Lokalsport Keine klaren Favoriten in der Kreisliga B

Rhein-Kreis · In beiden Gruppen scheint es ein ausgeglichenes Feld zu sein, die Rolle des Favoriten will noch keiner annehmen.

 Mehmet Altin will mit Neukirchen unter die besten Vier.

Mehmet Altin will mit Neukirchen unter die besten Vier.

Foto: fupa

Mit vorgezogenen Partien in den ersten Wochen auf Grund von diversen Schützenfesten startet die Kreisliga B in die neue Saison. Waren die Rollen im Vorjahr klar verteilt, so drücken sich die Vereine noch um die Favoritenrolle, was auch an der Ausgeglichenheit der beiden Gruppen liegt.

 Christian Mausberg und Büttgen stehen vor einem Neuaufbau.

Christian Mausberg und Büttgen stehen vor einem Neuaufbau.

Foto: fupa

In Gruppe 1 kann man am ehesten den Kreisliga-A-Absteiger SG Neukirchen-Hülchrath als Aufstiegskandidat benennen, zumindest nach Ansicht der Konkurrenz. Trainer Mehmet Altin wehrt sich zwar dagegen, unter die ersten Vier will er mit seiner Mannschaft aber kommen. Auch wenn er selber einen Großteil der Vorbereitung verpasst hat scheint das Team gut eingestellt zu sein. Mit einem 3:0-Erfolg in Delhoven gelang den Neukirchenern bereits am Dienstag ein guter Saisonauftakt: "Es war ein starkes Spiel von den Jungs, die super motiviert und vorbereitet waren", so Altin. Auch wenn er die Rolle des Topfavoriten nicht haben möchte, fällt es ihm schwer, andere zu benennen: "Das ist schwierig mit den ganzen unbekannten und auch zweiten Mannschaften. Wir werden versuchen, nur auf uns zu schauen und unsere Leistung zu bringen, egal, welcher Gegner kommt."

Ebenfalls oben zu erwarten sind Straberg, Grevenbroich-Süd und Gustorf, die alle im Vorjahr lange hinter Aufsteiger TSV Norf um Platz zwei gekämpft haben. "Ich glaube, dass die Gruppe dieses Mal ausgeglichener ist und keiner so schnell abhaut", vermutet Markus Dederichs, Trainer des 1. FC Grevenbroich-Süd II. "Ich kann nicht alle Mannschaften einschätzen, aber unser Ziel sollte schon ein Platz in der vorderen Tabellenhälfte sein." In der Vorbereitung zeigte sein Team "vorne Licht, hinten Schatten", so Dederichs. "Wir haben zu viele Gegentore kassiert, aber vorne noch öfter getroffen." Gegen Aufsteiger Kaarst IV soll ein Sieg zum Saisonstart her.

Einen positiven Start wünscht sich auch Jürgen Latajka für seine Gustorfer, glaubt aber fast selber nicht dran. Es geht direkt gegen Straberg und ihm fehlen acht Leute aus der Startelf: "Bis Ende September werde ich nie in Topbesetzung antreten können", ärgert er sich. "Die Vorbereitung war mangelhaft. Für die eigenen hohen Ansprüche wurde zu wenig investiert." Ein Platz unter den ersten Sechs soll es mindestens werden, aber erstmal muss ein Fehlstart verhindert werden. "Vielleicht überraschen mich die Jungs ja, mal schauen", so Latajka. "Aber Straberg ist direkt ein Härtetest."

Neben den drei Aufsteigern, die erstmal in der Liga ankommen und den Verbleib schnellstmöglich sichern wollen, ist dies auch das Ziel von Orken: "Wir wollen früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben", sagt Trainer Ralf Koschut. Die Vorbereitung lief mit vielen Urlaubern durchwachsen, so auch das erste Saisonspiel, das trotz zweimaliger Führung mit 2:3 knapp gegen Wevelinghoven verloren ging. "Die erste Halbzeit hat mich positiv überrascht, dann haben wir keinen Zugriff mehr gefunden. Aber darauf kann man aufbauen", so Koschut.

In Gruppe 2 ist es noch schwieriger, einen Favoriten auszumachen, eher scheint es eine große Gruppe zu geben, in der alle Mannschaften oben mitspielen können. Die drei Absteiger Hoisten, Grimlinghausen und Büttgen werden oft genannt, auch wenn bei den letzteren beiden der Neuaufbau im Vordergrund steht. Auch eine Rolle spielen wollen TSV Bayer Dormagen II, Kaarst III, BV Weckhoven und Stürzelberg, die es in der Vorsaison alle unter die ersten Fünf geschafft haben.

"Wir wollen oben mitspielen, sehen uns aber nicht als Aufstiegskandidat", stellt BV-Coach Willi Rütten direkt klar. "Die Truppe ist super zusammengewachsen, auch die neuen Spielern haben sich direkt integriert, morgen wollen wir die ersten drei Punkte holen." Ähnlich sieht es in Kaarst aus: "Wir wollen unseren vierten Platz aus dem Vorjahr mindestens bestätigen, aber es ist eine super schwere, starke Gruppe", sagt Trainer Predrag Stojkovic. "die Qualität für ganz oben ist da, aber die Testspiele waren sehr unterschiedlich von Weltklasse bis katastrophal. Wenn wir Konstanz finden, ist viel drin." Zum Auftakt geht es direkt gegen den VfR Büttgen, das Testspiel konnte der Absteiger für sich entscheiden. "Das wird morgen aber ein komplett anderes Spiel", vermutet Büttgens Coach Christian Mausberg. "Wir haben kein definiertes Ziel, außer nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wir müssen uns erstmal wieder finden. Es sind viele gegangen und neun aus der A-Jugend gekommen." Der Neuaufbau ist auch in Grimlinghausen das Ziel: "Die Mannschaft ist sehr verjüngt. Wir hatten viele Ab- und Zugänge, da muss man ruhig rangehen", so Coach Ramiro Nunez-Fernandez.

Eher nach unten orientieren sich die TJ Dormagen und die SF Vorst II. Beide wollen sich den Klassenerhalt sichern. "Wir haben 15 neue Spieler, eine komplett neue und junge Mannschaft", berichtet Dormagens Trainer Haydar Ciftci. "Das muss man realistisch sehen, wir sind auf einem guten Weg aber brauchen noch Zeit." Vorsts Team ist größtenteils zusammengeblieben, aber "das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer schwieriger als das erste", weiß Trainer Ottomar Dohmen. "Es ist eine schwierige Gruppe, aber wir wollen einen guten Start hinlegen und im Mittelfeld landen."

(srh)
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