Lokalsport Schmitt gewinnt Perlenkette

Seit 16 Jahren reitet Kirsten Schmitt aus dem saarländischen Lebach Galopprennen. Gestern Nachmittag in Neuss gelang ihr zum ersten Mal der Sieg im begehrten "Preis der Perlenkette".

 Nicht so einfach: Kirsten Schmitt hatte fast so viele Schwierigkeiten, die Perlenkette zu öffnen wie sie zu gewinnen.

Nicht so einfach: Kirsten Schmitt hatte fast so viele Schwierigkeiten, die Perlenkette zu öffnen wie sie zu gewinnen.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Zum ersten Mal in ihrer mittlerweile 16 Jahre anhaltenden Karriere mit über 180 Siegen hat die vierfache Deutsche Amateur-Championesse Kirsten Schmitt aus Lebach im Saarland den populären Damen-Wettbewerb um den Preis der Perlenkette auf der Neusser Galopprennbahn gewonnen.

Nach dem Sieg im ersten Lauf vor zwei Wochen mit Nightdance Honor wurde es gestern bei strahlendem Sonnenschein auf der Neusser Bahn noch einmal mächtig spannend und auch eng. Kirsten Schmitt: "Es war schrecklich. Nach der Pleite mit Glow Star war für mich der Druck schon gewaltig. Ich dachte schon, es klappt wieder nicht."

Dass es doch gut ausging, war auch dem Kampfgeist des achtjährigen Wallachs Ibn Al Nature zu verdanken, der sich lange gegen den klaren Sieger Crespo mit Olga Lasznovska wehrte. Trainer und Besitzer Christian Peterschmitt aus Zweibrücken: "Ich war absolut davon überzeugt, dass Ib Al Nature gut laufen würde. Ein bisschen bin ich auch stolz, dass ich etwas zum Gewinn der Perlenkette für Kirsten beitragen konnte."

Stolz nahm Kirsten Schmitt das Schmuckstück entgegen. Bis es ihr von Brigitte Sieberts um den Hals gelegt werden konnte, mussten allerdings noch technische Probleme mit dem Verschluss gelöst werden. Am Ende schaffte es Kirsten Schmitt, ihn zu öffnen. Weil Kirsten Schmitt mit dem Favoriten Glow Star im zweiten, taktisch merkwürdig gelaufenen Rennen frühzeitig geschlagen war und nur Sechste wurde, waren die Karten für den Gesamtsieg plötzlich wieder völlig neu gemischt.

Manuela Murke hatte mit Bebido aus dem Stall von Kevin Woodburn gewonnen und weil Schmitt punktlos blieb, hatten urplötzlich acht Reiterinnen die theoretische Chance auf die Perlenkette. Doch Kirsten Schmitt und vor allem Ibn Al Nature klärten die Fronten dann schnell und Eva-Maria Amdohr im Neusser Sekretariat wurden vor gefürchteten Rechnereien um bessere Platzierungen bei Punktgleichheit bewahrt.

Schmerzhaft endete das Finale der Wetten-Sieberts-Perlenkette für die 19-jährige Reiterin Lisa Bienefeld-Brands. Sie stürzte mit Iscover und wurde mit Verdacht auf eine schwere Prellung vorsorglich ins Lukas-Krankenhaus gebracht.

Überzeugendster Sieger des Tages war Combat Zone mit Steffi Hofer, die damit ihren 13. Saisonsieg feierte. Die größte Zahl an Besitzern fand sich nach dem Erfolg von Ghaayer mit Caroline Fuchs im fünften Rennen im Absattelring ein. Der Wallach gehört der fast 300-köpfigen Besitzergemeinschaft des 1971 gegründeten Galopp-Clubs Deutschland, von denen sich etliche in Neuss einfanden. Nicht alle kamen zum Gruppenfoto. Ein Mitglied mit der frühen Nummer 20 blieb bescheiden am Rande und freute sich still.

(NGZ)
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