Lokalsport Spielstarke Konkurrenz von der "Schäl Sick"

Rhein-Kreis · Dass die Vereine des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss in der Bezirksliga mit den Kollegen aus Mönchengladbach/Viersen in eine Gruppe geworfen werden, schien über Jahre in Stein gemeißelt. Dementsprechend groß war die Überraschung, dass neun Vertreter des Rhein-Kreises sich fortan vorrangig mit rechtsrheinischen Konkurrenten ("Schäl Sick") werden messen müssen.

Dabei sind sich die hiesigen Trainerkollegen weitgehend einig: Von der Qualität her kann man die Düsseldorfer mit den Mönchengladbachern kaum vergleichen. "Ohne da jetzt in irgendeiner Form respektlos sein zu wollen, denke ich schon, dass die Herausforderung größer sein wird", glaubt etwa Holzheims Coach Guido van Schewick, dem Grevenbroichs Trainer Hermann-Josef Otten beipflichtet: "Da sind schon ein paar Vereine mit außerordentlichen Qualitäten dabei."

Namentlich ist hier vor allem der TSV Eller zu nennen, der in den drei Jahren nach seinem Landesliga-Abstieg stets in der Spitzengruppe der Bezirksliga stand. Spannend dürfte auch die Entwicklung des MSV Düsseldorfwerden, der im Sommer aus einer Fusion des FC Maroc Düsseldorf und des MSV Hillal entstand. Die Multi-Kulti-Truppe beherbergt nicht nur Spieler aus neun verschiedenen Nationen, sondern in Alon Abelski auch einen Ex-Profi, der vor zwei Jahren noch Stammspieler beim Drittligisten SpVgg Unterhaching war. Oldie Marcel Podzus schnürte jahrelang für die Reserve von Borussia Mönchengladbach die Schuhe. Zu rechnen dürfte auch mit der SG Unterrath sein, die bereits in ihre zwölfte Bezirksliga-Saison in Folge geht, sich aber erst finden muss. Satten 15 Neuzugängen stehen 13 Abgänge gegenüber, darüber auch der Ex-Uedesheimer Ismail Cakici, der letztes Jahr satte 36 Treffer auflegte. Viel vorgenommen hat sich auch der SC Schwarz-Weiß Düsseldorf, der mit einem runderneuerten Kader die Spitze durchaus angreifen möchte.

Nicht zu unterschätzen ist der vom Ex-Kaarster Yasar Kurt trainierte Lohausener SV. Als Aufsteiger landete er im Vorjahr prompt auf Rang acht und zog in Daniel Müller nun den Torjäger des Oberliga-Absteigers TV Kalkum-Wittlaer an Land. Der SSV Berghausen, der gar schon das gesamte neue Jahrtausend auf Bezirksligaebene verbringt, wird mit dem Abstiegskampf wohl ebenfalls nicht viel zu tun haben. Für die Zweitvertretungen der Oberligisten VfB Hilden und TuRU Düsseldorf gelten unterschiedliche Vorzeichen: Hilden überzeugte im Vorjahr als Aufsteiger mit Rang sechs, für die TuRU dürfte es hingegen schwer werden. Aus dem Abstiegskampf fernhalten will sich auch der FC Büderich. Die Meerbuscher sind zwar Aufsteiger, aber dennoch mit jungem und bereits höherklassig erfahrenem Personal gespickt.

Fazit: Ein glasklarer Abstiegskandidat lässt sich im Düsseldorfer Raum kaum identifizieren - eher im Gegenteil. Ob es erneut eine Saison ohne Absteiger aus dem Rhein-Kreis geben wird, scheint daher zumindest fraglich.

(pas-)
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