Lokalsport Tigers kämpfen in Bensberg für das gute Gefühl

Neuss · Im letzten Spiel vor der Weihnachtspause tritt der Basketball-Zweitligist aus Neuss bei den Bergischen Löwen an.

 Noch einmal Vollgas: Trainerin Janina Pils schwört die TG Neuss Tigers aufs letzte Spiel in diesem Jahr ein.

Noch einmal Vollgas: Trainerin Janina Pils schwört die TG Neuss Tigers aufs letzte Spiel in diesem Jahr ein.

Foto: Wolfgang Rommerskirchen

Vor der allemal verdienten Weihnachtspause wartet ein letzter Kraftakt auf die Basketballerinnen der TG Neuss. Am Sonntag (15.30 Uhr) müssen die Tigers am ersten Rückrunden-Spieltag der 2. Bundesliga Nord bei den Bergischen Löwen ran, treffen in flammneuer Sporthalle des Schulzentrums Herkenrath in Bergisch Gladbach auf einen Gegner, der nach zuletzt vier Niederlagen in Folge nur auf dem neunten Tabellenplatz steht.

Natürlich ist TG-Trainerin Janina Pils klar, dass die Favoritenrolle bei den Neusserinnen liegt, doch das interessiert sie nicht die Bohne. "Wir wollen ein schönes Jahr erfolgreich zu Ende bringen", sagt sie. "Und da ist uns der Gegner egal. Wir wollen gewinnen, denn dieses gute Gefühl nimmst du dann mit in die Pause." Außerdem ist es gerade einmal zweieinhalb Monate her, dass sich die beiden Teams zumindest auf Augenhöhe begegnet sind. Vor dem ersten Spieltag galten die personell verstärkten Löwen im Gegensatz zu den runderneuerten Tigers sogar als Play-off-Kandidat. Neuss gewann trotzdem mit 72:60 und hält sich seither unter den Top Vier. Die von Dhnesch Kubendrarajah trainierten Löwen tun sich dagegen schwer: Für die vom Erstligisten TK Hannover ins Bergische zurückgekehrte Franziska Schreck war in Bensberg schon nach zwei Partien Schluss, noch vor Weihnachten bekam US-Girl Treyvonna Brooks ihre Papiere. In durchschnittlich 29 Minuten auf dem Feld legte sie nur 6,9 Punkte und 5,4 Rebounds auf - zu wenig für eine Weiterbeschäftigung über den Jahreswechsel hinaus. Am 3. Januar soll Ersatz einfliegen.

Die personellen Rochaden lassen Janina Pils indes kalt. Die Frage, ob der Abgang des 1,85 Meter großen Power Forwards, der im Hinspiel fünf Punkte erzielt hatte, ihrer Mannschaft in die Karten spielen könnte, lässt sie unbeantwortet. "Manchmal rückt ein Team dadurch auch enger zusammen." Unbestritten ist für sie allerdings, dass ein Verein mit ursprünglich mal drei Profis - neben Brooks noch Deeshyra Thomas (USA), die mit 16,7 Punkte im Schnitt Topscorerin der Löwen ist, und die dank ihrer Mutter mit einem deutschen Pass ausgestattete Kanadierin Lindsay Füg (9,4) - sowie den ehemaligen Neusserinnen Vickie Jäger (9,9) und Anne Storck (7,6 Punkte/7,6 Rebounds) höhere Ziele hat als eine Bilanz von 3:7-Siegen. Zuletzt gingen selbst die Duelle mit den beiden Kellerkindern Eintracht Braunschweig (56:66) und Citybasket Recklinghausen - der Neuling holte sich bei den Löwen seinen ersten Saisonsieg (68:57) - verloren.

Die Neusser Trainerin weiß indes, "dass dir in dieser Liga nichts geschenkt wird." Zwar hat sie mit den Tigers gegen Bensberg noch nie verloren, doch Schönheitspreise gab es dabei für ihre Mädels vor allem auswärts nicht abzustauben. In der vergangenen Saison mühte sich die damals am Beginn einer Krise stehende TG in Herkenrath zu einem freudlosen 71:70-Sieg, ein Jahr zuvor lief es beim 66:62-Erfolg auch nicht viel besser. Wirklich in Unruhe versetzen Janina Pils diese Ergebnisse freilich nicht. "Meine Mannschaft trainiert mit dem gleichen Elan wie zu Beginn der Saison, zieht ihr Ding bedingungslos durch. Diese Saison hat uns gelehrt, dass wir nur ganz selten verlieren, wenn wir uns auf uns selber konzentrieren."

(NGZ)
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