Lokalsport Tigers fahren ganz entspannt an die Spree

Neuss · Zum Abschluss der Hinrunde tritt der Basketball-Zweitligist aus Neuss morgen beim TuSLi Berlin an.

 Nie aufgeben: Die Tigerin Lisa Spießbach nimmt es auch mit drei Wölfinnen aus Wolfenbüttel auf.

Nie aufgeben: Die Tigerin Lisa Spießbach nimmt es auch mit drei Wölfinnen aus Wolfenbüttel auf.

Foto: Andreas Woitschützke

Das ist fast schon Luxus. Die Partie der 2. Basketball-Bundesliga Nord morgen Abend (18 Uhr, Goethe-Oberschule an der Drakestraße in Lichterfelde) beim TuSLi Berlin verbinden die TG Neuss Tigers mit zwei Übernachtungen an der Spree. Die frühe Anreise soll Stress vermeiden, "so gehen wir ausgeruht in das Spiel", sagt Trainerin Janina Pils. "Auf diese Weise haben wir außerdem ein Hotel für den Spieltag." Und weil es erst am Sonntag zurück an den Rhein geht, machen die Tigers den Abend nach dem Match zum Teamevent - und so etwas kann nie schaden.

Die Stimmung in und rund um die Mannschaft ist freilich ohnehin ganz prächtig. Als Tabellenzweite und mit zuletzt fünf Siegen in Folge sieht die Trainerin ihre junge Truppe bereits vor dem letzten Match der Hinrunde "jeglichen Erwartungen - auch unseren eigenen - voraus. Darum sind wir noch nie so entspannt wie jetzt nach Berlin gefahren", sagt Janina Pils. Selbst die Verletzung von US-Spielmacherin Briana Williams am linken Sprunggelenk drückt nicht aufs Gemüt - und dürfe gleich gar nicht als Entschuldigung für eine schlechte Leistung herhalten, mahnt der Coach: "Wir haben bei uns diese 'Keine-Ausreden-Regel', und damit sind wir bisher ganz gut gefahren. Wir fahren ja nicht 700 Kilometer dahin, um dann in Selbstmitleid zu baden. Es ist in dieser Saison schon alles passiert, trotzdem weigert sich die Mannschaft einfach, zu verlieren. Wir werden immer eine Chance haben."

Aus Berlin zwei Punkte mitzunehmen, war stets schwierig, aber nie schwieriger als in dieser Spielzeit. "Denn Lichterfelde ist nicht nur extrem heimstark, sondern auch extrem gut", so Pils. Allen voran Nyara Sabally: Obwohl erst 17 Jahre alt, wandelt das 1,88 Meter große Supertalent auf den Spuren der noch prominenteren Schwester Satou Sabally, die als deutsche Nationalspielerin inzwischen im US-amerikanischen College-Sport bei den renommierten Oregon Ducks für Furore sorgt. Mit 19,1 Punkten und 12,1 Rebounds legt sie im Schnitt ein Double-Double auf. Sich auf Nyara Sabally, die im Sommer an der Seite der TG Tigers Sera Asuamah-Kofoh, Karo Tzokov und Carlotta Ellenrieder U18-B-Europameisterin wurde, zu konzentrieren, wäre indes fatal. Das ist natürlich auch Janina Pils bewusst: "Berlin ist so gut besetzt, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll." Vielleicht mit Lena Gohlisch, die nach ihrer Rückkehr aus Frankreich pro Spiel gleich wieder 13,0 Punkte anbietet. Pils: "Sie war vor ihrem Wechsel die spielbestimmende Figur beim TuSLi." Deutlich mehr als 20 Minuten stehen auch US-Girl Heidi Anton und Annalena Blume auf dem Feld, grundsätzlich nur bei Heimspielen läuft Ex-Nationalspielerin Ireti Amojo (12,8 Punkte) auf. Wieder zurück im Team ist die erstligaerfahrene Jenny Menz (Oberhausen), die ebenso ihre Erfahrung einbringen kann wie Marion Powilleit. Dazu kommt eine ganze Reihe höchst talentierter und gut ausgebildeter Youngster.

Verloren haben die Schützlinge von Trainerin Alexandra Maerz in dieser Saison erst zweimal: zu Hause gegen Spitzenreiter GiroLive Panthers Osnabrück (70:78) und beim Play-off-Kandidaten Osnabrücker TB (56:67).

(NGZ)
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