Lokalsport TuS freut sich auf "einen ganz Großen"

Grevenbroich · Im Niederrheinpokalspiel gegen Rot-Weiss Essen erwarten die Grevenbroicher Fußballer heute bis zu 300 Gästefans.

 Als junger Kerl war Martin Hermel (M.) schon 2007 dabei, als der TuS im Niederrheinpokal mit 1:4 gegen den damaligen Drittligisten RW Essen verlor.

Als junger Kerl war Martin Hermel (M.) schon 2007 dabei, als der TuS im Niederrheinpokal mit 1:4 gegen den damaligen Drittligisten RW Essen verlor.

Foto: l. berns

Klar, streng genommen hat der TuS Grevenbroich seinen Hybridrasen schon ganz unscheinbar im Bezirksligaspiel gegen den SV Bedburdyck/Gierath eröffnet. Doch was würde sich besser zu einer offiziellen, feierlichen Eröffnung eignen, als der Niederrheinpokal-Kracher heute Abend (Anstoß 19.30 Uhr) gegen Rot-Weiss Essen? In dem Regionalligisten und Titelverteidiger, der am Wochenende erst mit 6:7 nach Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld aus dem DFB-Pokal geflogen war, erwartet TuS-Trainer Hermann-Josef Otten "einen ganz großen der Fußballvergangenheit. Da kommt ganz viel Tradition zu uns."

Der Vereinsvorsitzende Friedel Geuenich, der mit seinen Helfern im Vorfeld einen ganzen Katalog von der Polizei gestellter Anforderungen abarbeiten musste, rechnet letztendlich mit einer überschaubaren Anzahl an Gästefans: "Der zuständige Essener Fanbeauftragte geht von 250 bis 300 Fans aus, die zu uns kommen." Gleichzeitig hofft er, dass zur Eröffnung der aus einem Natur- und Kunstrasengemisch bestehenden Spielfläche genügend TuS-Anhänger den Weg ins Schlossstadion finden - schließlich mussten die Grevenbroicher ihre "Heimspiele" in der Vorsaison wegen der Bauarbeiten stets in der Fremde austragen: "Wir waren ein ganzes Jahr ohne Heimat und müssen das alles jetzt wieder neu aufbauen. Dazu ist ein solches Spiel natürlich die perfekte Gelegenheit."

Den passenden Rahmen dazu wollen Coach Otten und seine Elf mit einer leidenschaftlichen Leistung bieten: "Natürlich hoffe ich, dass wir es irgendwie schaffen, die Räume eng zu machen und vielleicht dann auch mal einen Umschaltmoment nutzen können. Wir sind aber sicherlich nicht so vermessen, dass wir uns da irgendetwas ausrechnen. Wir wollen den Gegner ärgern und uns so teuer wie möglich verkaufen." Zwei seiner besten Spieler haben dabei sogar schon Erfahrung mit RWE: Als der TuS, damals als Verbandsligist, in der Saison 2007/2008 dem damals drittklassigen Regionalligisten aus Essen ebenfalls im Niederrheinpokal mit 1:4 unterlag, waren auch die gerade frisch aus der A-Jugend gekommenen Lars Faßbender und Martin Hermel dabei, die heute aller Voraussicht nach im Mittelfeld die Fäden ziehen werden.

Die Freude in der Mannschaft sei riesig, verspricht Otten: "Das ist für den Verein ein absolutes Traumlos. Rot-Weiss Essen ist über die Grenzen bekannt und für uns eigentlich eine Nummer zu groß. Da willst du als Trainer natürlich am liebsten jeden Einzelnen spielen lassen."

Dass die Essener die drei Klassen tiefer spielenden Gastgeber unterschätzen werden, ist derweil kaum zu erwarten. Schließlich haben sie die fesselnde Atmosphäre des DFB-Pokals im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße noch fest vor Augen. Trainer Sven Demandt glaubt nach der höchst unglücklichen Niederlage an einen nachhaltigen Effekt: "Ich bin stolz auf das, was wir abgeliefert haben. Wir wollen genau das: eine Einheit sein, als Mannschaft. Und das nehmen wir aus diesem Spiel mit." Generell haben sich die mit sieben Punkten aus vier Spielen relativ ordentlich in die Regionalliga gestarteten Rot-Weissen einiges vorgenommen für die laufende Saison. Der bescheidene Vereinsslogan: "Zusammen hoch drei. Essen will den Aufstieg."

(NGZ)
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