Lokalsport Tigers gehen auch in Berlin voll zur Sache

Neuss · Nach den Highlight-Spielen gegen Göttingen und Wolfenbüttel halten die Zweitliga-Basketballerinnen aus Neuss die Konzentration hoch.

 Auf dem Anflug: Aufbauspielerin Dara Taylor reist mit den Tigers morgen zum ersten Mal in ihrem Leben in die deutsche Bundeshauptstadt.

Auf dem Anflug: Aufbauspielerin Dara Taylor reist mit den Tigers morgen zum ersten Mal in ihrem Leben in die deutsche Bundeshauptstadt.

Foto: WORO

Nein, für halbe Sachen sind die TG Neuss Tigers nicht zu haben. Natürlich waren die Duelle mit Göttingen und Wolfenbüttel ein Traum, zumal sich Kita Waller, Dara Taylor & Co. mit dem 82:79-Heimsieg über das Wolfpack die Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga Nord zurückgeholt hatten, doch die Mädels vom Rhein kennen nur Vollgas. Und darum nehmen sie auch das morgige Gastspiel beim Kellerkind TuSLi Berlin (19 Uhr, Halle der Goethe-Oberschule an der Drakestraße) nicht auf die leichte Schulter. "Wir wissen aus der letzten Saison, dass alle Spiele gleich wichtig sind", betont Trainerin Janina Pils.

Und schwer: Natürlich hat Lichterfelde erst einen Sieg auf seinem Konto (53:24 in Barmen), doch dafür haben die Tigers morgen die fast 570 Kilometer lange Anreise im Gepäck. "Berlin ist einfach unmenschlich weit, vor allem dann, wenn du wie wir an einem Tag hin- und zurückfährst", sagt die Trainerin mit Blick auf die insgesamt knapp elf Stunden im Bus. Und weil der nicht unbedingt zu erwartende Sturm auf Platz eins auch eine Menge Kraft gekostet hat, gewährte sie ihren strapazierten Mädchen wie schon vor dem Match gegen Wolfenbüttel einen zusätzlichen freien Tag. "Ich finde es einfach sinnvoller, die Belastung unter der Woche ein wenig zu dosieren."

Einen klaren Kopf und frische Beine sind nämlich auch in Berlin vonnöten, denn die Gastgeberinnen haben durchaus das Zeug, um auch ein Topteam in Verlegenheit zu bringen. Erstliga-Absteiger GiroLive Panthers Osnabrück etwa war froh, an der Spree einen 53:46-Sieg eingebracht zu haben. Ganz offensichtlich fehlt der von Alexandra Maerz trainierten Mannschaft in der jetzt in Frankreichs höchster Amateurliga (NF 1) für AS Villeurbanne tätigen Lena Gohlisch der Kopf, doch unterschätzen sollten die Neusserinnen den TuSLi tunlichst nicht. Zum Team gehören neben der jungen Topscorerin Annalena Blume (10,7 Punkte im Schnitt) immerhin so gestandene Kräfte wie die zuletzt noch beim Erstligisten NB Oberhausen unter Vertrag stehende Jenny Menz, Marion Powilleit, Julia Sandow oder Kristin Greiner.

Dazu kommt in der erst 16-jährigen Nyara Sabally, "eines der überragenden Talente in Deutschland", weiß Janina Pils, die außerdem registriert hat, dass auch Berlin nun eine Verstärkung aus Übersee verpflichtet hat. Heidi Anton (26) feierte bei der bitteren 65:67-Niederlage in Braunschweig ihren Einstand, legte dabei in 25:28 Minuten auf dem Feld acht Punkte und vier Rebounds auf. Die 1,75 Meter große Absolventin der University of San Francisco (USF) kennt sich in Europa aus, spielte bereits beim BC Winterthur in der Schweiz und SISU Copenhagen (10,0 Punkte und 5,2 Rebounds im Schnitt), in dessen Trikot sie auch für das All-Star-Game in Dänemark nominiert wurde.

Die TG Tigers müssen weiter auf Ronja Spießbach, Franziska Worthmann und Rekonvaleszentin Karo Tzokov verzichten.

(NGZ)
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