Tennis Rochusclub geht als Favorit ins Tennisduell der Lokalrivalen

Neuss · Nur mit Filippo Volandri hätte Blau-Weiss Neuss eine Chance, doch dessen Einsatz ist ungewiss. Warum sollte es Dietmar Skaliks anders gehen als den meisten seiner Vorgänger? Als aktueller Team-Manager des TC Blau-Weiss Neuss ist auch er abhängig davon, wie seine Spieler bei den gleichzeitig laufenden Turnieren abschneiden.

 Soll für den TC Blau-Weiss Neuss morgen an der Spitzenposition aufschlagen - wenn er rechtzeitig aus Italien eintrifft: Filippo Volandri.

Soll für den TC Blau-Weiss Neuss morgen an der Spitzenposition aufschlagen - wenn er rechtzeitig aus Italien eintrifft: Filippo Volandri.

Foto: A. Woitschützke

"Eigentlich haben wir seine Zusage für diesen Spieltag", sagt Skaliks. Doch abschenken gilt nicht im ATP-Tenniszirkus - wer das tut, ist für einen Auftritt in den nationalen Ligen automatisch gesperrt. Also kann Skaliks nur hoffen. Denn über eines ist er sich mit Blick auf die morgige Partie (11 Uhr, Rolander Weg) beim Rochusclub Düsseldorf im Klaren: "Schwer wird es ohnehin, aber ohne Volandri dürften wir chancenlos sein."

Denn dann stünde ihm nur das Team zur Verfügung, das sich am vergangenen Freitag nach siebeneinhalbstündigem Kampf Grün-Weiss Mannheim mit 1:5 geschlagen geben musste: Antonio Veic, Tom Schöneberg, Jeremy Jahn und seine "Spielertrainer" um Marc Meigel, Kevin Deden und Sascha Klör. Es sei denn, dem Neusser Team-Manager gelingt es noch, den Italiener Thomas Fabbiano für sein Bundesliga-Debüt los zu eisen - doch allzu große Hoffnungen macht er sich nicht.

So oder so, die Favoritenrolle für das morgige Lokalduell liegt ohnehin eindeutig bei den Gastgebern. Schließlich hat deren Teamchef Detlev Irmler zwar wie die meisten Klubs wegen der gleichzeitig am Wochenende laufenden Davis-Cup-Spiele Lücken in seinem Kader - Pablo Andujar und Sergiy Stakhovsky wurden ins spanische beziehungsweise ukrainische Team berufen, bei Neuss gilt das gleiche für Diego Schwarzman, Jurgen Zopp und Adrian Ungur.

Doch den Düsseldorfern stehen in Lukas Rosol (ATP-Weltrangliste 46), Igor Sijsling (ATP 154) und Albert Montanes (ATP 106) die zumindest von der Papierform her eindeutig stärkeren Spieler zur Verfügung. Zumal Irmler noch Doppelspezialist Martin Emmrich, den als Co-Teamchef agierenden Peter Torebko (ATP 252) und die Nachwuchsakteure Filip Horansky (ATP 328) und Mats Moraing (ATP 581) in der Hinterhand hat - allesamt besser in der Weltrangliste notiert als ihre Kollegen von der anderen Rheinseite mit Ausnahme von Volandri (ATP 193) und Veic (ATP 248).

Doch die graue Eminenz unter den Bundesliga-Teamchefs ist viel zu lange im Geschäft, als dass er nicht wüsste, dass auf der staubigen Bundesliga-Asche solche Rankings nicht immer etwas bedeuten: "In diesem Rheinland-Duell geht es für beide Mannschaften um den Klassenerhalt. Das wird ein richtungweisendes Spiel."

Für seinen Neusser Kollegen ist die Richtung eindeutig vorgezeichnet: "Gewinnt Düsseldorf, sind sie gerettet. Gewinnen wir, bleibt es im Abstiegskampf weiter eng, und zwar für beide." Beantwortet, glaubt Skaliks, wird die Frage nach dem einzigen Absteiger ohnehin im direkten oder indirekten Duell mit dem gleichfalls noch punktlosen 1. FC Nürnberg. Dass der Aufsteiger morgen Tabellenführer Kurhaus Lambertz Aachen empfängt, gibt Blau-Weiss noch etwas Aufschub.

(NGZ)
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