Lokalsport Titel für Vera Spanke und Cosima Clotten

Neuss · Bei den Deutschen Ruder-Meisterschaften steht der Nachwuchs des Neusser RV gleich fünfmal auf dem Siegerpodest.

 Die ersten Startschläge: Bei den Deutschen Meisterschaften in München-Oberschleißheim bot Cosima Clotten eine entfesselnde Leistung im U19-Leichtgewichts-Einer und deklassierte auf dem Weg zum Titel die Konkurrenz.

Die ersten Startschläge: Bei den Deutschen Meisterschaften in München-Oberschleißheim bot Cosima Clotten eine entfesselnde Leistung im U19-Leichtgewichts-Einer und deklassierte auf dem Weg zum Titel die Konkurrenz.

Foto: NRV

Christian Stoffels neigt nicht zum Überschwang, aber der Auftritt seiner Nachwuchs-Ruder bei den in München-Oberschleißheim ausgetragenen Deutschen Meisterschaften der U23, U19 und U17 stimmte den Trainer des Neusser RV geradezu euphorisch: "So erfolgreich waren wir seit 2005 nicht mehr, damals kamen wir in Duisburg auf sechs Medaillen."

 Im Einer fuhr die WM-Teilnehmerin Vera Spanke auf den zweiten Platz.

Im Einer fuhr die WM-Teilnehmerin Vera Spanke auf den zweiten Platz.

Foto: NRV

Eine Bank war im Leichtgewichts-Doppelvierer der U23 Vera Spanke: Gemeinsam mit Carolin Meyer, Kathrin Morbe (beide RV Trevis Trier) und Leonie Neuhaus (Essen-Werdener RC) holte sie sich mit einer Länge Vorsprung wie erwartet den Titel. Stoffels: "Sie waren aufgrund ihrer Vorleistungen sehr klar favorisiert." Meyer/Morbe vertreten Deutschland vom 19. bis 23. Juli auch im olympschen Leichtgewichts-Doppelzweier bei den U23-Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv. Untröstlich war Vera Spanke indes nach ihrem zweiten Platz im U23-Einer, denn sie hatte in München voll auf Sieg gesetzt. Die erfahrene Sophia Krause (Limburg) ging das Rennen indes ungemein forsch an und lag bei der 500-Meter-Marke schon deutlich vorne. Vera Spanke, die ihre Kontrahentin im Vorlauf noch geschlagen hatte, ging die hohe Schlagzahl mit, verbrauchte bei ihrer verzweifelten Verfolgungsjagd indes zu viel Kraft und musste sich am Ende als Vizemeisterin geschlagen geben.

Die Konsequenz: Bei der U23-WM sitzt die junge Neusserin im Leichtgewichts-Doppelvierer. In den Booten aus Italien und der Schweiz trifft sie dort zwar auf starke Konkurrenz, hat aber sehr gute Medaillenchancen. Für den Doppelvierer ist sie als Ersatzfrau vorgesehen. Schon gestern stieg Vera Spanke in die unmittelbare Wettkampfvorbereitung ein, reiste an den Baldeneysee nach Essen. Von dort geht es in gut einer Woche nach Ratzeburg und von dort endgültig nach Bulgarien.

Auf den Bronzerang im U23-Doppelzweier der offenen Klasse fuhr Clara Gathmann gemeinsam mit ihrer Partnerin Paula Rossen (Bonner RG). "Mehr ging nicht", stellte Stoffels fest. Im Doppelvierer verpasste Clara Gathmann mit Paula Rossen, Laura Kussl (beide Bonner RG) und Paula Stolzmann (ORC Rostock) als Vierte den angepeilten Platz auf dem Treppchen. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde im Einer der Juniorinnen A (Jahrgang 1999/2000) Cosima Clotten. Sie wiederholte ihren Sieg von vor drei Wochen bei der Regatta in Hamburg "und war dabei richtig schnell", lobte Stoffels seinen Schützling. "Das hat sie souverän gemacht. Das war mehr oder weniger ein Start-Ziel-Sieg." Im Leichtgewichts-Doppelvierer lief es dagegen weniger rund: In einem Boot mit Ruderinnen der RG Hansa Dortmund und ETuF Essen verfehlte Cosima Clotten als Fünfte das angestrebte Edelmetall. "Allerdings steckten ihr genau wie ihren Teamkolleginnen auch vorangegangene Rennen in den Knochen", warb ihr Coach um Verständnis. "Für Cosima zum Beispiel lagen zwischen Einer- und Viererfinale nur zweieinhalb Stunden."

Recht unerwartet holte sich auch der vom NRV dominierte Junioren-B-Achter (offene Klasse) des Landesleistungsstützpunkts Rheinland Nord Bronze. Die Neusser Nico Leffke, Tom Hagemanns, Benjamin Nelles und Ben Hagemanns (Steuermann) sowie ihre Kollegen aus Düsseldorf, Duisburg und Krefeld waren den Rivalen zwar körperlich unterlegen, harmonierten aber prächtig miteinander. Trainiert wird das Boot von Peter Stoffels in Neuss. Auch im Doppelvierer der Junioren B erreichten Nico Leffke und Tom Hagemanns das Finale und belegten dort den sechsten Platz.

(NGZ)
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