Lokalsport TSV Bayer kann für Relegation planen

Dormagen · Nach dem 26:18-Sieg im Lokalduell mit dem TV Korschenbroich und der 31:33-Niederlage des Leichlinger TV in Krefeld dürfte Bayer Dormagen Platz zwei in der 3. Handball-Liga West fast sicher sein. Für den TVK rückt Abstieg immer näher.

 Das vorerst letzte Lokalderby der 3. Handball-Liga West war der vorerst letzte Auftritt von Sebastian Linnemannstöns im Trikot des TSV Bayer Dormagen, das er seit elf Jahren trägt. Deshalb schließt er nach Ende seines Studiums in Reutlingen eine Rückkehr nach Dormagen nicht aus. gegen Max Jäger war der Linksaußen drei Mal erfolgreich.

Das vorerst letzte Lokalderby der 3. Handball-Liga West war der vorerst letzte Auftritt von Sebastian Linnemannstöns im Trikot des TSV Bayer Dormagen, das er seit elf Jahren trägt. Deshalb schließt er nach Ende seines Studiums in Reutlingen eine Rückkehr nach Dormagen nicht aus. gegen Max Jäger war der Linksaußen drei Mal erfolgreich.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Als Erkan Günay und Simon Krebs am Freitagabend das vermutlich deutschlandweit emotionsloseste Handball-Lokalderby der vergangenen Jahrzehnte abpfiffen, ahnte nach dem ebenso ungefährdeten wie glanzlosen 26:18-Sieg (Halbzeit 13:6) des TSV Bayer Dormagen über den TV Korschenbroich niemand unter den 1006 Zuschauern, dass diese Partie den weiteren Weg beider Klubs durch die Saison vorher bestimmen würde.

Denn die Dormagener dürfen sechs Spieltage vor Saisonende für die Relegationsrunde der Vizemeister planen, nachdem ihnen die 31:33-Niederlage des Leichlinger TV in Krefeld nun drei (Minus-) Punkte Vorsprung auf Rang drei bescherte - und die sollten angesichts des leichten Restprogramms selbst in der eher unkonzentrierten Verfassung von Freitagabend zu verteidigen sein.

Ob diese Runde am Ende tatsächlich in die Zweite Liga führt, hängt in erster Linie davon ab, wer im Süden Meister wird. Momentan liegen dort der SV Salamander Kornwesthein und die HBW Balingen-Weilstetten II punktgleich an der Spitze - bleibt das so bis zum 5. Mai (oder wird einen Zähler zurück liegende Reserve der Rhein-Neckar Löwen Meister), wird ein Platz im Bundesliga-Unterhaus frei. Gespielt werden soll die Runde (am 12./13. Mai, an Pfingsten und am 26./27. Mai) auf jeden Fall, "vorsorglich", falls einer der Drittliga-Meister zurückzieht oder keine Lizenz erhält.

Ulli Kriebel kann dem wenig abgewinnen. "Das bedeutet drei Wochen länger Saison und sechs Spiele mehr, und am Ende war das bloß für die Statistik, selbst wenn du alle Spiele gewinnst", sagt der Trainer des TSV Bayer Dormagen. Beim TV Korschenbroich dürften sie solche Probleme nicht bekommen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Tabellenletzte noch die Kurve Richtung Abstiegsrelegation bekommt, ist wieder ein bisschen geringer geworden.

Nicht, weil sich der TVK unterirdisch präsentiert hätte im Bayer-Sportcenter. Im Gegenteil, für ihre Verhältnisse zeigten die Gäste sogar eine durchaus ordentliche Vorstellung, ließen nicht wie so oft in dieser Spielzeit die Köpfe hängen, als die Zwischenstände deutlich zu werden drohten und Dormagen binnen neun Minuten von 7:6 auf den 13:6-Pausenstand wegzog. Mit ein bisschen mehr Schussglück (sechs Pfosten- und Lattentreffer, drei verworfene Siebenmeter) hätten sie das Ganze sogar noch ein wenig knapper gestalten können, was auch ihren Trainer zu einem positiven Fazit brachte: "Die Jungs haben guten Charakter und Willen gezeigt. Wir wollten das Spiel hier vernünftig gestalten, und ich denke, das ist uns gelungen." Trotzdem wird sich Ronny Rogawska wohl mit dem Abstieg aus der Waldsporthalle verabschieden.

Schuld daran sind Dominik Ebner und Lukas Zerbe, die zusammen 19 der insgesamt 31 Treffer für die HSG Lemgo II erzielten, die mit dem 31:27 beim TuS Volmetal ihren ersten Sieg seit dem 13. Januar und sieben Schlappen in Serie feierte, damit ihren Vorsprung auf den TVK auf sechs Punkte ausbaute und nun angesichts von nur zwei Zählern Rückstand auf Menden, Volmetal und Aurich selbst wieder Chancen auf den direkten Klassenerhalt besitzt. "Wir werden trotzdem bis zum Schluss kämpfen", verspricht Rogawska.

Die Einstellung, um dieses Versprechen wahr zu machen, war jedenfalls vorhanden am Freitagabend. Immerhin drohte den Gästen angesichts eines 10:19-Zwischenstandes nach 40 Minuten ein Debakel. Doch mit durchaus gefälligen Spielzügen kämpften sie sich innerhalb von neun Minuten auf 15:20 heran - auch, weil bei den Hausherren alleine Ian Hüter und in seinem vorerst letzten Auftritt im Bayer-Dress Sebastian Linnemannstöns einen mehr als nur durchschnittlich motivierten Eindruck hinterließen. "Wir sind nicht richtig in unser Tempospiel gekommen", bemängelte Ulli Kriebel, "die Korschenbroicher haben das aber auch recht geschickt unterbunden."

So plätscherte das vorerst wohl letzte Lokalderby bis zum Schlusspfiff dahin - nicht einmal das schwache Schiedsrichtergespann vermochte daran etwas zu ändern.

(NGZ)
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