Lokalsport SCK ist zu Hause stark

Kapellen · Im heimischen Erftstadion ist Fußball-Oberligist SC Kapellen in dieser Saison noch ohne Niederlage. Nun kommt der topbesetzte FC Bocholt.

 Eine verlässliche Größe: Ede Ungefug ist in der Offensive des SC Kapellen variabel einsetzbar.

Eine verlässliche Größe: Ede Ungefug ist in der Offensive des SC Kapellen variabel einsetzbar.

Foto: Andreas Baum

Trautes Heim, Glück allein: Von ihren bislang 13 Partien in dieser Saison verloren die Fußballer des Oberligisten SC Kapellen nur drei - alle auswärts. Im heimischen Erftstadion sind die Schützlinge von Trainer Frank Mitschkowski dagegen noch ungeschlagen, brachten in sechs Spielen zwölf von 18 möglichen Punkten ein. Für das Gastspiel des 1. FC Bocholt morgen schon ab 14.30 Uhr (!) an der Weimarstraße gibt es für den Coach darum nur eine Devise: "Wir sind zu Hause noch ungeschlagen - und das soll auch so bleiben!"

Unmöglich ist das nicht. Zwar ist die stark besetzte Mannschaft des so impulsiven Trainers Manuel Jara als Mitfavorit auf den Aufstieg in die Saison gestartet - der Sportliche Leiter Marcel de Ruiter hatte die Regionalliga fest in seine Planungen integriert -, doch aktuell hat der ehemalige Zweitligist auf Platz elf sogar zwei Punkte weniger auf seinem Konto als der SCK. "Damit hatte auch keiner gerechnet", ist sich Mitschkowski sicher und versucht sich an einer Erklärung: "Bocholt hatte einiges an Neuzugängen, richtig, richtig gute Jungs, überragende Einzelspieler. Da ist kein Blinder dabei. Nur, da sitzen dann auch einige Häuptlinge auf der Bank - und das kann zu Problemen führen." Eine Situationsbeschreibung, die sich mit der von de Ruiter deckt: "Wir haben elf neue Spieler bekommen. Das Mannschaftsgefüge muss erst einmal zusammengeführt werden. Das gelingt aber nicht immer gleich auf Anhieb." Mitleid ist freilich fehl am Platz, ein Team mit Könnern wie Philipp Goris (im Vorjahr 24 Treffer für RW Oberhausen II), Ismail Öztürk (16 Tore für den MSV Duisburg II) oder auch Antonio Munoz-Bonilla, der mit Speldorf und RW Essen II schon in der inzwischen aufgelösten NRW-Liga gespielt hat, dürfte irgendwann die Kurve kriegen.

Während Bocholt am Mittwoch sein Nachholspiel gegen Tabellenführer Wuppertaler SV mit 0:3 verlor, war der SC Kapellen im Achtelfinale des Niederrheinpokals beim ETB SW Essen im Einsatz. Die glatte 0:2-Niederlage im Uhlenkrug-Stadion hakte Mitschkowski rasch ab, einen bitteren Beigeschmack hatte sie für ihn jedoch schon: "Die Jungs waren zwei Stunden unterwegs und erst um 18.30 Uhr da. Wenn denn unbedingt schon um 19 Uhr gespielt werden muss, verstehe ich nicht, warum Essen es ablehnt, wenigstens zehn Minuten später anzufangen. Einige meiner Jungs konnten sich noch nicht mal tapen lassen. Das finde ich schon sehr unsportlich." Zu allem Überfluss zeigte Schiedsrichter Christian Szewczyk, dem der Trainer des SCK ausdrücklich eine gute Leistung bescheinigte, George Madatsidis nach einem Foul an Essens in Gnadental aufgewachsenem Kapitän Sebastian Michalsky die Ampelkarte. Damit fällt der Offensivmann für das Match gegen Bocholt aus. Und das schmeckt seinem Coach gar nicht, denn "er war gut drauf." Immerhin weiß er in Ede Ungefug und Andrej Hildenberg weiteres Fachpersonal im Kader.

Klasse findet er auch den sportlichen Elan seines Torjägers Benny Schütz, der trotz schwerer Rückenverletzung (Kreuzbeinbruch) schon gestern Abend wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Gut möglich also, dass der Vollblutstürmer morgen auf der Bank sitzt. Allerdings will Mitschkowski bei aller Wertschätzung für Schütz nichts erzwingen, schließlich sei der Ball zuletzt auch ohne ihn rund gelaufen. "Diese Erfahrung war gut für die Mannschaft."

(NGZ)
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