Korschenbroich Schüler üben Berufsalltag

Korschenbroich · Von der Schulbank ins Büro: 24 Schüler des Gymnasiums Korschenbroich haben am Projekt "Jugend denkt Zukunft" teilgenommen. Fünf Tage lang waren sie Gast beim Personaldienstleister DIS AG – und entwickelten Firmenideen.

 Präsentation bei der DIS AG in Düsseldorf (v.l.): Lucas Bayer, Klasse 11, spricht mit Raymond Opszalski von der DIS AG, seinem Lehrer Rudolf Kiefer und Mitschülerin Jülide Aydin über die Projektarbeit seiner Gruppe.

Präsentation bei der DIS AG in Düsseldorf (v.l.): Lucas Bayer, Klasse 11, spricht mit Raymond Opszalski von der DIS AG, seinem Lehrer Rudolf Kiefer und Mitschülerin Jülide Aydin über die Projektarbeit seiner Gruppe.

Foto: L. Berns

Julius Freiny (16) spricht schon ganz wie ein Geschäftsmann. Der Schüler, der die elfte Klasse des Gymnasiums Korschenbroich besucht, wirbt für die "SiB AG" (Schülerintegration in Berufe) – ein fiktives Unternehmen, das er zusammen mit Schulkameraden beim Innovationsspiel des Wirtschaftsprojekts "Jugend denkt Zukunft" entworfen hat. Fünf Tage lang waren 24 Gymnasiasten aus Korschenbroich beim Personaldienstleistungsunternehmen DIS AG in Düsseldorf zu Gast. Dort blickten sie hinter die Kulissen und entwickelten in Projektgruppen innovative Ideen. Gestern stellten sie die Ergebnisse ihrer Arbeit vor.

"Jugend denkt Zukunft" ist eine bundesweite Initiative der deutschen Wirtschaft, die Jugendlichen die Bedeutung von Innovationen für die Zukunftsfähigkeit des Landes näherbringt. Die DIS AG hatte hierzu bereits zum dritten Mal geladen. Raymond Opszalski, der aus Korschenbroich stammende Arbeitsdirektor der DIS AG, hatte den Kontakt hergestellt. "Von der Teilnahme profitieren beide Seiten", sagt er. "Die Schüler haben die Möglichkeit, die Arbeit in einem Unternehmen kennenzulernen. Und wir lernen viel über die Sicht der Jugendlichen."

Diese hatten sich in sechs Arbeitsgruppen aufgeteilt: In drei ging es darum, ein Unternehmen zu entwickeln, samt Philosophie und Zielgruppe – so wie bei der SiB AG von Julius Freyn, Fabian Jansen, Tom Wiecha, Jannik Hübner und Jülide Aydin. Eine Gruppe begleitete die Unternehmen aus der Sicht von Journalisten, eine weitere entwickelte ein Marketingkonzept für die von ihren Schulfreunden konzipierten Firmen. Auch Raum für Kritik gab es: Die sechste Gruppe nannte sich kurz und knapp "Bürger-Alarm" – und erarbeitete Verbesserungsvorschläge für die Unternehmen. Der Tenor: Je mehr Menschen – gleich welchen Alters oder welchen Bildungsgrads – in den Arbeitsmarkt eingebunden werden, desto mehr profitiert davon die gesamte Gesellschaft.

Die Schüler waren begeistert von den fünf Tagen im Unternehmen. Hoch oben im neunten Stock des Gebäudes am Niederkasseler Lohweg, in dem die DIS AG ihren Sitz hat, hatten sie die Schulbank gegen den Schreibtisch eingetauscht. "Die Unterstützung hier war klasse", sagt Freiny. Die Mitarbeiter der DIS AG hätten alles getan, um die Schüler zu fordern und zu fördern.

Lehrer Rudi Kiefer ist vom nachhaltigen Erfolg des Projekts überzeugt. "Die Schüler haben gelernt, eigene Ideen zu entwickeln und diese zu präsentieren. Zugleich lernten sie, wie man konstruktiv mit Kritik umgeht", sagt er. Davon würden die Schüler sowohl im Schulalltag, als auch später im Berufsleben profitieren.

(NGZ)
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