Handball TVK feiert emotionalen Heimsieg

Korschenbroich · Der Tod von Thomas Winzer und Klaus Zimmermann traf den Korschenbroicher Drittligisten unter der Woche tief. Dennoch überzeugte der TVK gegen den VfL Gladbeck auf ganzer Linie und gewann letztlich ungefährdet mit 28:21.

 Korschenbroichs Justin Müller erzielte gegen einen deutlich unterlegenen VfL Gladbeck drei Tore, überzeugte aber vor allem durch seine Schnelligkeit in der Deckung, mit der er viele Ballverluste erzwang.

Korschenbroichs Justin Müller erzielte gegen einen deutlich unterlegenen VfL Gladbeck drei Tore, überzeugte aber vor allem durch seine Schnelligkeit in der Deckung, mit der er viele Ballverluste erzwang.

Foto: l. berns

Richtig zu feiern war den Spielern und Verantwortlichen des TV Korschenbroich trotz einer der besten Saisonleistungen in der Waldsporthalle nicht zumute. "Das war für uns emotional sicherlich kein einfaches Spiel", sagte Mannschaftskapitän Matthias Deppisch. Unter der Woche hatte der TVK den Tod der beiden verdienten Vereinsmitarbeiter Thomas Winzer und Klaus Zimmermann verkraften müssen. Zimmermanns Sohn Max stand auch am Samstagabend als Linksaußen in der Startformation und war Teil einer Mannschaft, die dem VfL Gladbeck beim 28:21-Erfolg (12:8) nie eine Chance ließ.

Nach einer Gedenkminute legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr und konnten sich auf eine hellwache Defensive verlassen. Gladbeck lebt seit jeher von der Feuerkraft von Lukas Krings, Max Krönung und Thorben Mollenhauer aus dem Zentrum. "Wir wollten das Spiel deshalb auf die Außen zwingen", sagte Trainer Ronny Rogawska. Nicht umsonst war am Ende Linksaußen Florian Bach mit acht Treffern der mit Abstand beste Torjäger der Gäste. Das Rückraumtrio musste viele schwierige Würfe nehmen und blieb bei lediglich sieben Toren.

Der Schlüssel dafür lag in einem massiven Mittelblock sowie einem - und das ist eigentlich kaum noch erwähnenswert - überragenden Marcel Görden. Der erzwang mit seinem Tempo als vorderster Spieler der 5:1-Deckung zahlreiche Ballgewinne, erzielte neun Treffer und fand regelmäßig den freien Nebenmann, obwohl er von mindestens zwei Gladbeckern attackiert wurde.

Stark war auch Torwart Paul Keutmann, der von seinen Vorderleuten profitierte und in der ersten Hälfte bei zehn Paraden nur acht Gegentore zuließ. Aus der funktionierenden Abwehr heraus dauerten die Angriffe der Gastgeber meistens nur wenige Sekunden. So hatte sich Korschenbroich schon nach zwölf Minuten auf 5:2 abgesetzt und brachte trotz der schwächsten fünf Minuten des Spiels eine Vier-Tore-Führung mit in die Halbzeit, weil Görden binnen 20 Sekunden zweimal getroffen hatte (29.). Für Gästecoach Sven Deffte der Knackpunkt der Partie: "In den Phasen, in denen wir es hätten drehen könnten, haben wir es einfach nicht gut gelöst. Da leisten wir uns unnötige Ballverluste, laden den TVK ein und gehen mit vier statt zwei Toren Rückstand in die Pause. Daher ist der Sieg vollkommen verdient." Eng wurde es nur noch bei Florian Bachs 13:15-Anschlusstor (41.), ehe sich Korschenbroich in einen Tempo-Rausch spielte, der seinen Höhepunkt in Deppischs Treffer hinter seinem Rücken nach 30-Meter-Anspiel von Keutmann zum 26:18 fand (55.).

Coach Rogawska war hochzufrieden: "Das war für uns alle sicherlich keine schöne Woche, aber wir haben das beste daraus gemacht. Wir wussten, dass es am Ende auch auf die Kraft ankommen würde und haben das Tempo hochgehalten. Die Abwehr war genauso aggressiv, wie wir sie spielen wollten." Das sah auch der sechsmal erfolgreiche Deppisch so: "Wir haben Leidenschaft gezeigt und 60 Minuten lang gut gekämpft." Das übrigens äußerst fair: Die Schiedsrichter Tobias Gehle und Stephan Osebold sprachen auf beiden Seiten nur je zwei Strafminuten aus.

(NGZ)
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