Lokalsport Landesligisten bieten rassiges Lokalduell

Rhein-Kreis · Alexander Hauptmann setzt die Akzente beim Nievenheimer 4:1-Sieg über den VfL Jüchen/Garzweiler.

 Hier scheitert Benjamin Burda knapp. Im direkten Anschluss bereitete VdS-Keeper Fabian Ritterbach das zwischenzeitliche 2:0 vor.

Hier scheitert Benjamin Burda knapp. Im direkten Anschluss bereitete VdS-Keeper Fabian Ritterbach das zwischenzeitliche 2:0 vor.

Foto: Georg Salzburg

Bei 30 Kilometern Entfernung kann auf Landesliga-Ebene sicherlich nicht mehr von einem Derby gesprochen werden. Doch was die Fußballer des VfL Jüchen-Garzweiler und des VdS Nievenheim am Mittwochabend im direkten Vergleich boten, erinnerte durchaus an ein giftiges Lokalduell. Neben den beim 4:1-Sieg sportlich überlegenen Nievenheimern waren vor allem hitzige Zweikämpfe und Diskussionen auf und neben dem Feld zu beobachten.

Die Partie begann perfekt für die Grün-Weißen: Schon nach fünf Minuten bediente Alexander Hauptmann, der sich im Laufe des Spiels zum Taktgeber aufschwingen sollte, den freistehenden Kevin Scholz zur Führung. Auch danach gaben die Dormagener das Tempo vor: Vor allem der flinke Außenspieler Yuji Hamano bereitete der Jüchener Defensive einige Kopfschmerzen. Doch mit zunehmender Spieldauer kam auch der VfL in der Partie an: So vergaben Danny Hepner und Mitko Tsonev teils große Möglichkeiten zum Ausgleich. Als Benjamin Burda in der 36. Minute an VdS-Keeper Fabian Ritterbach scheiterte, machte dieser das Spiel ganz schnell. Nach weitem Abstoß geriet Yannick Peltzers Rückgabe zu kurz, so dass der auf Verdacht mitgesprintete Hauptmann den Ball zum 2:0 ins Tor lupfte. "Yannick weiß, dass er da gepatzt hat. Wir haben drei viel zu einfache Fehler gemacht. Würde es für uns noch um etwas gehen, wäre diese Einstellung für mich nicht akzeptabel gewesen", sagte Jüchens Coach Sebastian Muyres.

Die Jüchener gaben nicht auf und kamen durch einen einstudierten Spielzug zweimal durch die VdS-Abwehr hindurch: Über die Außenverteidiger wurde der Ball scharf ins Sturmzentrum gespielt, wo Hepner oder Thorben Schmitt als Prellböcke fungierten und die Mitspieler zum Abschluss in Szene setzten.

Ein Treffer gelang dem VfL jedoch erst zu Beginn der zweiten Hälfte: Eine Flanke von links köpfte Hepner wieder in den Strafraum, dort stand Schmitt goldrichtig und wuchtete die Kugel artistisch ins Netz. In der Folge wurde es hitzig. Nachdem Hauptmann recht theatralisch und sehr lautstark zu Boden ging, kam es zur Rudelbildung, nach der beide Teams froh sein konnten, nicht dezimiert zu werden. Auch an der Seitenlinie ging es hoch her: Thomas Bahr forderte einen Platzverweis für den VfL - das erhitzte Muyres so, dass die beiden Übungsleiter sich die ein oder andere Nettigkeit an den Kopf warfen. "Emotionen gehören dazu. Sonst wäre es nicht der richtige Sport für mich. Fußballerisch war der Sieg für uns nie in Gefahr, wir waren der Herr im Haus und haben das Ding bestimmt. Was der Hauptmann momentan macht, ist der Wahnsinn", sagte Bahr.

In der Tat entschied der Wille des Stürmers die Partie, indem er zunächst das 3:1 selbst erzielte und das 4:1 durch Scholz vorbereitete.

(prad)
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