Lokalsport Tigers sind bereit für die Play-offs

Neuss · Mit dem 63:43-Sieg über Berlin bringt Neuss Platz zwei unter Dach und Fach.

 Auch von der Berlinerin Chiara Dröll ist das für Neuss tätige US-Girl Julia Duggan nicht aufzuhalten.

Auch von der Berlinerin Chiara Dröll ist das für Neuss tätige US-Girl Julia Duggan nicht aufzuhalten.

Foto: Georg Salzburg

Zweiter, Vierter, Zweiter - das Arbeitszeugnis, mit dem sich Janina Pils nach den Play-offs in den vorläufigen Ruhestand verabschiedet, ist schon beeindruckend. In ihren sechs Jahren bei den Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss beendete die Trainerin eine Spielzeit nur einmal nicht unter den Top 6. 2014 war das, als nach nervenaufreibenden Monaten erst in der letzten Partie gegen Wolfenbüttel mit einem 62:53-Heimsieg der verdiente Klassenverbleib gelang.

Mit dem Wolfpack bekommen es die Tigers auch am kommenden Wochenende im ersten Spiel des Play-off-Halbfinales zu tun. Und zwar in heimischer Elmar-Frings-Halle, denn weil gestern Abend im Showdown mit den ebenfalls für die Aufstiegsrunde qualifizierten TuSLi Berlin (als Vierter trifft das Team von der Spree auf den Hauptrundenmeister GiroLive Panthers Osnabrück) ein überzeugender 63:43-Sieg (Halbzeit 32:21) heraussprang, machten die Neusserinnen den hart erstrittenen zweiten Tabellenplatz endgültig fest. Falls nötig, haben die Tigers im entscheidenden dritten Duell damit Heimrecht.

Das Topmatch gegen Lichterfelde stand unter einem völlig anderen Stern als das Gastspiel vor Wochenfrist in Wolfenbüttel. Diesmal hatten die TG vor ihren Anhängern etwas zu verteidigen - und entsprechend motiviert gingen die Gastgeberinnen zur Sache. Natürlich agierten die Berlinerinnen keineswegs am Limit, schließlich war ihnen Rang vier schon vor dem Anpfiff sicher. Und natürlich war Trainerin Alexandra Maerz die deutliche Niederlage am Ende "total egal", doch das hielt Tigers-Coach Janina Pils nicht von einem sonnigen Fazit ab: "Wir haben gezeigt, dass wir da sind, wenn es um etwas geht. Und Berlin bei 43 Punkten zu halten, ist stark."

Am stärksten trumpften in einem kompakt auftretenden Team drei Spielerinnen auf: Center Julia Duggan hielt die famose Nyara Sabally, die nun am College in den USA ihre Entwicklung fortsetzt, bei für sie mageren sieben Punkten und neun Rebounds. Darüber hinaus fand die Amerikanerin noch Gelegenheit, mit zwölf Punkten und 21 Rebounds (!) ein Double-Double aufzulegen. Entscheidende Unterstützung erhielt sie dabei von der jungen Carlotta Ellenrieder, die mit ihren 1,93 Metern vor allem in der Defensive ungemein präsent war. Immer besser wird nach monatelanger Leidenszeit auch Ronja Spießbach: In ihrem erst sechsten Einsatz in dieser Spielzeit kümmerte sie sich in der Verteidigung mit großem Eifer um Berlins Spielmacherin Lena Gohlisch und glänzte im Angriff mit guten Ideen sowie beherztem Zug zum Korb. Allerdings mochte Pils aus ihrer Mannschaft eigentlich gar keine Spielerin hervorheben. "Ich fand' vor allem in der ersten Hälfte gut, wie sich alle eingebracht haben."

Die Tigers kontrollierten das interessante Duell von Anfang an, lagen in der zwölften Minute das erste Mal mit zehn Punkten vorne (Karo Tzokov traf zum 20:10) und waren beim 40:23 (27.) von Sera Asuamah-Kofoh schon so gut wie durch. Mit einem noch auf 11:2 erweiterten 8:0-Lauf verkürzte der TuSLi zwar noch einmal auf 34:42 (29.), doch ein Dreier von Jana Heinrich zum 45:34 (29.) setzte dem Spuk schnell ein Ende.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort