Lokalsport TSV will nicht zum Opfer werden

Gegen Hannover-Burgdorf schrammten die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag haarscharf an einer Blamage vorbei. Der nächste Gegner des Handball-Bundesligisten heißt Dienstag Abend TSV Dormagen – und der hofft, dass er nicht für die schwache Vorstellung der Superstars büßen muss.

 Patrick Groetzki.

Patrick Groetzki.

Foto: Eibner

Gegen Hannover-Burgdorf schrammten die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag haarscharf an einer Blamage vorbei. Der nächste Gegner des Handball-Bundesligisten heißt Dienstag Abend TSV Dormagen — und der hofft, dass er nicht für die schwache Vorstellung der Superstars büßen muss.

 Ex-Nationaltorhüter Henning Fritz (rechts, hier gegen den Dormagener Linksaußen Michiel Lochtenbergh), war einer der wenigen Löwen, die am Sonntag gegen Hannover-Burgdorf Normalform erreichten.

Ex-Nationaltorhüter Henning Fritz (rechts, hier gegen den Dormagener Linksaußen Michiel Lochtenbergh), war einer der wenigen Löwen, die am Sonntag gegen Hannover-Burgdorf Normalform erreichten.

Foto: Pfliegensdörfer

Dormagen/Mannheim Eigentlich könnte der TSV Dormagen gleich zu Hause bleiben. "Wir wären da eh schon als ganz, ganz krasser Außenseiter hingefahren", sagt Trainer Kai Wandschneider vor der diensttägigen Partie — Anwurf um 20.15 Uhr in der Mannheimer SAP-Arena — bei den Rhein-Neckar Löwen.

Doch jetzt wird der Gang zum Tabellenfünften besonders schwer. Denn die Löwen blamierten sich am Sonntagnachmittag vor 8138 Zuschauern bis auf die Knochen, schrammten gegen Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf haarscharf an einer Niederlage vorbei. "Ein Glücksengel hat uns heute gerettet", meinte Ex-Nationaltorhüter Henning Fritz, der mit seinen Paraden in der Schlussphase den 27:26-Sieg, den Patrick Groetzki mit seinem Treffer drei Sekunden vor Schluss sicherstellte, überhaupt erst möglich machte. Schließlich lagen die Hausherren bei ihrer "schlechtesten Saisonleistung" (Manager Thorsten Storm) zwischenzeitlich gegen den auswärts noch sieglosen Abstiegskandidaten mit bis zu fünf Toren im Rückstand.

Wandschneider fürchtet jetzt, dass seine Schützlinge dafür büßen müssen: "Ich kann mir vorstellen, dass die Löwen einen hochkonzentrierten Start hinlegen werden." So wie am Samstag die MT Melsungen, die nach 5:30 Minuten bereits 5:0 führte und den Dormagener Trainer zu einer extrem frühen Auszeit zwang. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so früh die Grüne Karte zücken musste."

Mit seiner Prognose für Dienstag Abend könnte er richtig liegen. "Es ist besser, dass wir gleich wieder ein Spiel haben", sagt Henning Fritz, "ich gehe davon aus, dass wir uns gegen Dormagen anders präsentieren." Das tut auch Trainer Ola Lindgren: "Wir müssen daraus lernen", gewinnt der Schwede der Partie noch einen positiven Aspekt ab, für die er nur fünf Worte findet: "Das war einfach nur schlecht." So fanden außer dem nach 19 Minuten für den polnischen Nationaltorhüter Slawomir Szmal eingewechselten Henning Fritz nur die beiden Außen Uwe Gensheimer (8/1) und Patrick Groetzki (4) zur Normalform, die zusammen fast die Hälfte aller Feldtore erzielten.

"Wir spielen hier russisches Roulette. irgendwann trifft uns die Kugel", schimpfte der isländische Superstar Olafur Stefansson nach dem Schlusspfiff. Genau deshalb bleiben die Dormagener heute auch nicht zu Hause: "Wir können im Gegensatz zu den Löwen doch unbelastet aufspielen, von uns erwartet doch keiner 'was", sagt Wandschneider.

Und weil das nächste Meisterschaftsspiel, das am 1. April die Fast-Löwenbändiger aus Hannover zum vielleicht vorentscheidenden Abstiegsgipfel in die HRC-Arena bringt, erst in zehn Tagen auf dem Programm steht, hat er als Devise ausgegeben: "Wir brauchen auf nichts Rücksicht nehmen. Wir können von der ersten bis zur letzten Minute alles geben." Wozu das reicht im ungleichen Kräftemessen, wird sich zeigen.

(NGZ)
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