Lokalsport Mitch Penner feiert starkes Debüt

Grevenbroich · Mitch Penner zeigte in seinem Debut, was er kann: Der US-Boy ist mit 19 Punkten am 100:66-Sieg der Elephants über Haspe beteiligt.

 Fokussiert: Mitchell Penner (l.) setzt sich gegen den Hagener Tresor Nsiabandoki durch. Der neue US-Profi der Elephants wusste beim Einstand zu überzeugen.

Fokussiert: Mitchell Penner (l.) setzt sich gegen den Hagener Tresor Nsiabandoki durch. Der neue US-Profi der Elephants wusste beim Einstand zu überzeugen.

Foto: Elephants

Schnee, Blitzeis, gefährlich Glätte, Nebel - obwohl das Wetter am Wochenende Vollgas gab, behielten die Regionalliga-Basketballer der NEW' Elephants Bodenhaftung und starteten mit einem lockeren 100:66-Heimsieg (Halbzeit 52:20) über den SV Hagen-Haspe 70 ins neue Jahr. Entsprechend entspannt resümierte Trainer Hartmut Oehmen: "Zum Warmmachen für die schweren Spiele in Düsseldorf und gegen Münster war das genau der richtige Gegner."

Bedeutend mehr in Wallung geraten war er an den beiden Tagen vor dem Match, galt es nach dem Abgang von Sharif Watson (Conlog Baskets Koblenz) doch, auf den letzten Drücker noch eine Spielgenehmigung für seinen Nachfolger Mitchell Penner aus dem Hut zu zaubern. Nach einer wahren Odyssee mit hastigen Trips zur Geschäftsstelle des Westdeutschen Basketball-Verbandes in Duisburg und zur Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn, hektischen Telefonaten mit der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach, "wo tatsächlich jemand am Apparat war, der mich noch aus meiner Zeit in Willich kannte" (Oehmen), sowie dem Geschick von Jugendleiter Teo Penz im Umgang mit dem eigentlich bereits im Wochenende befindlichen Amtspersonal in Grevenbroich legten die Elephants eine Punktlandung hin. Oehmen geschafft, aber glücklich: "Das war das Wildeste, was ich je gemacht habe."

Und Penner zeigte bei seinem Debüt, dass er die Mühe wert war: Der noch bis Donnerstag 22 Jahre alte Absolvent der Seattle Pacific University (Division II), bis Weihnachten in sechs Spielen für das Pro-B-Schlusslicht Citybasket Recklinghausen im Schnitt für elf Punkte und 4,3 Rebounds gut, legte in 23:45 Minuten 19 Punkte (6/12 Würfe aus dem Feld, 1/1 Dreier, 6/7 Freiwürfe) und fünf Rebounds auf. "Er hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", lobte Oehmen den 1,95 Meter großen Flügel, der eigentlich so gar nicht ins Anforderungsprofil des eher auf Typen mit Showpotenzial stehenden Coaches passt: "Mitch ist grundsolide, der wird bis zum Ende der Saison keine spektakuläre Aktion haben ..."

Obwohl die Gastgeber im ersten Viertel noch weitestgehend ohne ihren US-Import spielten, lagen sie nach zehn Minuten mit 23:10 vorne. Den zweiten Abschnitt gewannen die Grevenbroicher sogar mit 29:10. "Genau das hatten wir uns vorgenommen. Wir wollten das Spiel schon in der ersten Hälfte entscheiden", sagte Oehmen, für den es danach nichts mehr zu besprechen gab. "Wir sind in der Halbzeitpause nur aus Respekt vor dem Gegner in die Kabine gegangen. Wir hätten genauso gut auch in der Halle bleiben können - aber das hätte irgendwie blöd ausgesehen."

Das Kellerkind, noch ohne Ersatz für den von Bord gegangenen bulgarischen Center Ivan Tilev an die Erft gereist, stand besonders unter den Körben auf verlorenem Posten. Bei ihrer Arbeit am Zonenrand stießen Jasper Chiwuzie (21 Punkte/12 Rebounds) und Lennard Jördell (6/4) nur auf sehr überschaubare Gegenwehr. Oehmen: "Das ging wie ein Messer durch Butter!" Auch Hagens zuverlässiger Topscorer Marcus Ligons (21,7 Punkte im Schnitt) befand sich bei Ex-Bundesligaprofi Femi Oladipo, der mit zehn Zählern ebenso in zweistellige Punkteregionen vorstieß wie Chiwuzie (21), Penner (19), Marko Boksic (17) und Lukas Kazlauskas (10), in bester Obhut. Der Kasten Bier für den 100. Punkt kam vom nach monatelanger Pause zurückgekehrten Max Boldt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort