Lokalsport Neuss zeigt Herz, macht aber zu viele Fehler

Neuss · Der sichere Absteiger aus der Hockey-Bundesliga führt gegen Mülheim mit 2:0 und verliert noch 4:6.

 Zwei gegen einen: Aber die Mülheimer Malte Hellwig und Tobias Matania (v.l.) bringen die Kugel nicht vorbei am Neusser Torhüter Jonas Radeke.

Zwei gegen einen: Aber die Mülheimer Malte Hellwig und Tobias Matania (v.l.) bringen die Kugel nicht vorbei am Neusser Torhüter Jonas Radeke.

Foto: Woi

Okay, obwohl personell üppig besetzt, spielt Uhlenhorst Mülheim in dieser Saison nicht auf dem Niveau früherer Jahre, trotzdem zeigte der sichere Absteiger HTC SW Neuss bei der 4:6-Niederlage (Halbzeit 2:3) gegen den Deutschen Hallenhockey-Meister, dass er an sehr guten Tagen durchaus mithalten kann mit der ansonsten in jeder Beziehung überlegenen Konkurrenz in Deutschlands Eliteklasse.

Trainer Omar Schlingemann, dessen Verbleib an der Jahnstraße über diese Spielzeit hinaus weiter ungewiss ist, adelte den beherzten Auftritt des auch nach 18 Partien immer noch sieglosen Schlusslichts mit einem fast schon euphorischen Fazit: "Wir werden immer besser", stellt er fest: "Wir machen Sachen, die kann sonst kein anderes Team in dieser Liga. Zum Beispiel beherrscht keine Mannschaft außer uns gleich vier unterschiedliche Verteidigungssysteme." Gegen sichtlich irritierte Gäste beherrschte der Neuling die ersten 20 Minuten sogar und führte durch Treffer von Roderick Musters (11.) und Ivo Otto, der im Anschluss an die erste Strafecke von Sebastian Draguhn traf (15.), verdient mit 2:0. Die beiden Gegentreffer zum 2:2 machten jedoch auch deutlich, warum Neuss letztlich keine realistische Chance auf den Klassenverbleib hatte: Vor dem 1:2 von Lukas Windfeder (zweite Ecke/20.) sprang Musters, dem Schlingemann ebenso wie Draguhn eine kolossale Leistung bescheinigte, "beide haben heute fast einen Marathon absolviert", der Ball im eigenen Schusskreis ans Bein, beim 2:2 durfte der Torschütze Julius Meyer (27.) ungehindert den Abschluss suchen. "Das ist eben auch Qualität", räumte der Neusser Coach ein.

Doch es spricht für die hart kämpfenden Gastgeber, dass sie selbst nach den Toren von Olympiasieger Thilo Stralkowski (27.) und Jan Schiffer (38.) zum 2:4 noch einmal zurückschlugen: Draguhn markierte per Strafecke das 3:4 (42.), Musters in Unterzahl mit einem Traumtor das 4:4 (49.). Nach Windfeders Treffer zum 5:4 für Mülheim (61.) musste Christoph Martial wegen Meckerns mit "Gelb-Rot" runter, trotzdem hatte der HTC in der Schlussminute per Strafecke noch die Chance zum verdienten Ausgleich. Doch stattdessen fingen sich die Neusser den Konter zum 4:6-Endstand (Malte Hellwig/70.).

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort