Lokalsport Tigers nehmen die Favoritenrolle an

Neuss · Auch wenn Grünberg in der 2. Bundesliga Nord nur den drittletzten Tabellenplatz belegt, gehen die Basketballerinnen der TG Neuss am Sonntag mit einer gehörigen Portion Respekt ins Match. Immerhin treten sie in Bestbesetzung an.

 Immer das Auge für die besser postierte Mitspielerin: Franziska Worthmann kehrt nach überstandener Erkältung in den aktiven Kader des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers zurück.

Immer das Auge für die besser postierte Mitspielerin: Franziska Worthmann kehrt nach überstandener Erkältung in den aktiven Kader des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers zurück.

Foto: Andreas Woitschützke

66:62 kurz vor Weihnachten beim Schlusslicht SG Bergische Löwen, 69:60 zum Jahresauftakt gegen den Tabellenvorletzten WSG 81 Königs Wusterhausen - die Duelle mit den Kellerkindern der 2. Basketball-Bundesliga Nord gehörten nicht unbedingt zu den schönsten Erfahrungen der TG Neuss Tigers in dieser bislang so prächtigen Saison. Darum besteht für den seit sechs Spielen ungeschlagenen Tabellenzweiten auch kein Grund zum Leichtsinn, wenn es am Sonntag zu ungewohnter Stunde (17.30 Uhr) in der gefürchteten Sporthalle des Felix- Klein-Gymnasium gegen den Drittletzten Bender Baskets Grünberg geht.

Dass die unerwartet knappen Siege gegen die Löwen und die Dragons in der Liga auf Unverständnis gestoßen sind, geht Trainerin Janina Pils ohnehin ziemlich gegen den Strich. "Man kann von uns erwarten, dass wir diese Spiele gewinnen - das haben wir auch getan, auch wenn wir uns dabei nicht mit Ruhm bekleckert haben. Aber wir müssen unsere Spiele nicht mit 30 Punkten gewinnen, nur, damit die Leute zufrieden sind. Wir sind schließlich nicht Hannover. Das ist meiner Meinung nach eine völlig falsche Erwartungshaltung." Natürlich seien ihre Mädels in den beiden zurückliegenden Partien von der Tabellenkonstellation beeinflusst worden. "Da kannst du dir 1000 Mal sagen, du darfst keinen Gegner unterschätzen - du spielst nun mal gegen den Letzten und Vorletzten." Am Sonntag sehe die Sache freilich völlig anders aus, findet sie: "Grünberg hat nicht dieses Image. Das ist ein gestandener Zweitligist mit einer erfahrenen Trainerin und sehr guten Strukturen." In Zusammenarbeit mit dem Teil-und Vollzeitinternat am DBB-Leistungsstützpunkt produziert der Kooperationspartner des Erstligisten BC Marburg seit Jahren Talente fürs deutsche Oberhaus und die US-amerikanischen Colleges.

Darum mag Janina Pils ihr Team auch nicht an dem am Ende unerwartet deutlichen 91:53-Erfolg im Hinspiel gemessen sehen. Da fehlten den Gästen nämlich in der 33-jährigen Natascha Heuser (9,2) und der 18 Jahre alten Luana Rodefeld (9,8) die beiden nach der US-Amerikanerin Maria Blazejewski (13,1) erfolgreichsten Punktesammlerinnen im Team. "Und das macht natürlich schon einen großen Unterschied, wenn zwei deiner besten Spielerinnen nicht dabei sind", mahnt die Neusser Trainerin. Deren Kollegin Aleksandra Kojic, neben ihrem Job in Grünberg seit April 2014 auch Bundestrainerin der U20-Damen, ging nach der 55:62-Pleite am vergangenen Wochenende in Braunschweig derweil hart mit ihrer Mannschaft ins Gericht: "Wir haben über die gesamte Spielzeit die einfachsten Dinge falsch gemacht. So kann man kein Spiel gewinnen auf diesem Level. Mit 55 Punkten gewinnt man vielleicht ein Handballspiel, aber keines im Basketball."

Weil Janina Pils um die Qualität des Gegners weiß, "Wolfenbüttel hat in Grünberg mit 51:69 verloren", ist sie froh, dass Franziska Worthmann und Miriam Boulkheir in den aktiven Kader zurückkehren. Pils: "Wir sind natürlich der Favorit."

(NGZ)
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