Lokalsport Krefeld sieht sich gegen NHV nur als Außenseiter

Neuss · Krefeld, Dormagen, Hagen - der Neusser HV steht vor den "Wochen der Wahrheit" in der Dritten Handball-Liga West.

 Kampf der Giganten am Wurfkreis: Der Krefelder Marcel Görden und Bennet Johnen (v.l.) zählen zu den besten Kreisläufern der Liga.

Kampf der Giganten am Wurfkreis: Der Krefelder Marcel Görden und Bennet Johnen (v.l.) zählen zu den besten Kreisläufern der Liga.

Foto: A. Woitschützke

Die Hürde Leichlingen hat der Neusser HV genommen, in einer Souveränität, die selbst Ceven Klatt überraschte: "Ich hab' mir das Spiel noch mal angeschaut, wir hätten auch mit zehn Toren Unterschied gewinnen können", sagt der Trainer des NHV rückblickend auf den 35:30-Sieg über den Vorjahresmeister.

Doch auch er weiß, dass die drei Hürden, die noch bis zur möglichen "Herbstmeisterschaft" in der Dritten Handball-Liga West auf den Tabellenzweiten warten, keineswegs niedriger einzustufen sind. "Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, dürfen uns nach dem Sieg über Leichlingen nicht zu sicher fühlen", stellt er mit Blick auf das Restprogramm der Hinrunde fest. Los geht's morgen (19.30 Uhr, Sporthalle Königshof) bei der HSG Krefeld. Die hat jetzt vier Spiele in Folge nicht gewonnen, doch genau das macht sie in den Augen des Neusser Trainers so gefährlich: "Irgendwann müssen die ja mal anfangen, Punkte gegen ein Team aus dem oberen Tabellendrittel zu holen." Das ist den Schützlingen von Trainer Olaf Mast - sah am vergangenen Freitag den Neusser Sieg über Leichlingen von der Tribüne aus - bislang noch nicht gelungen: Gegen Lemgo II (25:28), in Hagen (29:40), gegen Dormagen (29:30) und in Longerich (33:34) setzte es Niederlagen. "Aber die waren immer nah dran", hat Klatt erkannt, "der Knoten sollte jetzt nicht ausgerechnet gegen uns platzen."

Olaf Mast macht sich da nur geringe Hoffnungen: "Natürlich sind wir Außenseiter, aber gegen Neuss zu punkten wäre schon toll." Für ihn besitzen die Gäste "ein überragendes Team, bei dem selbst hinter der Bank noch Spieler sitzen, die bei jedem anderen Team Stammspieler wären." Von denen könnte er im Moment den ein oder anderen sicher gut gebrauchen: "Die sind schon durch Verletzungen arg gebeutelt", sagt selbst Klatt über die Nachbarn aus der Seidenstadt.

Mit Stephan Pletz und Michael Heimannsfeld ist kaum noch zu rechnen in dieser Saison, nach der Niederlage in Longerich meldeten sich auch Torhüter Philipp Ruch und Linkshänder Mike Schneider verletzt ab. Die Kreisläufer Marcel Görden und Gerrit Kuhfuss waren bereits angeschlagen in diese Partie gegangen. "Die Entwicklung der mannschaft, das Einspielen taktischer Varianten oder die Verfeinerung von Spielzügen gestalten sich deshalb schwierig bis fast unmöglich", sagt Mast, fügt aber an: "Wir wollen aber alles tun, um es Neuss so schwer wie möglich zu machen."

Klatts Sorgen sind da eher von kleinerem Ausmaß, auch wenn ein Ausfall des grippekranken Daniel Pankofer den NHV empfindlich treffen würde. Doch der Trainer geht davon aus, dass sein überragender Regisseur bis morgen ebenso wieder genesen ist wie Linksaußen Joshua Reuland. Und für den angeschlagenen Torhüter Vladimir Bozic wird erneut der reaktivierte Hilmar Gudmundsson auf der Bank Platz nehmen. "Wir müssen das Tempo hoch halten, dann steigen unsere Chancen", sagt Klatt. Beim Überwinden der ersten schweren Hürde hat das bestens funktioniert.

(NGZ)
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