Lokalsport Matusche vertritt den Derby-Kläger

Neuss · Anwalt aus Korschenbroich ficht Ausgang des Deutschen Galoppderbys an.

 Kennt sich in der Galoppszene bestens aus: Der in Korschenbroich lebende Bernhard Matusche (mit Ehefrau Brigitta, l.) ist selbst Züchter und Besitzer.

Kennt sich in der Galoppszene bestens aus: Der in Korschenbroich lebende Bernhard Matusche (mit Ehefrau Brigitta, l.) ist selbst Züchter und Besitzer.

Foto: tuchel

Das 147. Deutsche Galopp-Derby vom 10. Juli in Hamburg-Horn geht in die dritte Runde. Der Besitzer des Derbydritten Dschingis Secret hat über den in Korschenbroich lebenden, in Düsseldorf tätigen Rechtsanwalt Bernhard Matusche beim Renngericht des Dachverbandes in Köln Berufung gegen die Ablehnung seines Protestes durch die Hamburger Rennleitung unter dem Vorsitz von Frank Becker eingelegt.

Es geht in der Sache um angebliche unerlaubte Absprachen über Peitscheneinsätze beim Sieger Isfahan mit dem italienischen Jockey Dario Vargiu. Der Reiter war für zu viel Peitschenkontakte (mehr als fünf Schläge) mit einer Geldstrafe von 2000 Euro und 75 Prozent Verlust seiner Gewinnprozente (14.625 Euro von 19.500 Euro) bestraft worden. Der Protest richtet sich allerdings vornehmlich gegen Zusagen des Teams von Isfahan vor dem Derby, eventuelle Strafen übernehmen zu wollen. Der Derbysieg war mit 390.000 Euro dotiert. Jockeys erhalten davon fünf Prozent.

Für diese angeblichen Absprachen sind Zeugen benannt worden, die der Kontrollausschuss des Dachverbandes bereits vernahm. Aufgrund dieser Erkenntnisse hatte die Rennleitung den zwei Wochen nach dem Derby eingelegten Protest vor einer Woche abgewiesen. Einbezogen in den Protest ist auch der Zweitplatzierte Savoir Vivre. Hier allerdings geht es nicht um Absprachen mit dem Reiter Frederik Tylicki. Gegen die Abweisung des Protestes wehrt sich nun der Dschingis Secret-Besitzer Horst Pudwill (71) mit der Renngerichts-Berufung. Der aus Verden an der Aller stammende Unternehmer lebt seit über 40 Jahren in Hongkong. 1975 gründete er dort einen Betrieb für Autoteile. Im Jahre 2014 stieg er als Investor bei Hertha BSC ein. . In der Forbes-Liste wurde Pudwill 2014 als einer der reichsten Männer der Welt gelistet. Als Besitzer von Rennpferden tauchte er 2015 erstmals in Deutschland auf. Acht Pferde sind bei Markus Klug in Köln-Rath im Training (auch Dschingis Secret), eine Stute bei Jens Hirschberger in Mülheim/Ruhr.

Zu der Renngerichts-Verhandlung werden alle infrage kommenden Zeugen geladen. Die Verhandlung in Köln ist öffentlich . Ein Termin ist noch nicht anberaumt, zumal sich der Renngerichts-Vorsitzende derzeit in Urlaub befindet. Deshalb ist nicht vor Anfang September mit einem Termin zu rechnen. Der selbst als Züchter und Besitzer aktive Matusche gegenüber der NGZ: "Wir sind nach dem Aktenstudium sehr zuversichtlich."

(kgö)
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