Lokalsport Neusser EV ist auf Trainersuche

Neuss · Beim Eishockey-Regionalligisten Neusser EV brennt kurz vor Heiligabend der Baum. Nur vier Wochen, nachdem Co- und Jugendtrainer Daniel Benske durch das Ausscheiden von Andrej Fuchs zum Cheftrainer ausgestiegen war, erfuhr der Vorstand des NEV am vergangenen Wochenende, dass Benske mit sofortiger Wirkung zum Ligakonkurrenten Bären Neuwied gewechselt ist.

 Jetzt sind beide weg: Erst verließ Cheftrainer Andrej Fuchs den Neusser EV, jetzt heuerte Nachfolger Daniel Benske (v.l.) bei Ligakonkurrrent Neuwied an.

Jetzt sind beide weg: Erst verließ Cheftrainer Andrej Fuchs den Neusser EV, jetzt heuerte Nachfolger Daniel Benske (v.l.) bei Ligakonkurrrent Neuwied an.

Foto: lber

Das traf die Verantwortlichen offenbar wie ein Blitz aus heiterem Himmel und verschlug ihnen die Sprache, denn bis gestern gab es noch keine Stellungnahme des NEV zu dieser Causa. Es scheint Enttäuschung und Ratlosigkeit zu herrschen. Doch war es wirklich ein Blitz aus heiterem Himmel ? Die drei letzten Spiele des U19-Regionalligateams - überlegener Spitzenreiter in der Jugendliga - wurden statt von Benske vom NEV-Vize Andreas Schrills beziehungsweise. Boris Ackermann, einem ehemaligen Neusser Spieler, gecoacht. Ackermann stand auch am vergangenen Wochenende hinter der Bande und coachte die erste Mannschaft - "wegen Erkrankung des Cheftrainers", ließ Oliver Gerst, der sportliche Leiter des NEV, lapidar verlauten. Nun ist guter Rat teuer. Für zwei Mannschaften müssen geeignete Trainer gefunden werden - mitten in der Saison und bei beschränkten finanziellen Mitteln keine leichte Aufgabe.

Man darf gespannt sein, wer heute Abend (Beginn 20 Uhr) im Heimspiel des NEV gegen die Dinslakener Kobras hinter der Bande stehen wird. Ackermann soll - wie gemunkelt wird - nur für eine kurzfristige Vertretung engagiert worden sein.

Die Gäste aus Dinslaken sind mit denkbar ungünstigen Voraussetzungen in die Saison gestartet. Wegen technischer Probleme in der heimischen Eishalle fiel praktisch die gesamte Vorbereitung auf dem Eis aus. Die Folge: Die Kobras dümpelten nach einer Niederlagenserie ein paar Wochen am Tabellenende. Doch Insidern war klar, dass in der Mannschaft genügend Potenzial steckt und eine Aufholjagd erfolgreich sein wird. Das erste Hinspiel der Doppelrunde dominierte der Neusser EV klar mit 8:2, doch das Rückspiel in Dinslaken ging mit 2:6 verloren. Und dass die Aufgabe heute Abend noch schwerer wird, prophezeien die letzten Ergebnisse der Kobras. Mit vier Siegen in Folge - unter anderem über Hochkaräter wie Meister Hamm und Vizemeister Ratingen - haben die Dinslakener den NEV in der Tabelle bereits überholt. Sie verfügen über eine solide Verteidigung und haben in ihren Sturmreihen Torschützen, die an einem guten Tag alleine eine Partie entscheiden können - etwa Kevin Wilson, Philipp Heffler, Michal Plichta oder Mark Essery, ein Neuzugang aus USA, der sich prächtig eingefügt hat.

Dagegen müssen die Neusser darauf hoffen, dass ihre Abwehr sechzig Minuten lang stabil bleibt, und dass ihre Sturmreihen ein wenig mehr Schussvermögen entwickeln als oft in den letzten Wochen. Wohltuend stachen zuletzt die Jugendspieler hervor, die mangels Quantität aushelfen mussten - zum Beispiel der Verteidiger Dennis Nürenberg oder im Angriff die beiden Zwillinge Tom und Marc Sprengnöder. Der 6:4-Sieg in Soest lässt Optimisten hoffen.

(K.K.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort