Lokalsport So führt der Weg des TV Korschenbroich in die Regionalliga

Korschenbroich · Handball-Drittligist erzielt beim Gastspiel in Schalksmühle nach 18 Minuten das erste Tor und ist am Ende mit 18:31 noch gut bedient.

 Rekordverdächtig: Genau 17 Minuten und 40 Sekunden dauerte es am Samstagabend, ehe Philip Schneider das erste Tor für den TVK erzielte.

Rekordverdächtig: Genau 17 Minuten und 40 Sekunden dauerte es am Samstagabend, ehe Philip Schneider das erste Tor für den TVK erzielte.

Foto: Michael Jäger

Auch mit Ronny Rogawska auf der Bank bastelt der TV Korschenbroich weiter an seinem Untergang: Das 18:31 bei der SG Schalksmühle-Halver bedeutete nicht nur die siebte Pleite in Folge, sondern gleichzeitig die bisher höchste Niederlage dieser Saison für den Handball-Drittligisten.

Der am Samstagabend zumindest eine Halbzeit lang nicht wie ein solcher auftrat. Der TVK sei "im ersten Durchgang jeden Beweis für Drittliga-Qualität schuldig geblieben", schreibt die Meinerzhagener Zeitung über die Partie, attestiert den Gästen "unfassbares Unvermögen im Abschluss" und kommt zu dem Fazit: "Etwas viel Einseitigeres hat die letzte Dekade (in der Sporthalle) am Löh in einem Drittliga-Handballspiel kaum zu bieten gehabt."

Da dürften selbst eingefleischte TVK-Anhänger kaum widersprechen. "Mir haben heute nur unsere Fans, die sich auf den Weg gemacht haben, um uns zu unterstützen, leidgetan," stellte Ronny Rogawska fest. Dass der Däne nach überstandener Nasenoperation mutterseelenallein auf der Bank saß, dürfte freilich kaum das richtige Signal dafür sein, dass beim TV Korschenbroich mit aller Macht und Leidenschaft um den Verbleib in der Drittklassigkeit gekämpft wird.

"Wir stecken mitten im Abstiegskampf. Ohne Kampf werden wir den allerdings nicht bestehen können", sagt Rogawska. Ohne eine gewisse Durchschlagskraft im Angriff allerdings auch nicht: Genau 17 Minuten und 40 Sekunden dauerte es, bis Philip Schneider am Samstagabend der erste Treffer gelang - die Hausherren führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 11:0 !

Besser wurde es nicht bis zum Pausenpfiff: Das 5:21-Halbzeitresultat aus Sicht der Gäste kam noch mehr einem Debakel gleich als das 8:20 eine Woche zuvor gegen den TSV Bayer Dormagen. Und einen Zwischenstand von 6:24 (37.) dürfte man in den Korschenbroicher Handball-Annalen der letzten 25 Jahre wohl vergebens suchen. Dass der TVK wie im voraufgegangenen Lokalduell den zweiten Durchgang dann für sich entschied, diesmal mit 13:10, lag erneut eher am Gegner und dessen, so die Meinerzhagener Zeitung, "sehr unterdurchschnittlichen zweiten Hälfte."

Das Bedenklichste an all dem ist die Richtung, in die sich der Korschenbroicher Handball entwickelt: immer weiter nach unten. Dass es der blutjunge Kader schwer haben würde in dieser Saison, ist keine Überraschung. Dass seine Leistungen von Spiel zu Spiel schwächer werden, hingegen schon. Gelingt gegen die Bundesliga-Reserven aus Minden (Samstag, 19.30 Uhr) und Lemgo (11. November, 18.30 Uhr) keine Trendwende, können sie in der Waldsporthalle schon mal anfangen mit den Planungen für die Regionalliga Nordrhein. Doch da gehört der TV Korschenbroich eigentlich nicht hin.

(NGZ)
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