Lokalsport Letzter Akt: Die Leiden der tapferen Elephants

Grevenbroich · Am Mittwoch gelang dem angeknockten Basketball-Regionallisten der Einzug ins Pokal-Viertelfinale. Morgen kommt der SV Hagen-Haspe.

 Beißen, auch wenn es wehtut: Auf den angeschlagenen Center Lennard Jördell können die Basketballer der NEW' Elephants morgen Abend im letzten Spiel des Jahres gegen den SV Hagen-Haspe nicht verzichten.

Beißen, auch wenn es wehtut: Auf den angeschlagenen Center Lennard Jördell können die Basketballer der NEW' Elephants morgen Abend im letzten Spiel des Jahres gegen den SV Hagen-Haspe nicht verzichten.

Foto: Andreas Woitschützke

Mit dem Heimspiel morgen Abend (19.30 Uhr) in der Großsporthalle Gustorf gegen den Neuling SV Hagen-Haspe geht das Drama "Die Leiden der tapferen Elephants!" in seinen (hoffentlich) letzten Akt. Seit Monaten schleppt sich der zu Beginn sogar als Titelkandidat gehandelte Basketball-Regionalligist durch die Saison - mit einem Kader, in dem es mittlerweile jeden Akteur schon mal in irgendeiner Form erwischt hat. Für das letzte Pflichtspiel des Jahres gelte das gleiche Prinzip wie zuletzt auch, sagt Trainer Hartmut Oehmen: "Wir versuchen, uns da durchzumogeln."

Im Achtelfinale des WBV-Pokals gelang das gut. Am Mittwoch zogen die Grevenbroicher mit einem am Ende noch klaren 78:62-Sieg (Halbzeit 36:37) beim SVD 49 Dortmund in die Runde der letzten Acht ein. Im Duell mit dem Tabellenführer der 2. Regionalliga bauten die Gäste auf Kai Bonzelett (in der Startformation) und Fabian Kamphausen aus der Oberliga-Vertretung sowie auf den erst 17-jährigen Timo Hoster aus dem eigenen Nachwuchs. "Die drei zusammen haben einen Mann ersetzt und uns damit Luft zur Rekonvaleszenz verschafft", bemerkte Oehmen froh. Das machte sie in dieser Partie darum so besonders wertvoll, weil Dainius Zvinklys in Zivil nur auf der Bank saß, Nico Zimmermann lediglich eine Viertelstunde auf dem Feld stand und Lennard Jördell nach einem dreiminütigen Kurzeinsatz in Hälfte zwei den Arbeitstag beendete. Zu allem Überfluss verknackste sich sein Positionskollege Marvin Kruchen noch vor dem Seitenwechsel den Knöchel und fiel damit ebenfalls aus.

Unter diesen schwierigen Bedingungen - zudem spielt ja Terrence Williams mit gerissener Strecksehne im linken Daumen seit Wochen mit einer Schiene - schlugen sich die Elephants in Dortmund ordentlich. Oehmen: "Dortmund war der erwartet faire, aber unangenehme Gegner. Ein schweres und knappes Spiel - allerdings nur über drei Viertel." Zu Beginn des Schlussdurchgangs zog Grevenbroich vorentscheidend auf zwölf Punkte davon. Für das Viertelfinale wünscht sich der Coach nun vor allem eins: "Losglück. Es muss ja jetzt nicht gerade Schalke oder Münster sein."

Um den Rücken für die Cup-Spiele freizuhaben, wäre es äußerst hilfreich, die Elephants würden morgen mit einem Heimsieg über Haspe volle vier Siege zwischen sich und die Kellerkinder auf den Abstiegsplätzen legen. Ein schöner Plan, der jedoch gar nicht so leicht umzusetzen ist. Da ist zum einen die natürlich nach wie vor angespannte Personalsituation: Dainius Zvinklys ist mit seiner schweren Bänderdehnung im Sprunggelenk zu "99,9 Prozent" (Oehmen) nicht dabei. Ein Fragezeichen steht seit Mittwoch hinter dem Einsatz von Marvin Kruchen. Da Fabian Kamphausen und Kai Bonzelett morgen mit den Elephants II das Lokalderby gegen Osterath bestreiten müssen, stehen sie ebenfalls nicht zur Verfügung. Wie belastbar Nico Zimmermann und Lennard Jördell sind, wird sich erst in der Partie zeigen.

Zum anderen hat der Neuling seine Truppe inzwischen verstärkt: Im Aufbau wirkt seit November Chartrael Hall (kam für Derek Raymond). Den US-Profi kennt Oehmen noch aus seiner Zeit als Topscorer des TV Salzkotten. "Das ist ein richtig, richtig Guter." In eine ähnliche Kategorie fällt der ebenfalls nachverpflichtete Julius Dücker. Der 2,05 Meter große Brettspieler trug in der Pro B lange das Trikot der Schwelmer Baskets. Wie sehr sie das Niveau ihrer Mannschaft heben, zeigte sich zuletzt am vergangenen Wochenende gegen den Tabellenzweiten Schalke 04. Obwohl in Florian Tomann eine wichtige Fachkraft fehlte, lag Haspe in der 34. Minute mit 63:57 vorne. Erst in der Schlussphase zog S04 noch den Kopf aus der Schlinge und gewann mit 73:68.

(NGZ)
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