Lokalsport SC Kapellen macht den Klassenverbleib perfekt

Kapellen · Mit dem Sieg in Bocholt baut der Fußball-Oberligist seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze drei Spieltage vor Schluss auf zehn Punkte aus.

 Der Chef ist zurück: Tim Rubink gab dem Spiel des SC Kapellen im Abwehrzentrum die nötige Sicherheit.

Der Chef ist zurück: Tim Rubink gab dem Spiel des SC Kapellen im Abwehrzentrum die nötige Sicherheit.

Foto: Hubert Wilschrey

Sicher, so richtig gezittert hat beim SC Kapellen - vielleicht mal ausgenommen der mit einem zarten Künstlerherz ausgestattete Vorsitzende Peter Kempermann - in dieser Saison niemand. Dafür wirkte die zunächst von Frank Mitschkowski und nun von seinem ehemaligen Co-Trainer Wolfgang Brück betreute Mannschaft des Fußball-Oberligisten auch in Krisensituationen einfach zu stabil. Doch nach dem 1:0-Sieg (Halbzeit 0:0) gestern in der Stölting-Arena am legendären Hünting über den 1. FC Bocholt ist nun auch rechnerisch alles geklärt: Zehn Punkte vermag selbst die starke Reserve des MSV Duisburg auf dem ersten von vier Abstiegsplätzen in nur noch drei Spielen nicht mehr gutzumachen.

Dass der SCK ausgerechnet beim ehemaligen Zweitligisten Vollzug vermelden kann, damit war keinesfalls zu rechnen, stammte sein bis gestern letzter Sieg in Bocholt doch aus der Saison 2007/2008. Beim 6:2-Erfolg in der Verbandsliga Niederrhein saß noch der mittlerweile als Coach von Borussia Mönchengladbachs U15 tätige Sven Schuchardt auf Kapellens Trainerbank. Den ersten Hieb führten folglich die Gastgeber, die in der siebten Minute durch Philipp Bugla und Tim Elsinghorst Goalgetter Philipp Goris freizuspielen wussten, dessen erfolgreichem Abschluss verweigerte Schiedsrichter Michael Menden wegen einer Abseitsstellung indes die Anerkennung. Auf dem, so Brück, "unglaublich harten und stumpfen Rasenplatz" kämpfte sich Kapellen ins Spiel hinein und arbeitete nach dem Seitenwechsel am Führungstreffer.

Kani Taher köpfte die Kugel in der 55. Minute aus kurzer Entfernung noch an die Latte, doch kurz darauf war es passiert: Mit dem bereits 13. Treffer in seiner ersten Saison beim SCK besorgte der Japaner Keisuke Ota, den rund ums Erftstadion alle nur "Kay" rufen, das 1:0 (63.). Als Flankengeber fungierte der von Ede Ungefug (war drei Minuten vorher für Andrej Hildenberg gekommen) eingesetzte David "Panzer" Dygacz, der mit Knieproblemen zunächst auf der Bank geblieben war. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kapellen den Klassenverbleib sicher. Da der VfB Hilden gegen den KFC Uerdingen mit 0:1 zurücklag, war der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz drei Spieltage vor Saisonschluss auf uneinholbare elf Punkte angewachsen. Das sollte allerdings nicht so bleiben. Weil Hilden die schwächelnden Krefelder schließlich noch mit 3:1 niederrang, der SCK seine Konter nicht entschlossen genug zu Ende spielte und die Bocholter zur Schlussoffensive bliesen, geriet der von Tim Rubink organisierte Abwehrverbund der Gäste noch mal ins Schwitzen. Erst zwei Glanzparaden von Keeper Christopher Möllering brachten den Auswärtssieg unter Dach und Fach. Brück: "Das hat er riesig gemacht."

Der Coach wertete das Ergebnis als Bestätigung für "unsere tolle Saison." Dabei wollte er auch die Verdienste seines im Januar ausgeschiedenen Chefs Frank Mitschkowski ausreichend gewürdigt wissen: "Er hat mit 27 Punkten die Grundlage gelegt. Das wird zu leicht vergessen." Weil die Oberliga am kommenden Wochenende wegen Pfingsten eine kurze Verschnaufpause einlegt, gönnt er seinen stark beanspruchten Schützlingen morgen einen freien Trainingstag. Am Donnerstag steht eine lockere Einheit mit Bierrunde auf dem Plan. "Das haben sich die Jungs verdient."

(NGZ)
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