Lokalsport SG Kaarst bereitet sich professionell vor

Kaarst · Um heute Abend im Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf kein Debakel zu erleben, haben die Bezirksliga-Kicker ihre Saison einfach um vier Wochen verlängert. Das Ziel ist, eine zweistellige Schlappe zu vermeiden.

 Für die Mannschaft des Bezirksligisten SG Kaarst und beide Trainer ist der Auftritt gegen Fortuna Düsseldorf das letzte Spiel in dieser Konstellation.

Für die Mannschaft des Bezirksligisten SG Kaarst und beide Trainer ist der Auftritt gegen Fortuna Düsseldorf das letzte Spiel in dieser Konstellation.

Foto: Toby Why

Vor dreieinhalb Jahren fertigte Fortuna Düsseldorf bei ihrem Besuch im Rhein-Kreis Neuss den VfR Büttgen mit 28:0 ab. Für Dirk Schneider eine Horrorvorstellung - und darum ganz sicher kein Szenario für sein Abschiedsspiel. Wenn der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SG Kaarst heute Abend (Anstoß 18.30 Uhr) mit dem Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten aus der Landeshauptstadt nach zehn Jahren tschüss sagt, hat er eine klare Vorgabe für den Ausgang der Partie: "Es soll nicht zweistellig werden."

Und weil das auch seine Truppe so sieht, haben sich die Kaarster Kicker nach dem letzten Saisonspiel am 5. Juni nur eine kurze Pause gegönnt. Während die meisten Kollegen auf Mallorca die Mannschaftskasse durchbrachten, standen am Kaarster See in bis gestern sieben Einheiten Stretching, Taktik und besondere Spielformen auf dem Programm. "Wir haben eine superehrgeizige Mannschaft", lobt Schneider seine Schützlinge: "Wir versuchen, auch mit diesem Spiel professionell umzugehen. Schließlich wollen wir für den Verein eine gute Visitenkarte abgeben." Sein Plan für das Duell mit den Profis, für die der Bezirksligist der erste Gegner im Testspielreigen ist, sieht vor, "die Fortuna mit fairen Mitteln ein bisschen zu ärgern." Jungs wie Dennis Brune oder auch Daniel Sarik seien fix genug, das sicher hohe Tempo mitzugehen, findet er. "Und wenn du einen Mann wie Alexander Sitter nur auf seine Schusstechnik reduzieren würdest, könnte er in der Bundesliga spielen."

Als gutes Beispiel, wie ein Team einem eigentlich überlegenen Kontrahenten Paroli bieten kann, dienen Schneider die Auftritte der Isländer bei der Europameisterschaft in Frankreich. Ihr Ansatz, erklärten Fußball-Nationen wie Portugal, Ungarn oder zuletzt England mit Mut und Entschlossenheit entgegenzutreten, imponiert ihm. Denn als eines der Hauptprobleme hat er die Angst vor dem prominenten Widersacher ausgemacht. "Die müssen unsere Spieler ganz schnell ablegen", fordert er deshalb energisch. Denn nicht nur er und sein spielender Co-Trainer Christian Mausberg schnüren nach der Partie ihr Ränzlein. Auch Karsten Rehmann, Marcel Poullie, Keisuke Ishibashi, Yuhi Hayami, Kamill Niewolik, Dominik Schmitz, Denny Serifi und Mehmet Bozkir lassen den Kaarster See zurück. Und der scheidende Coach, dessen Job ab morgen Mo Elmimouni übernimmt, verspricht: "Es werden alle spielen."

Dass das Match gegen die vom Neusser Friedhelm Funkel trainierte Fortuna einen würdigen Rahmen erhält, steht schon jetzt fest. "Bislang sind rund 1000 Karten im Vorverkauf weggegangen", sagt SG-Obmann Oliver Kolwes. Er ist davon überzeugt: "Spielt das Wetter einigermaßen mit - und danach sieht es ja aus -, wird die Hütte voll sein."

Theoretisch könnte die schmucke Anlage 5000 Zuschauer vertragen, doch Auflagen der Stadt beschränken die Kapazität heute auf etwa 1700. "Dann ist Schluss", sagt Kolwes, der wie alle SG-Fußballer seit Tagen unter Strom steht. Addiert er die A-Jugendlichen, die Kicker der zweiten, dritten und vierten Mannschaft, die Frauen, die Balljungen und natürlich die Vorstandsmitglieder zusammen, kommt er auf 50 bis 60 ehrenamtliche Helfer.

(NGZ)
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