Basketball Toller Saison der TG fehlt nur das Sahnehäubchen

Neuss · Trotz des 64:46-Heimerfolges über Wolfenbüttel verpassen die Neusser Zweitliga-Basketballerinnen die Play-offs.

 Es hat nicht gereicht für die Play-offs: Trainerin Janina Pils (M.) und die Basketballerinnen der TG Neuss sind trotz des Heimsieges enttäuscht.

Es hat nicht gereicht für die Play-offs: Trainerin Janina Pils (M.) und die Basketballerinnen der TG Neuss sind trotz des Heimsieges enttäuscht.

Foto: A. Woitschützke

Knapper geht es nicht mehr: Mit dem beeindruckenden 64:46-Heimsieg (Halbzeit 38:25) über den Tabellendritten Wolfpack Wolfenbüttel baute die TG Neuss im Saisonfinale der 2. Basketball-Bundesliga Nord ihr Konto auf 28 Punkte aus. 14 Siege in 22 Spielen - besser waren die Mädels der Turngemeinde seit der Rückkehr auf die Bundesebene 2010 nie.

Weil es im Fernduell mit der nur im direkten Vergleich vorneliegenden regionalen Konkurrenz aus Opladen (gewann parallel mit 58:41 in Braunschweig) nicht zum Vorstoß in die Play-offs reichte, genoss die Mannschaft ihre famose Saison in den Minuten nach der Schlusssirene allerdings noch kaum. In den Gesichtern der Spielerinnen stand vor allem Enttäuschung. "Dass jetzt auf einmal alles vorbei ist, will keine so recht wahrhaben", verriet Trainerin Janina Pils. Dazu hatten sich ihre heißen Schützlinge bis zum Schluss einfach viel zu intensiv reingehängt. "Am Freitag haben sieben Spielerinnen freiwillig noch eine zusätzliche Trainingseinheit eingeschoben", wusste Pils zu berichten.

Diesen Geist belohnten am Samstag gut 300 Zuschauer - Rekordbesuch in dieser Spielzeit. Und der Auftritt gegen Wolfenbüttel machte Lust auf mehr. Sicher, bei den schon vor der Partie für die Aufstiegsspiele qualifizierten Gästen fehlten nicht nur Chefcoach Hanna Ballhaus (ihren Job machte Co-Trainer Rüdiger Jacob) und die aussortierte Spielmacherin Bejonee Reaves, sondern auch Jenny van Doorn und Maileen Baumgardt. Doch wie die Neusserinnen, die in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entronnen waren, den Nachfolgeklub des Deutschen Meisters von 2012 dominierten, nötigt mächtig Respekt ab. "Wir sind wer in dieser Liga - und das ist vielleicht die größte Leistung der Mannschaft", stellte die junge Trainerin stolz fest. "Wir haben uns den Respekt der anderen Vereine verdient." Und daran hatte der gesamte Kader seinen Anteil. Janina Pils brachte ihre Zufriedenheit auf den Punkt: "Könnte ich mit komplett gleicher Mannschaft auch in die nächste Saison gehen, ich würde es sofort machen."

Dass es auf jeden Fall ein sechstes Jahr im Bundesliga-Unterhaus geben wird, bestätigte Basketball-Abteilungsleiterin Angela Krings nach der Partie: "Wir haben vom Verein die Zusage für eine weitere Saison." Dies unterstreicht auch die Einladung von Hauptgeschäftsführer Klaus Ehren, der am Samstag ebenso auf der Tribüne die Daumen drückte wie TG-Vorsitzender Mario Meyen und sein Stellvertreter Georg Meyer, ans Team zum gemeinsamen Essen in der Vereinsgaststätte Achilles.

Gegen Wolfenbüttel empfahl sich vor allem Kita Waller für eine Weiterbeschäftigung: Die kampfstarke US-Amerikanerin, die der TG erst kurz vor Saisonbeginn quasi aus dem Nichts in den Schoß gefallen war, legte mit 23 Punkten und zehn Rebounds einmal mehr ein Double-Double auf (zweistellige Werte in zwei statistisch erfassten Kategorien). "Sie brennt eigentlich immer, würde am liebsten jede Sekunde eines Spiels auf dem Feld stehen", lobte Janina Pils lächelnd.

Aber auch Paulina Körner (18) und Miriam Boulkheir (17) haben in der Regiezentrale riesige Fortschritte gemacht. Mit Blick auf die Alpha-Wölfinnen Jana Heinrich und Franziska Worthmann schloss die Trainerin: "Es dauerte etwas, bis jede ihre Rolle in der Mannschaft gefunden hatte. Jetzt wollen alle mehr!"

(NGZ)
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