Lokalsport Kapellen jubelt: Heimat, süße Heimat!

Kapellen · Nach drei sieglosen Spielen in der Fremde durften die Oberliga-Fußballer des SCK endlich mal wieder im Erftstadion ran und bezwangen den Aufsteiger VfB Homberg in einem bis zum Schluss völlig offenen Schlagabtausch noch mit 3:1.

 Der Satz ins Glück: Marcel Lüft (r.) setzt sich auf der Außenbahn energisch gegen die beiden Homberger Julian Dusy (l.) und Thomas Schlieter durch.

Der Satz ins Glück: Marcel Lüft (r.) setzt sich auf der Außenbahn energisch gegen die beiden Homberger Julian Dusy (l.) und Thomas Schlieter durch.

Foto: Dieter Staniek

"Home Sweet Home", röhrte die US-amerikanische Glam-Metal-Band Mötley Crüe 1985 zum ersten Mal ins Mikrofon. Trautes Heim, Glück allein - das gilt in diesen Tagen auch für die Fußballer des SC Kapellen. Nur zwei seiner bislang sechs Saisonspiele trug der Oberligist im heimischen Erftstadion aus, beide Partien endeten mit Siegen über Aufsteiger: Am zweiten Spieltag bezwang der SCK den Cronenberger SC locker mit 4:0, gestern gelang gegen den VfB Homberg ein 3:1-Erfolg (Halbzeit 1:1).

"Das ist Fußball", stellte Kapellens überglücklicher Coach Toni Molina nach dem obligatorischen Gespräch mit seinem Vater daheim in Hilden lachend fest. Denn, um ehrlich zu sein, der Fan des FC Barcelona aus der spanischen Primera División hätte auch mit einem Unentschieden ganz gut leben können, "obwohl wir schon unbedingt gewinnen wollten", sagt er. Genau das hatte sein Co-Trainer Wolfgang Brück, im Übrigen ebenso ein heißer Anhänger des katalanischen Superclubs, zur Halbzeitpause noch mal klargestellt. Seine Prognose: "Wir gewinnen das Spiel mit 3:1."

Als die beiden Trainer ihre Jungs in der Kabine versammelten, stand das Match beim Stand von 1:1 noch auf des Messers Schneide. Und das ging auch so in Ordnung: Lennart Ingmann mit einem tückischen Flatterball aus 25 Metern (10.) und Can Yücel (32.), der diesmal von Anfang an ran durfte, zwangen VfB-Keeper Philipp Gutkowski zu Glanztaten, auf der anderen Seite parierte sein in Kapellen beschäftigter Kollege Christopher Möllering unmittelbar vor dem Seitenwechsel gleich zweimal hintereinander großartig gegen Dennis Wibbe und Justin Bock (45.). Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Teams schon je einmal getroffen. Den Startschuss setzten die Gäste: Nach einem gegen Robert Wilschrey auf dem rechten Flügel gewonnenen Zweikampf durfte Justin Bock ungehindert in den Strafraum eindringen und dort unbedrängt ins lange Eck abschließen (38.). Ein prächtiges Stück Fußballkunst war der Ausgleich: Manu Ioannidis zauberte das Leder in seiner bislang besten Szene in dieser noch jungen Saison aus rund 20 Metern mit dem Innenrist ins Netz (42.). Auch in Hälfte zwei begegneten sich die beiden Kontrahenten absolut auf Augenhöhe. Zunächst rettete wiederum Möllering klasse gegen Bock (48.), nach einem mutigen Versuch Ingmanns aus spitzem Winkel rasierte die Kugel die Latte des Hombergers Tores (73.). Wie die Gastgeber schließlich auf die Siegerstraße gerieten, dürfte dem armen Gutkowski sicherlich eine schlaflose Nacht beschert haben: Nach einem vollkommen harmlosen Freistoßaufsetzer Ingmanns ließ der Schlussmann des VfB den Ball nach vorne abklatschten, wo er in Marco Czempik einen dankbaren Abnehmer fand. Diesen Treffer hatte sich der von Molina mangels Alternative in die Spitze beorderte Wühler durch seinen nimmermüden Einsatz redlich verdient (80.).

Um ein Haar wäre indes wieder alle Mühe für die Katz gewesen, denn der befreiende Torjubel, der auch Molina mitten unter seine Schützlinge getrieben hatte, war kaum verklungen, da stockte den meisten der knapp 220 Zuschauern der Atem: Ausgerechnet Edelstürmer Marcel Kalski erhielt in bester Abschlussposition das Spielgerät, fand jedoch im abermals erstklassig reagierenden "Mölle" Möllering seinen Meister. Vier Minuten später wuchtete der von Wilschrey bediente Jan Bresser das Leder per Kopf zur Entscheidung in die Maschen.

(NGZ)
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