Lokalsport Robin Weber sorgt für seltenen Heimsieg

Neuss · Neusser Nachwuchsjockey pilotiert den von seiner Mutter Marion Weber trainierten elfjährigen Wallach Shaw gestern auf der Galopprennbahn am Hessentor zum 14. Lebenssieg. Mit Evento belegt er zwei Rennen später den zweiten Platz.

 Es bleibt in der Familie: Marion Weber (r.) trainiert den elfjährigen Wallach Shaw, den ihr Sohn Robin gestern Abend beim Sieg im zweiten Rennen ritt. Mit ihnen freuen sich Besitzer Willi Schmitz und Janine Ratering.

Es bleibt in der Familie: Marion Weber (r.) trainiert den elfjährigen Wallach Shaw, den ihr Sohn Robin gestern Abend beim Sieg im zweiten Rennen ritt. Mit ihnen freuen sich Besitzer Willi Schmitz und Janine Ratering.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Siege Neusser Rennpferde bei Heimspielen waren zuletzt schon deshalb Raritäten, weil nur selten eines der wenigen Neusser Pferde überhaupt antrat. Gestern gewann der bereits elfjährige Wallach Shaw aus dem Stall von Marion Weber mit ihrem Sohn Robin (16) im Sattel mit sieben Längen Vorsprung und die stolze Mutter holte das Pferd mit dem Sohn im Sattel vom Geläuf ab: "Das ist schon ein sehr schönes Gefühl. Robin hat in den letzten Wochen sehr viel dazugelernt. Eigentlich war das heute nicht so ganz der richtige Boden für Shaw, aber es passte dann doch alles zusammen."

Dazu zählte auch die Taktik von Robin Weber: Er wartete mit dem vierbeinigen Veteranen mit seinem Angriff bis zum Schlussbogen und dann zogen die beiden schier unaufhaltsam davon. Seit dem ersten Start von Shaw am 10. September 2006 in Krefeld war es der 14. Sieg dieses unverwüstlichen Pferdes. Auch vor den Augen des scheidenden Rennleitungschefs Peter Tasch.

Das erste Rennen des Tages sicherte sich die in Dormagen lebende Olga Laznovska mit dem Wettfavoriten Nandolo. Das Pferd wird auf dem Gelände des Schlosses Arff in Köln-Worringen von Helga Dewald trainiert. Den Weg von Dormagen zum Rennstall absolviert die Reiterin mit dem Fahrrad. Rennbahnbesuche fallen Helga Dewald mittlerweile schwer, an ihrer großen Leidenschaft ändert das nichts. Sie hat in den Jahren 1969,1971 und 1976 drei Mal den Preis der Perlenkette gewonnen und diese Schmuckstücke trägt sie mit großem Stolz. Olga Laznovska hat die Perlenkette im Jahre 2012 gewonnen und wie Helga Dewald war auch sie Championesse. Allerdings wurde die Karriere der 36-jährigen immer wieder durch Sperren aus verschiedenen Gründen unterbrochen.

Ein Musterbeispiel für Passion, Geduld und auch Leidensfähigkeit in diesem Sport ist der Besitzertrainer Armin Weidler aus Reifenberg in der Südwestpfalz. Drei Pferde gehören ihm derzeit, gestern gewann der vierjährige Wallach Narborough, der mit Sandbahn-Erfahrungen aus dem englischen Lingfield antrat. Der vierfache Champion Eduardo Pedroza sicherte ihm den Sieg im Killepitsch-Preis der Likörfabrik Peter Busch. Rennvereins-Vize Peter Ritters überreichte die Ehrenpreise im Nikolaus-Outfit. Ob er sich im Datum geirrt hatte?

Aus Heusweiler bei Saarbrücken war der Amateur-Reiter Mark Gier angereist. Er durfte sich über die Ehrenpreise von Toni Zimmermann und Ramazan Kavgaci aus Jüchen im Preis der Jockeyversicherung.de freuen, denn Gier saß im Sattel des Wallachs Pacha, der in einem spannenden Endkampf gegen Evento, Troyanda und Red Dynamite gewann. Hinter dem Sieger "weberte" es mächtig. Eventos Trainerin ist Marion Weber, Sohn Robin ritt. Troyanda wird von Manfred Weber in Iffezheim trainiert, Tochter Berit saß im Sattel und die Stute Red Dynamite steht bei Marion Weber in Neuss im Stall.

Im Sattel von Big Moun gewann der gebürtige Brasilianer Francisco Franco Da Silva das fünfte Rennen. Seine bewegte Karriere führte ihn bis nach Indien mit teils grotesken Erinnerungen. Ins ferne Dubai ging die Kunde vom Sieg des auf 14:10 Favoriten Long Cross im sechsten Rennen, für Eduardo Pedroza war es der zweite Tagessieg. Jaber Abdullah aus dem Umfeld der dort und zum Teil auch die Vollblutzucht der Welt beherrschenden Maktoum-Scheichs ist der Besitzer und Trainer Andreas Wöhler vergrößerte seinen Vorsprung im Trainer-Championat gegen Peter Schiergen auf 67 gegen 63 Wertungspunkte.

Die Verkürzung des Abstandes verhinderte der populäre Wallach Leoderprofi mit der ihn mit großem Vertrauen reitenden Eva-Maria Zwingelstein, mit einer Nase-Vorsprung besiegte das Team aus Iffezheim das Schiergen-Pferd More Than Honey. Für Leoderprofi war es der zehnte Sieg im Leben. Der aus Bulgarien stammende Trainer Miltcho Mintchev gewann für seinen bulgarischen Besitzer mit Ledena das letzte Rennen und damit blieb Alexander Pietsch am dritten Renntag in Folge bei insgesamt 22 Ritten ohne Sieg, führt im Championatskampf gegen Andrasch Starke aber weiterhin mit 76:74.

(NGZ)
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