Lokalsport Tigers haben zweimal das Vergnügen mit den Knights

Neuss · Am Sonntag spielt die TG Neuss zunächst in der 2. Basketball-Bundesliga gegen Krofdorf, am Montag dann im Pokal.

 Das Ziel fest im Blick: Anne Storck (am Ball) legte zum Auftakt gegen die Bergischen Löwen elf Punkte auf.

Das Ziel fest im Blick: Anne Storck (am Ball) legte zum Auftakt gegen die Bergischen Löwen elf Punkte auf.

Foto: Andreas Woitschützke

Das zweite Date vor dem ersten auszumachen, ist mitunter kein guter Plan, schließlich kann das erste Treffen auch böse in die Hose gehen. Doch die beiden Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers und Krofdorf Knights haben genau das getan: Am Sonntag (16.30 Uhr, Eduard-David-Sporthalle an der Turnhallenstraße in Wettenberg) stehen sich die Kontrahentinnen im Ligabetrieb gegenüber, rund 24 Stunden später in der zweiten DBBL-Pokalrunde (14 Uhr). Auf diese ungewöhnliche Idee, im Baseball kurz und griffig Doubleheader genannt, waren die beiden Vereine gekommen, weil ihnen der vom Verband vorgeschlagene Pokal-Termin während der Saisonvorbereitung nicht gepasst hatte.

Damit stehen die Tigers vor einem echten Härtetest, denn auch wenn die Krofdorf Knights offiziell als Neuling gelten (in der Saison 2013/14 waren die Hessinnen als TSV Krofdorf-Gleiberg nach nur einem Jahr aus der 2. Liga Nord abgestiegen), werden sie von der Konkurrenz ganz anders wahrgenommen. "Die gehören ja eigentlich zu den Play-off-Kandidaten", sagt Janina Pils und folgert daraus: "Ein Sieg dort ist keine Selbstverständlichkeit." Das stimmt wohl, wie ein Blick auf den von Marburgs ehemaligem Meistertrainer Uwe Scheidemann zusammengestellten Kader unterstreicht.

Angeführt wird der Aufsteiger von Erin Bratcher (24 Jahre). Das 1,76 Meter große US-Girl ist ein absoluter Shooter, führte sich beim 69:64-Auftaktsieg der Knights in Braunschweig mit 22 Punkten ein. Ihre Landsfrau Shey Ali (23) setzt ihre 1,84 Meter vor allem an den Körben ein. Dass ihr Liga-Eistand mit fünf Punkten und sieben Rebounds eher still verlief, ist der Neusser Trainerin ziemlich egal. "Das sagt nicht viel aus, ich messe eine Spielerin nicht an so einer Partie." Um den Aufbau kümmert sich Julia Gaudermann (24). Die ehemalige Nationalspielerin war bis zur vergangenen Saison in der 1. Liga tätig (SV Halle Lions, BC Marburg) und steuerte in Braunschweig neben 14 Punkten auch sieben Assists und acht Ballgewinne bei. "Gegen sie muss du in der Verteidigung schon einen herausragenden Job machen", mahnt Janina Pils. Dazu kommen in Alise Karlsone aus Lettland (16 Punkte/10 Rebounds in Braunschweig) und der Niederländerin Roos Hof (12/6) die Importspielerinnen drei und vier.

Dieses internationale Quintett markierte gegen die Eintracht alle 69 Zähler der Gäste, die vier außerdem eingesetzten Knights warfen zusammen nur siebenmal auf den Korb. Und damit ist der größte Unterschied zwischen den beiden Rivalen schon genannt. Denn beim letztlich lockeren 78:52-Erfolg der Tigers über die Bergischen Löwen wussten sich alle zwölf im Spielbericht vermerkten Neusserinnen ins Punkteprotokoll einzutragen. Janina Pils rechnet allerdings damit, dass am Sonntag die gegen Braunschweig nicht eingesetzten Ex-Nationalspielerinnen Hicran Özen (35) und Christine Ishaque (die inzwischen 44-Jährige gewann 1997 mit Deutschland EM-Bronze) sowie deren Tochter Julia Ishaque (18) auflaufen könnten. Angst macht ihr das freilich keine. "Wir sind trotzdem in der Lage, über die vollen 40 Minuten extrem viel Druck zu machen." Die Tigers reisen in Bestbesetzung an.

(NGZ)
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