Lokalsport Siegerin der Perlenkette reitet im Derby

Neuss · Derbywoche in Hamburg-Horn: Neusser Galopp-Trainer Axel Kleinkorres mit einer Fußballmannschaft voller Pferd.

 Im Gegenlicht: Matchwinner nach seinem Erfolg 2015 auf dem Weg zur Siegerehrung im sonnigen Hamburg-Horn.

Im Gegenlicht: Matchwinner nach seinem Erfolg 2015 auf dem Weg zur Siegerehrung im sonnigen Hamburg-Horn.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Sein Aufgebot hat die Dimension einer Fußballmannschaft: Der Neusser Trainer Axel Kleinkorres schickt einen Großteil seiner Schützlinge zu den sieben Renntagen der Derbywoche in Hamburg-Horn, die morgen mit elf Rennen (darunter zwei Trabrennen) bereits um 11.35 Uhr beginnt.

Erster Kleinkorres-Starter ist der zuletzt im belgischen Mons-Ghlin siegreiche sieben Jahre alte Wallach Fujiama Danon mit Jockey Ian Ferguson. Die besten Kleinkorres-Pferde, Matchwinner und Atlantic Cup, haben mehrere Start-Optionen. Kleinkorrres: "Das werden wir dann von Fall zu Fall entscheiden." Der eigentlich für höhere Aufgaben berufene Hengst Matchwinner war mit Mood Indigo (an einem Tag) einer der beiden Kleinkorres-Sieger 2015 in Hamburg-Horn. Aus Neuss sind morgen noch die Außenseiter Culworth Boy und Quantum of Solace aus dem Stall von Ana Bodenhagen und Anaximenes von Marion Weber im Einsatz. Für Katja Gernreich treten Mon Petit Fleur, Dome Rocket und Charles Darwin an - durchaus mit Chancen. Am Sonntag sattelt Axel Kleinkorres die Stute Caro Linka.

Auch für diese nur einmal im Jahr für Rennzwecke genutzte städtische Freizeitanlage mit Kita, Bolzplätzen, Hundeübungsplatz, Minigolf, Skater-Anlage und den wie fast alle deutschen Rennvereine nicht auf Rosen (eher auf Dornen) gebetteten Renn-Club gilt: wer sich nicht verändert, der wird verändert.

Der frühe und für leere Ränge garantierende Beginn am Eröffnungstag um 11.35 Uhr wurde vom französischen Wettgiganten PMU vorgegeben, dem Mehrheitspartner des deutschen Wettunternehmens German Tote. Allerdings gibt es eine Neuigkeit, die auch für die PMU-Rennen in Neuss richtungweisend sein könnte: Die Wettumsätze dieser sechs nach Frankreich übertragenen Hamburger Rennen sollen erstmals in den französischen Millionen-Wettpool eingespeist werden. Das bedeutet in der Praxis mehr Umsatzvolumen, deutlich weniger Abzüge als in Deutschland und deshalb bessere Quoten für die Wetter. Heute entscheidet sich, ob der Außenseiter Rosenhill mit Deutschlands bester Nachwuchsreiterin Eva-Maria Zwingelstein (29) aus Iffezheim im Derby um 650.000 Euro am 10. Juli läuft. Zwingelstein hat 2015 den Preis der Perlenkette in Neuss gewonnen, bei ihrer Hochzeit am 17. September 2016 mit Trainer Gerald Geisler in Iffezheim wird sie das Schmuckstück tragen. Geisler zum unerwarteten Derbystart: "Der Pferdebesitzer Hans Hülsenbeck hat immer von einem Derbystart geträumt. Nun gibt es die Gelegenheit. Wir haben zwar keine Chance, aber die wollen wir nutzen."

Nach Monika Blasczyk (1979 auf Varanes) und Stefanie Hofer (2011 auf Mi Senor) wäre Eva-Maria Zwingelstein die dritte Frau im Rennsattel der Derbygeschichte seit 1869. Beide Damen vor ihr landeten im geschlagenen Feld. Zwingelstein steht mit 27 Siegen in der aktuellen Jockey-Bestenliste auf Platz drei hinter Filip Minarik mit 32 Siegen und Eduardo Pedroza mit 30 Erfolgen.

(NGZ)
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