Lokalsport TVK geht beim Familientreffen leer aus

Korschenbroich · Turbulente Partie der 3. Handball-Liga West in Krefeld verliert Korschenbroich trotz starker Phasen deutlich mit 23:33.

 Die Ex-Korschenbroicher im Dress der HSG Krefeld - hier der sechs Mal erfolgreiche Marcel Görden - erzielten insgesamt 24 Treffer und damit einen mehr als das aktuelle Team des TVK bei der 23:33-Niederlage zustande brachte.

Die Ex-Korschenbroicher im Dress der HSG Krefeld - hier der sechs Mal erfolgreiche Marcel Görden - erzielten insgesamt 24 Treffer und damit einen mehr als das aktuelle Team des TVK bei der 23:33-Niederlage zustande brachte.

Foto: T. Lammertz

Die Handballer der HSG Krefeld wurden ihrer Favoritenrolle gegen den TVK in weiten Teilen des Drittliga-Duells gerecht: Mit 23:33 (Halbzeit 13:16) mussten sich die Korschenbroicher geschlagen geben und bleiben damit weiterhin auf einem Abstiegsplatz.

"Wir haben einfach noch zu viele schwache Phasen in einem Spiel", sagte Trainer Ronny Rogawska. "Die müssen wir minimieren. Auch wenn es doof klingt: Fünf bis zehn schlechte Minuten pro Begegnung kann man verkraften, 20 aber nicht mehr." Das wurde in Krefeld mehr als deutlich. Während die mitgereisten Fans von Beginn an ordentlich Stimmung machten, verschliefen die Spieler die ersten Minuten komplett. Einzig Torwart Max Jäger war hellwach und parierte direkt den ersten Krefelder Wurf, doch das änderte nichts an dem schwachen Start. Vorne wurden die Angriffe nicht ausgespielt, mit Fehlpässen und technischen Fehlern lud man die Krefelder zu schnellen Gegenstößen ein. Auch die Abwehr fand nur langsam ins Spiel, die nötige Aggressivität fehlte. Selbst die frühe Auszeit von Ronny Rogawska nach den ersten fünf Gegentoren brachte noch nicht die erhoffte Wende. Nach zehn Minuten lag seine Mannschaft bereits mit 0:8 hinten und die Partie schien entschieden. "Wir haben viel zu passiv und ängstlich begonnen, es fehlte der Zug zum Tor", kritisierte Rogawska.

Doch nicht nur die Korschenbroicher Fans machten weiter Stimmung und übertönten die Krefelder fast ununterbrochen, auch die Spieler zeigten Moral und gaben nicht auf, was sie schon in den vergangenen Partien ausgezeichnet hatte. Julian Mumme gelang in der elften Minute der erste Treffer für den TVK und nach der überstandenen Zwei-Minuten-Strafe gegen Steffen Brinkhues drehte sich der Spielverlauf: Nun leisteten sich die Krefelder unnötige Ballverluste und scheiterten immer wieder am Korschenbroicher Schlussmann, der TVK verkürzte mit einem 6:0-Lauf bis auf 8:11, ein Doppelschlag von Simon Bock brachte sogar das 10:12. "Nach dem 0:8 haben wir uns besser präsentiert und wieder bewiesen, dass wir eigentlich einen guten Ball spielen können", so der Coach. "Das Niveau müssen wir öfter zeigen."

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten beide Mannschaften einige Unsicherheiten, viele Unterbrechungen ließen kaum Spielfluss und schnelle Spielzüge zu. Bis zum 20:17 (41. Minute) blieb die Partie offen, dann sorgten die Krefelder mit einem 4:0-Lauf für die Entscheidung und brachen damit auch den Willen der Korschenbroicher, so dass das Ergebnis mit 33:23 noch mehr als deutlich ausfiel. Krefelds Trainer Olaf Mast freute sich über den Derbysieg: "Es war ein schwieriges Spiel gegen Korschenbroich. Wir haben zwischendurch unseren Rhythmus verloren und den Gegner gestärkt, zum Glück wurde es im zweiten Durchgang wieder besser." Auch dank der ehemaligen Korschenbroicher, die insgesamt 24 Treffer erzielten: "Gegen seinen alten Verein ist immer was ganz Besonderes", sagte Henrik Schiffmann, der vergangene Saison noch für den TVK aufgelaufen war. "Man trifft so viele bekannte Gesichter, das ist sehr familiär. Ich freue mich schon aufs Rückspiel."

Ronny Rogawska war hingegen enttäuscht über die klare Niederlage: "Wir haben in den letzten Minuten den Kampf aufgegeben und nach der tollen Aufholjagd damit den positiven Eindruck selber wieder kaputt gemacht", sagte er. "Wir müssen Woche für Woche hart weiterarbeiten und kämpfen."

(NGZ)
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