Lokalsport SC Kapellen bietet zu wenig Spielkultur

Hilden · Nach über weite Strecken schmaler Leistung unterliegt der Fußball-Oberligist aus der Erftstadt beim spielerisch eher limitierten VfB Hilden mit 1:2. Dabei vergibt die Elf von Trainer Mitschkowski hundertprozentige Torchancen zuhauf.

 Die Entscheidung auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße: Kapellens Keeper Christopher Möllering verfehlt das Leder, das Hildens Pascal Weber kurz darauf zum 2:0 ins Netz schiebt. Marcel Lüft (r.) kann nichts mehr ausrichten.

Die Entscheidung auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße: Kapellens Keeper Christopher Möllering verfehlt das Leder, das Hildens Pascal Weber kurz darauf zum 2:0 ins Netz schiebt. Marcel Lüft (r.) kann nichts mehr ausrichten.

Foto: Olaf Staschik

Schon beim Gang zurück in die Kabine war Benny Schütz sonnenklar, warum für den SC Kapellen nach anderthalb Stunden zumeist fader Fußballkost eine 1:2-Niederlage (Halbzeit 0:0) beim VfB Hilden zu Buche stand. "Tore schießen", laute seine Kurzformel. Damit lag der Goalgetter des Oberligisten sicher richtig, doch gravierende Defizite waren gestern auch in vielen anderen Bereichen auszumachen.

Dass die spielerisch eigentlich deutlich versierteren Gäste auf dem engen Kunstrasen an der Hoffeldstraße Probleme haben würden, ins Kombinationsspiel zu finden, hatte Trainer Frank Mitschkowski noch geahnt: "Auf diesem Platz reinzukommen, ist nicht so einfach." Dass es die mit feinen Technikern durchsetzte Mannschaft aber ewig lange mit ebenso weiten wie unproduktiven Schlägen aus der eigenen Abwehr heraus versuchte, ärgerte auch den Coach. "Die Mittel des Gegners waren doch sehr bescheiden, limitiert, da musst du dich anders verhalten." Aufzutrumpfen wusste der kämpferisch starke und wie erwartet früh attackierende VfB fast nur bei Standards. Und davon gab es dank der unklugen Zweikampfführung der Kapellener satt und genug. Vor der Pause blieb das nur deshalb ohne bittere Folgen, weil es nach einem von Marcel Koch verursachten Freistoß Florian Grün tatsächlich fertigbrachte, das Leder aus zwei Metern unbedrängt an den Pfosten zu schießen (23.). Sogar zwei Möglichkeiten ähnlicher Güteklasse boten sich im ersten Abschnitt dem SCK: Hatte der fleißige Kani Taher noch Pech, dass sein vom Wind unterstützter Hammer aus mehr als 30 Metern an die Latte knallte (26.), gab es kurz darauf für seinen Kollegen Ede Ungefug keine wirkliche Entschuldigung: Von Taher, der zuvor einen Katastrophen-Pass abgefangen hatte, mustergültig in Position gebracht, tauchte er alleine vor Hildens Keeper Bastian Sube auf, verfehlte das Gehäuse aber (36.).

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel holten die robusten Hausherren das nach, was sie zunächst versäumt hatten: Nach einem Freistoß von Dennis Krol drückte Florian Grün den Ball aus kurzer Entfernung zum 1:0 ins Netz. Erst nach ungefähr einer Stunde besann sich der SCK seiner an sich großen spielerischen Potenz - und erarbeitete sich prompt erstklassige Chancen: Nach einer von Taher initiierten Kombination traf Keisuke Ota den eigentlich bereits hilflos auf der Torlinie liegenden Sube (61.), nur Sekunden später scheiterte Marcel Lüft erneut am diesmal allerdings klasse parierenden Schlussmann.

Mitschkowski stellte um, beorderte Robert Wilschrey ins Zentrum und ließ seinen Posten auf der rechten Außenbahn zunächst von Koch und nach dessen Verletzung von Fatih Sakar ausfüllen. Tim Rubink rückte für Koch in die Abwehrviererkette, Benny Schütz übernahm in der Spitze die Planstelle des ausgewechselten Ungefug. Das nächste Tor aber schoss Hilden: Bei einem Konter gewann Pascal Weber das Laufduell mit dem herausstürzenden SCK-Torhüter Christopher Möllering und vollendete locker zum 2:0 (68.). Kapellen drückte weiter, kam trotz guter Chancen nach einer Hereingabe Wilschreys durch Schütz jedoch nur noch zum letztlich wertlosen 1:2-Anschlusstreffer (80.).

(NGZ)
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