Lokalsport TVK bringt sich und seine Fans unnötig zum Zittern

Korschenbroich · Beim 30:27-Sieg über den TuS Volmetal wird es trotz 17:10-Pausenführung noch eng für den Handball-Drittligisten.

 Eine verschworene Gemeinschaft - nur mit diesem Rezept kommt der TV Korschenbroich aus dem Drittliga-Tabellenkeller heraus.

Eine verschworene Gemeinschaft - nur mit diesem Rezept kommt der TV Korschenbroich aus dem Drittliga-Tabellenkeller heraus.

Foto: Michael Jäger

Wenn es am Ende glimpflich ausgeht, kann man nach einem Zittersieg immer die positiven Aspekte hervorheben. So wirkte auch Ronny Rogawska relativ gelassen, nachdem sein TV Korschenbroich beim 30:27-Heimsieg (17:10) gegen den TuS Volmetal trotz einer komfortablen Halbzeitführung noch einmal gehörig ins Schwitzen gekommen war. "Meine junge Mannschaft lernt aus jedem Spiel. Und heute vielleicht noch ein bisschen mehr als sonst", sagte der Trainer des Handball-Drittligisten.

Der hatte vor dem Hinrunden-Endspurt bis Weihnachten nach einem schwachen Saisonstart - bei einem zugegeben knüppelharten Auftaktprogramm - den Start einer Serie ausgerufen, um dem Abstiegskampf möglichst aus dem Weg zu gehen. Schritt eins ist mit dem Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten nun gemacht, drei Punkte trennen den TVK von den Abstiegsrängen. Vor nur 370 Zuschauern ließen die Gastgeber dabei von der ersten Minute an keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit. Aus der ersten oder zweiten Welle fielen vorne mit traumwandlerischer Sicherheit schnelle Tore, die Gästecoach Rob de Pijper schon nach fünf Minuten und einem 1:5-Zwischenstand zur ersten Auszeit zwangen. "Hinten haben wir Fehler erzwungen und vorne dann ein tolles Auge bewiesen und viele schöne Spielzüge durchgebracht", fand Rogawska. Dass der Vorsprung bis zur Pause gar auf sieben Tore anwuchs, lag allerdings an Torwart Felix Krüger. Der 19-jährige erhielt den Vorzug vor Max Jäger, zeigte sein bis dato bestes Spiel im TVK-Dress und brachte Volmetal mit seinen elf Paraden bis zur Pause an den Rand der Verzweiflung.

Dass in der zweiten Hälfte bei Krüger daraufhin nicht mehr alles funktionierte, ist bei einem Keeper seines Alters normal, war allerdings auch nicht der Hauptgrund dafür, dass Korschenbroich noch zittern musste. "Klar, du versuchst in der Halbzeit darauf hinzuweisen, dass noch nichts entschieden ist. Allerdings willst du natürlich auch nicht zu viel reden, weil es im Grunde ja gar nichts zu kritisieren gab", erklärt Rogawska sein Dilemma bei der Halbzeitansprache. Mit 100 Prozent kamen seine Schützlinge jedenfalls nicht aus der Kabine, binnen sieben Minuten erzielten die Gäste sechs Tore und damit genauso viele wie in den 20 Minuten zuvor, verkürzten auf 16:20 und zwangen den TVK-Coach zur frühen Auszeit.

Besserung brachte das nicht, Volmetal holte um die überragenden Luca Sackmann (6 Tore) und Philipp Dommermuth (alle 5 Treffer nach der Pause) Tor um Tor auf, um beim Stand von 25:26 in Minute 52 sogar die Ausgleichschance zu haben. Dies verhinderte wiederum der eingewechselte Torhüter Jäger, der fünf Paraden sammelte und den Sieg gemeinsam mit einem aufdrehendem Henrik Schiffmann (drei Tore in den letzten neun Minuten) festhielt. "Wir haben uns das Leben schwer gemacht. In der entscheidenden Phase waren wir wieder da, daher bin ich überglücklich über den Sieg", resümierte Rogawska. Aus pädagogischer Sicht hätte es ja ohnehin nicht besser laufen können.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort