Korschenbroich Party für Killerspiele

Korschenbroich · Rund 100 Jugendliche trafen sich am Wochenende zu einer vom Stadtjugendring organisierten Lan-Party. Dabei wurden vor allem Ego-Shooter gespielt – der Jugendring sieht sein Engagement dennoch gerechtfertigt.

 Max Harder wirft einen Blick auf den Bildschirm von Andreas Herten: Die "100 Lan-Party" des Stadtjugendrings war im Hinblick auf die Teilnehmerzahl ein Erfolg. Rund 100 Jugendliche fanden den Weg nach Kleinenbroich.

Max Harder wirft einen Blick auf den Bildschirm von Andreas Herten: Die "100 Lan-Party" des Stadtjugendrings war im Hinblick auf die Teilnehmerzahl ein Erfolg. Rund 100 Jugendliche fanden den Weg nach Kleinenbroich.

Foto: NGZ

Rund 100 Jugendliche trafen sich am Wochenende zu einer vom Stadtjugendring organisierten Lan-Party. Dabei wurden vor allem Ego-Shooter gespielt — der Jugendring sieht sein Engagement dennoch gerechtfertigt.

Der Kontrast hätte größer kaum sein können: Während draußen auf der Anlage der DJK Kleinenbroich die Fußball-Jugend um Tore und Punkte kämpfte, bereiteten sich nur wenige Meter entfernt — unter dem Dach der Mehrzweckhalle am Hallenbad — rund 100 Jugendliche auf ihren 24-Stunden-Computer-Marathon vor. Der Stadtjugendring Korschenbroich bot bereits zum zweiten Mal meist jugendlichen Computerspieler die Gelegenheit, sich bei der "100Lan-Party" miteinander zu messen.

Die Idee hinter der Party ist relativ eindeutig. Wenn Lan-Partys — also der Zusammenschluss mehrerer Computer zu einer turnierfähigen Veranstaltung — als Teil der Jugendkultur begriffen werden, dann ist es auch Aufgabe des Stadtjugendrings, sich dieser Nachfrage zu widmen.

So argumentiert jedenfalls Dirk Kooy, Vorsitzender des Stadtjugendrings: "Die Diskussion über den pädagogischen Nutzen einer solchen Veranstaltung oder die Problematik der Kriegsspiele am PC gibt nicht die jugendliche Wirklichkeit wieder." Bewusst lässt der Jugendring den Jugendlichen bei der Organisation und Durchführung des Events deshalb eine freie Hand. "Wir achten aber natürlich darauf, dass die Altersbeschränkungen der Spiele eingehalten werden", betont Kooy.

Bemerkenswert ist der technische Aufwand und das Engagement, mit denen das Orga-Team um Mika Stappen die Lan-Party dann tatsächlich stemmen. 100 Spieler zu vernetzen, erfordert nämlich weitaus mehr als eine Steckdose und ein Lankabel. Zwei Server und pro Tischreihe ein so genannter Switch garantieren die Kommunikation der Computer und damit den interaktiven Wettstreit der Spieler.

Hunderte Meter Kabel sind mit Tapeband am Hallenboden fixiert, pünktlich um 15 Uhr schleppen die Spieler ihre hochgezüchteten Rechner in die Halle. Eine Hardware-Schlacht, die derjenige vorab für sich gewinnt, der unter all den wassergekühlten CPU-Riesen noch etwas Großes vorzuweisen hat. Einen kinotauglichen Bildschirm etwa — ein 28-Zoll-Monstrum — das selbst den hartgesottenen Technik-Freaks einen trockenen Mund beschert.

Ganz vorsichtig kalkulierte das Technikteam dann auch den gesamten Stromverbrauch der Veranstaltung auf 50.000 Kilowatt-Stunden — "wenn die pennen, wird's natürlich weniger", so der 19-jährige Max.

Counter Strike, Quake 3 und Warcraft sind als Turnier-Spiele angedacht, wer seine Gegner effizient ausschaltet, bekommt am Ende einen Preis. Auf den Tischen liegen die Menüs eines örtlichen Pizzaservices, der in dieser Nacht alle Pizzen zum Freundschaftspreis liefert. Der Gewinner der Lan-Party steht also fest...

(NGZ)
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