Lokalsport Kapellen zu Besuch im Wuppertaler Zoo

Kapellen · Die Oberliga-Fußballer des SCK treten morgen beim Liga-Spitzenreiter an. Der WSV hat seit Saisonbeginn erst einmal verloren - und sieht sich trotzdem nicht als Favorit auf den Aufstieg. Die Gäste fühlen sich wohl in ihrer Außenseiterrolle.

 Packendes Duell: Will der SC Kapellen morgen im Stadion am Zoo dem Angriffswirbel des Spitzenreiters Wuppertaler SV trotzen, kommt Arbeitsbiene Robert Wilschrey (l.) eine zentrale Rolle zu.

Packendes Duell: Will der SC Kapellen morgen im Stadion am Zoo dem Angriffswirbel des Spitzenreiters Wuppertaler SV trotzen, kommt Arbeitsbiene Robert Wilschrey (l.) eine zentrale Rolle zu.

Foto: Gottfried Evers

Okay. Der seit drei Partien ungeschlagene SC Kapellen hat nach der mehr als ärgerlichen 1:3-Pleite in Hilden am zweiten Spieltag nur noch in Uerdingen verloren (0:3), in sieben Begegnungen kamen auf diese Weise zwölf Punkte aufs Konto. Und doch sind die Kräfteverhältnisse vor dem Gastspiel der Erftstädter morgen Nachmittag im Stadion am Zoo beim Wuppertaler SV unstrittig. "Wuppertal und Uerdingen sind immer Favorit, egal, in welches Spiel die gehen", sagt SCK-Trainer Frank Mitschkowski.

Zudem blickt der WSV selber auf recht erfolgreiche Wochen zurück: Sechs ungeschlagene Spiele in Folge (fünf Siege, ein Unentschieden) und überhaupt erst eine Niederlage (das 1:2 am dritten Spieltag gegen Düsseldorf-West) haben den ehemaligen Bundesligisten mit 20 Punkten auf Rang eins der Oberliga-Tabelle gebracht. Das Highlight seines bisherigen Schaffens war ganz sicher der 5:0-Erfolg über den KFC Uerdingen. Und doch bleibt die Mannschaft auf dem Boden. Vom Aufstieg rede im Verein keiner, versichert Kapitän Gaetano Manno. Der ehemalige Bundesliga -Profi (VfL Bochum, SC Paderborn) gibt vielmehr zu bedenken, "dass der WSV den Etat im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte runtergefahren und bis auf Ercan Aydogmus und vielleicht mich keine namhaften Spieler geholt hat. Wuppertal setzt auf die Jugend und da müssen auch alle Fans die Geduld bewahren. Ich wehre mich dagegen, dass wir ein Aufstiegsfavorit sind."

Trotzdem: Mit Klasseleuten wie Marvin Ellmann (insgesamt 46 Treffer in den beiden vergangenen Jahren), für den aktuell auch schon wieder vier Tore zu Buche stehen, dem bereits angesprochenen Ercan Aydogmus (der 36-Jährige kam vom Drittligisten Fortuna Köln), dem bis 2014 für den Regionalligisten Sportfreunde Lotte tätigen Dalibor Gataric und natürlich Gaetano Manno (sechs Treffer) gehört der WSV unbedingt zu den Topkandidaten auf den Titel am Niederrhein.

Obwohl der Spitzenreiter zuletzt dreimal in Folge gewann, setzen die Gäste nicht ausschließlich auf Defensive. "Das ist nicht unser Spiel, das können wir gar nicht", sagt der Coach. Nichtsdestotrotz müsse das Rückzugsverhalten natürlich stimmen, fordert Mitschkowski.

Mit Blick auf das EM-Qualifikationsspiel Schottland gegen Deutschland (2:3) führt er aus: "Die Schotten standen so hoch, dass sie fast schon Manuel Neuer im Tor attackiert haben. Aber die Qualität der deutschen Mannschaft war so hoch, dass sie sukzessive hinten reingedrängt wurde - das war dann ganz ähnlich wie im Handball." Für ihn hat das Match im Zoo-Stadion Bonus-Charakter, dem jeglicher Siegesdruck abgehe. "Aber im Endeffekt geht es auch da um drei Punkte." Darum erinnert er an das mit 2:0 gewonnene Heimspiel gegen Schonnebeck, "dieser Gegner kam auch ungeschlagen nach Kapellen."

Wie stets reist der SCK mit Personalsorgen an: Marcel Lüft, eine feste Größe auf der linken Seite der Viererkette vor Torhüter Christopher Möllering, wird von einer Prellung am Mittelfuß geplagt, konnte unter der Woche jedoch wieder voll trainieren. Marcel Koch, in der Abwehr sowohl auf der rechten Außenbahn als auch in der Mitte zu gebrauchen, schleppt sich mit Leistenproblemen herum und der ein ähnliches Leistungsprofil aufweisende David Dygacz kuriert gerade eine Oberschenkelzerrung aus. Den Spaß am Match lässt sich Mitschkowski indes nicht nehmen: "Die Jungs und ich freuen uns drauf."

(NGZ)
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