Handball-Drittligist Neusser HV kann gegen Krefeld sein Meisterstück machen

Neuss · Handball-Drittligist Neusser HV reicht am Samstagabend (19 Uhr) gegen die HSG Krefeld ein Punkt zum Gewinn des Westdeutschen Meistertitels.

 Noch einmal zusammenstehen heißt es für die Spieler des Neusser HV: Mit einem Unentschieden gegen die HSG Krefeld können sie sich morgen Abend in heimischer Hammfeldhalle den Meistertitel der 3. Liga West sichern.

Noch einmal zusammenstehen heißt es für die Spieler des Neusser HV: Mit einem Unentschieden gegen die HSG Krefeld können sie sich morgen Abend in heimischer Hammfeldhalle den Meistertitel der 3. Liga West sichern.

Foto: A. Woitschützke

Es ist angerichtet: Vier Jahre nach dem Aufstieg in die Dritte Liga kann der Neusser HV am Samstagabend den nächsten Schritt tun. Ein Unentschieden gegen die HSG Krefeld - Anpfiff des Spiels in der Hammfeldhalle durch die Schiedsrichter Gleb Sakovski und Christian Schneider (Velbert/Wuppertal) ist um 19 Uhr - reicht dem Tabellenführer, um sich den Westdeutschen Meistertitel und - vorbehaltlich der Lizenzerteilung durch die HBL - den Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga zu sichern.

Vor vier Jahren war es höllisch knapp: Nach dem 23:21-Sieg bei Mittelrhein-Meister HSG Rheinbach/Wormersdorf verloren die Neusser das zweite Entscheidungsspiel mit 20:22 - und durften am 11. Mai nur aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore den Aufstieg feiern. Am Samstag dürfte es entspannter zugehen: "Ich bin guter Dinge", sagt Trainer Ceven Klatt, "wir wollen den Sack zumachen."

Es wäre schon sehr verwunderlich, würde der Spitzenreiter nach 27 ungeschlagenen Spielen ausgerechnet am Samsta seine erste Niederlage kassieren. Und das gegen eine HSG Krefeld, die in der gesamten Saison "den eigenen Ansprüchen hinterher läuft", sagt der Neusser Trainer mit Blick auf den achten Tabellenplatz der Gäste, "sicher hatten die auch einiges an Verletzungspech, aber irgendwie haben die kein richtiges System gefunden."

Tatsächlich ist mangelnde Konstanz zum Krefelder Markenzeichen geworden: Mehr als zwei Spiele in Folge hat die HSG nie gewonnen in dieser Spielzeit, aus den letzten acht Begegnungen holten die Krefelder gerade mal sechs Punkte, der letzte Sieg liegt schon einen Monat zurück. Entsprechend vorsichtig fällt die Einschätzung von Trainer Olaf Mast vor der morgigen Partie aus: "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe. Wir werden alles hinein werfen und dann sehen, was am Ende herauskommt. Wir wollen natürlich gewinnen, aber wenn Neuss einen guten Tag hat, wird das extrem schwer."

Dass Neuss einen guten Tag haben wird, bezweifelt Ceven Klatt nicht. Der Trainer hatte seinen Schützlingen über Ostern sechs freie Tage spendiert, "damit sie mal abschalten konnten. Das hat allen gut getan, im Training diese Woche haben sie wieder richtig Gas gegeben."

Vor vier Jahren platzte die Hammfeldhalle beim Entscheidungsspiel gegen die HSG Rheinbach/Wormersdorf aus allen Nähten. Aller Voraussicht nach wird sie das am Samstagabend auch tun. NHV-Pressesprecher Niklas Frielingsdorf empfiehlt deshalb, sich Karten im Vorverkauf zu sichern, bis Freitagmittag ist dies unter info@nhv1.de noch möglich. Und er empfiehlt, "aufgrund des großen Zuschauerzuspruchs frühzeitig in die Halle zu kommen."

Zwei Spieler aus dem morgigen Aufgebot wissen, wie es sich anfühlt, in einer voll besetzten Hammfeldhalle aufzusteigen: Kreisläufer Philip Schneider und Rechtsaußen Viktor Fütterer waren bereits vor vier Jahren dabei. Vor allem Philip Schneider wird die mögliche Aufstiegsfeier mit einer gehörigen Portion Wehmut erleben: Für den 27-Jährigen, der schon 2009 am Oberliga-Aufstieg des NHV beteiligt war, ist im neuen Kader der "HC Rhein-Vikings" kein Platz mehr - er wechselt zum TV Korschenbroich.

(NGZ)
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