Lokalsport Staffeleinteilung sorgt für Unmut und Unverständnis

Rhein-Kreis · Die Fußball-Landesligisten spielen gleich doppelt gegen den TSV Meerbusch. Die acht Bezirksligisten werden aufgeteilt.

 Shota Arai (l.) muss mit dem SC Kapellen in der Landesliga gleich viermal gegen den TSV Meerbusch ran.

Shota Arai (l.) muss mit dem SC Kapellen in der Landesliga gleich viermal gegen den TSV Meerbusch ran.

Foto: Hubert Wilschrey

In den vergangenen sechs Jahren haben die heimischen Bezirksligisten Glück gehabt. Von den Unmutsäußerungen und Proteststürmen, wenn Wolfgang Jades und sein Komitee vom Fußballverband Niederrhein die Gruppeneinteilung zur kommenden Fußballsaison verkünden, blieb der Fußballkreis 5 verschont. Das ändert sich in Grevenbroich und Neuss nun wieder: Erstmals seit der Saison 2010/2011 treten die acht Bezirksligisten wieder in zwei Gruppen an.

Für Diskussionen sorgt die Einteilung in der Landesliga, wo der SC Kapellen, VdS Nievenheim und VfL Jüchen/Garzweiler in Staffel 1 antreten. Dort stößt die Tatsache, dass der TSV Meerbusch mit Erst- und Zweitvertretung in der gleichen Gruppe spielt, auf wenig Verständnis. "Das kam sehr überraschend. Das finde ich, ehrlich gesagt, nicht sehr glücklich, wenn man in einer Leistungsliga im Seniorenbereich eine faire Durchführung gewährleisten will", sagt Oliver Seibert, Trainer des Absteigers Kapellen. Zumal die von Seiberts Vorgänger Toni Molina gecoachte Meerbuscher Erstvertretung als Oberliga-Absteiger durchaus um den Aufstieg mitspielen könnte. Auch VdS-Coach Thomas Bahr fordert eine klare Trennung: "Die sollten vor der Saison ganz klar zwei feste Kader benennen und dann nicht während der Saison hin- und herschieben." Um eine Verzerrung so weit wie möglich auszuschließen, sollen beide Teams dem Vernehmen nach schon am ersten Spieltag aufeinandertreffen.

Davon abgesehen sei die Einteilung gut. Die Gegner aus Düsseldorf, Mettmann, Mönchengladbach und Meerbusch waren so zu erwarten, wie Bahr meint: "Diese Einteilung finde ich sehr vernünftig. Damit konnte man rechnen."

Jades, Vorsitzender des Fußballausschusses des Fußballverbandes, erklärt: "Man muss immer Kompromisse schließen und kann leider nie alle zufriedenstellen." Getroffen hat es in diesem Jahr in der Bezirksliga vor allem den SV Uedesheim, der in der Aufstiegsrelegation knapp am VfL Benrath gescheitert war. Gemeinsam mit den beiden Dormagener Vertretern FC Zons (Aufsteiger) und TSV Bayer Dormagen (Absteiger) muss der SVÜ in Gruppe 1 ran. "Das ist für uns natürlich sehr unglücklich. Auch wenn ich verstehen kann, dass es immer irgendjemanden treffen muss", sagt der Vorsitzende Klaus Haas.

Denn nicht nur innerhalb des Kreises, auch innerhalb der eigenen Stadt wird er getrennt. "Bis Gnadental sind es von uns aus sechs Kilometer, bis Holzheim zwölf", rechnet er vor. "Das ist schon schade, wenn man nicht gegeneinander spielt." Stattdessen geht es künftig gegen Konkurrenz aus Düsseldorf und Solingen. "Da kommt einiges mehr an Unkosten auf uns zu", sagt Haas. Zumal er auch mit weniger Zuschauern rechnet: "Wenn es bei uns mal voll wird, dann nur bei Lokalduellen. Die hast du jetzt natürlich gar nicht mehr. Selbst wenn Dormagen kommt, bringen die ja keine zehn Mann mit." Sportlich ist die Gruppe, in der sich im TSV Eller, SSV Berghausen und FC Büderich auch hochkarätige Konkurrenz des Vorjahres tummelt, recht stark einzuschätzen.

Etwas besser könnte es den Rest des Rhein-Kreises erwischt haben - auch wenn sich Prognosen zu diesem Zeitpunkt noch verbieten. "Ich bin da immer sehr vorsichtig. Wir waren natürlich im letzten Jahr in einer sehr guten Düsseldorfer Gruppe. Trotzdem werde ich mich jetzt nicht hinstellen und sagen, dass es einfacher wird", erklärt Trainer Hermann-Josef Otten vom TuS Grevenbroich. Er muss genau wie der SV Bedburdyck/Gierath, die SG Kaarst, die Holzheimer SG und die DJK Gnadental in Gruppe 4 in Richtung Mönchengladbach und Grenzland reisen. "Da sind ein paar bekannte Traditionsvereine dabei, die ich auch alle stark einschätze", sagt Otten, der es zum Beispiel mit dem Rheydter SV, SV Lürrip oder der DJK/VfL Giesenkirchen zu tun bekommt. Mit dem TSV Kaldenkirchen, Teutonia St. Tönis oder Fortuna Dilkrath kann er hingegen weniger anfangen: "Die können wir alle noch nicht wirklich einordnen."

(NGZ)
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