem Begleitläufer ohne Behinderung auf die Strecke, wobei Letzterer das Tempo vorgibt. "Bei uns läuft niemand allein", erläutert GWN-Sportlehrer Thomas Gindra den Kerngedanken des Inklusionslaufs. Diesem Gedanken folgend, wird es auch diesmal wieder den Friedhelm-Hamacher-Preis für ein Gespann aus Athlet und Begleitläufer geben. Klaus Ehren, Geschäftsführer der TG Neuss, erklärt: "Den Preis gewinnt aber nicht unbedingt das schnellste Team, sondern die Läufer, die sich als inklusive Mannschaft am besten präsentieren." - "Wir achten darauf, wer sich besonders hervorgetan hat", ergänzt Gindra. Die Sportler mit und ohne geistige Behinderung gehen allerdings nicht nur im Inklusionslauf, sondern auch später als inklusive Staffeln an den Start. Gindra: "Manche Athleten machen sogar bei beiden Läufen mit." Der Sommernachtslauf ist für die Neusser Athleten mit geistiger Behinderung das letzte sportliche Highlight, bevor im Juli die NRW-Landesspiele von Special Olympics in Neuss stattfinden. Mehr als die Hälfte der GWN-Starter von Samstag sind dann wieder mit von der Partie und können den Lauf so als Vorbereitung nutzen. "Egal, um welche Sportart es geht: Es ist nie verkehrt, noch mal seine Ausdauer zu trainieren", sagt Gindra, der bereits jetzt spürt, "dass die Vorfreude bei den Sportlern steigt." Als Vorstandsmitglied von Special Olympics Deutschland will er den Sommernachtslauf auch dazu nutzen, um auf das Sportevent im Juli aufmerksam zu machen. "Wir wollen uns dem Neusser Publikum präsentieren."

Den Weg zurück in die Quirinusstadt wird das olympische Feuer übrigens beim nächsten Großevent finden, wenn die Tour de France - kurz vor Eröffnung der Landesspiele - am 2. Juli durch den Rhein-Kreis rollt.

(NGZ)
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