Korschenbroich Stadt spart auch bei Vereins-Zuschüssen

Korschenbroich · Schon vor einigen Wochen hatte Bürgermeister Heinz Josef Dick die Korschenbroicher Vereine darauf eingestimmt, dass von der Stadt nicht mehr allzu viel für sie zu erwarten ist. "Beängstigend schlecht" sei die Haushaltssituation angesichts von sechs Millionen Euro fehlender Steuern, erklärte der Bürgermeister beim jährlichen Gespräch mit den kulturschaffenden Vereinen.

Die von ihm dort angekündigten Neuerungen brachte jetzt der Kulturausschuss unter Dach und Fach: War es bisher die übliche Praxis, dass die Stadt zu Konzerten einen Zuschuss von 30 Prozent der ungedeckten Kosten leistete, gibt es jetzt eine Obergrenze von 600 Euro. In Einzelfällen hatten Vereine nämlich hochkarätige Künstler mit entsprechenden Gagenforderungen engagiert, die den Zuschussbedarf stark erhöhten. "Bis zu 1200 Euro reichte die Spannweite hier", wie der Bürgermeister im Ausschuss sagte.

Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, die 30-Prozent-Regelung für alle Konzerte beizubehalten, in denen die neue 600-Euro -Grenze nicht überschritten wird. Gültig wird die Neuregelung ab 2011 sein. Bereits in diesem Jahr ausgezahlt werden dagegen Zuschüsse in Höhe von knapp 11 800 Euro, von denen insgesamt 58 im kulturellen Bereich tätige Vereine profitieren. Nicht mehr mit von der Partie ist der mittlerweile aufgelöste Kirchenchor aus Liedberg. Neu hinzu gekommen ist dafür die Theatergruppe "Chamäleon", die zum Start einen Zuschuss von 100 Euro erhält.

Barbara Romann (SPD) wollte wissen, woher die zum Teil unterschiedliche Höhe der Zuwendungen für diverse Vereine rühre. Bürgermeister Dick sagte eine entsprechende Prüfung zu. Bei Kirchenchören rühren die gegenüber anderen Gesangvereinen geringeren Zuschüsse daher, dass der Chorleiter dort in den Diensten der Kirche steht, "weltliche" Chöre hingegen ihre Dirigenten selbst bezahlen müssen.

Dem Rat des Bürgermeisters, an der seit Jahren eingebürgerten Höhe der Zuschüsse für die Kirchenchöre nichts zu ändern, folgte jetzt der Kulturausschuss. Der FDP-Forderung, pauschale Kürzungen von 25 Prozent vorzunehmen, hielt Margit Kalthoff (Die Aktive) entgegen, dass es sich hier lediglich um "Kleckerbeträge" handele.

(NGZ)
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